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Beim Arzt: Jeder Handgriff kostet extra... - Bei Euch auch...?

Bernhard_L.

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
21 Okt. 2006
Beiträge
142
Hallo zusammen,

ich beobachte bei meinen Ärzten in letzter Zeit immer mehr, dass sich diese wirklich jeden Handgriff und jede noch so kleine Kleinigkeit extra bezahlen lassen. :( Jeder Cent wird gnadenlos eingetrieben und extra in Rechnung gestellt.

Da wird z.B. keine einzige Seite kopiert, ohne dass man aufgefordert wird, diese auch ja zu bezahlen (20 Cent). Ein simpler Stempel mit Unterschrift im Bonus-Programm-Heft meiner Krankenkasse macht meine Hausärztin (bzw. ihre Sprechstundenhilfe) nur noch gegen Überlassung von 2,-- Euro! Wohlgemerkt, pro einzelnem Stempel! Sind z.B. mehrere Seiten im Bonus-Programm-Heft abzustempeln, bezahlt man dann schnell mal 6,-- oder 8,-- Euro. Wenn das jeder Arzt so machen würde (zum Glück machen das noch nicht alle Ärzte so), wird durch diese Extrakosten dann schon mal gleich das ganze Bonus-Programm für mich uninteressant... Meiner Krankenkasse scheint das nicht unbekannt zu sein, denn sie weist in den Teilnahmebedingungen schon mal vorsorglich darauf hin, dass derartige Kosten für Stempel & Co. "leider nicht übernommen werden können".

Aber wehe, ich würde mich erdreisten, z.B. meiner BG meine Auslagen für Porto in Rechnung zu stellen... :mad: Da würde man prompt abgebürstet werden, dass es dafür keine Rechtsgrundlage gibt und man ist machtlos.

Übrigens: Die einzige mir bekannte behördliche Institution, mit der man problemlos portofrei kommunizieren kann, ist die gesetzliche Rentenversicherung. Da schreibe ich stets drauf "Antwort" und "Entgelt zahlt Empfänger". :p Das gab noch nie Probleme, und bisher ist auch jeder Brief angekommen - auch dicke und teurere A4-Briefe... ;)

Wie sind Eure Erfahrungen diesbezüglich? Lassen Sich Eure Ärzte auch jede "Fingerbewegung", die nicht durch den Kostenträger (Krankenkasse, BG, etc.) abgedeckt wird, extra bezahlen?

Viele Grüße, Bernhard
 
Hallo Bernhard,

hast Du Dir dann auch für jeden Stempel extra eine Quittung geben lassen? Hätte ich drauf bestanden. Schon wegen der Frage, dass hier nicht Steuerhinterziehung betrieben wird. Oh, Finanzämter lieben soetwas. Dafür ist dann durch die Praxis jeweils die entsprechende Mehrwertsteuer abzuführen.
Warum gibt es keine Rechtsgrundlage für die Erstattung der Portokosten an die BG?
Das SGB VII sagt, dass alle entsprechenden Kosten im Zusammenhang mit dem Unfall durch die BG übernommen werden müssen. Auch wenn ich zum Beispiel im Widerspruchsverfahren einen Anwalt hinzuziehe und dem Widerspruch stattgegeben wird, dann hat die BG die entsprechenden Kosten einschließlich Porto und Telefonkosten zu tragen. Aber die kannst die Unterlagen auch zur BG fahren und diese Fahrtkosten der BG in Rechnung stellen. Mal sehen, was sie dann sagen.

Gruß von der Seenixe
 
Hallo Seenixe,

dass man z.B. im Rahmen eines gewonnenen Widerspruchsverfahrens alle Auslagen, u.a. auch für Porto, geltend machen kann, das war mir bekannt. Wenn ich aber z.B. meine regelmäßige Fahrtkostenabrechnung zur BG schicke, dachte ich bisher, dass es hierfür keinen Erstattungsanspruch für Auslagen (z.B. Porto) gibt. Gibt es den denn...? Wenn ja, auf welcher Rechtsgrundlage? Ich bilde mir nämlich ein, einmal gelesen zu haben, dass es hierfür außerhalb eines (gewonnenen) Widerspruchsverfahrens bzw. Rechtsstreits mit der BG keine Rechtsgrundlage geben würde.

Für die Stempel habe ich in der Tat (sogar unaufgefordert) eine Quittung aus so einem kleinen Standard-Quittungsblock erhalten, allerdings eine Quittung für alle Stempel, nicht für jeden Stempel eine extra Quittung... Ich war damals sogar noch so treu glaubend, dass ich sagte, die Quittung hätte sie sich auch sparen können, da ich diese Ausgabe sowieso nirgendswo geltend machen könnte, insbesondere nicht im Rahmen des Bonus-Programms meiner Krankenkasse.

Viele Grüße, Bernhard
 
Hallo....

Bernhard das liegt daran das sich die Hausärzte unterbezahlt vorkommen!
So dass das Geld irgendwie anders rein kommen muss.
Ich habe aber bei der ganzen Geschichte ein mathematisches Problem.

Also ich gehe wenn es hoch kommt (nach dem Arbeitsunfall) im Quartal so zweimal zum Hausarzt!
(inclusive Vorsorgeuntersuchungen..).
Also ich bekomme einen Termin irgendwann werde ich ins Behandlungszimmergerufen da sitze ich nochmal so ca.15 Minuten!
Der wirkliche Kontakt mit dem Arzt dauert in der Regel 3- 5 Minuten!
Wenn man nun sagt von den 78 Euro (1) braucht der Arzt pro Patient meinetwegen 50 Euro für Miete, Lohn für die zwei Schwerstern usw!
Nun ist eine Bezahlung sagen wir mal für zwanzig Minuten (sehr großzügig..) pro Quartal dies wäre ein Stundenlohn von 84 Euro (3*20 Minuten / pro 20 Minuten 28 Euro)
bei so einem geringen Verdienst muss man alles andere nutzen!


http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_politik_krankenkassen_73b-vertrag_121024925845.htm
(1)Besonders die Praxen mit vielen chronisch Kranken sollen deutlich besser vergütet werden als bisher und auf Fallwerte von über 100 Euro kommen können. Es wird keine Fallzahlzuwachsbegrenzung für die AOK-Versicherten geben", Die anderen Kassen bezahlen nicht schlechter!

Wie läuft dies bei Euch?

Gruss Joachim
 
Zuletzt bearbeitet:
zu diesem thema:

nachdem es mir, aus welchen gründen auch immer, schlecht geht, fragte ich meinen hausarzt, ob er vielleicht mal meinen zucker kontrollieren könnte.
die antwort 78,00€
die kk zahlt nur bei insulinpflichtigen patienten.

na, da war doch in der internetapotheke ein gerät mit streifchen nur 4,99 sehr preiswert.

ergo, bin unterzuckert.
also nicht insulinpflichtig. müsste künftig also alle kontrollen selber zahlen.

vor etlichen jahren war ich mit meiner mutter beim urologen. sie hatte blasenkrebs.
kurz nach der untersuchung , ca. 2 min., war sie wieder draussen.
da ich es unmenschlich fand, stellte ich ihn zur rede.
dei antwort war, glauben sie, ich könnte für 7,38 noch ein persönliches gespräch führen?
daraufhin haben wir den arzt gewechselt. meine mutter hat natürlich nie den grund erfahren.

anderes beispiel:
einen termin beim neurologen zu bekommen, ist mehr als schwierig, drei monate minimum.
auf der rezeption klebt ein schild, dass jeder patient im quartal nur 15 minuten zeit hat, den neurologen zu konsultieren.
da fällt einem nix mehr ein.

hab noch mehr so bonbönchen.
schönes we
pussi
 
Hallo pussi,

wenn bei Dir die Diagnose "Diabetes-mellitus" gegeben ist, brauchst Du den
Zuckertest bzw. die Kontrolle nicht zu bezahlen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob Du insulinpflichtige Diabetikerin bist, oder ob
Du Tabletten einnimmst, die die Bauchspeicheldrüse anregen, noch körper-
eigenes Insulin zu produzieren.

Also hat der Arzt kein Recht, die Zuckermessung als IGEL-Leistung privat
abzurechnen. Informiere über diesen Sachverhalt bitte deine Kranken-
kasse (weist ja wie, Druck im Kessel erzeugen).

Gruss
kbi1989
 
hallo,kbi1989

es kam ja erst gar nicht zum test, da mir die 78€ zu viel erschienen. die hätte ich ja vorher bezahlen müssen.
das ergebnis hatte ich erst nach meinem privat-testchen.
da ich unterzuckert bin, fall ich nicht unter "diabetes-mellitus".

traubenzucker machts auch. muss ihn halt immer dabei haben.

mfg
pussi
 
an Alle,

in meiner Stadt gab es in der letzten Woche große und ausführliche Leserbriefe in der Zeitung. Patient haben sich beschwerd, dass sie 5€ für den Stempel ins Bonusheft bezahlen mußten. Die Zeitung war auf seiten der Patienten. Einen Tag später waren Leserbriefe der Ärzte zu lesen, Zitat>>> Wenn Patienten für die Stempel ins Bonusheft 5€ bezahlen müssen ist das nur Rechtens, schließlich ging es hier um eine Bereicherung des P. um ca. 200€ jährlich, dann kann er das Geld auch bezahlen, Das ganze ist mit Mehrarbeit der MTA verbunden.
Leute , das haben mehrere Ärzte geschrieben. >>Mir kamen die Tränen<<<
Ich mußte für meine KK ein mitgebrachtes Formular, für Chron. Kranke ausgefüllt haben. Auf dieser Bescheinigung steht, das die Bearbeitung nach Ziffer... abgerechnet wird, trotzdem mußte ich 5 € bezahlen:mad:

Gestern wurde in den Nachrichten gesagt, dass künftig jede 5 Praxis schließen würde, wegen Insolvents. Ich hatte ja schon geschrieben das mein damaliger Arzt mir sagte, für eine Schmerzspritze bekäme er 3-4 €. Das lohn sich nicht, also packt er Vitamin B 12 rein und der Patient soll pro Spritze 12 € zuzahlen, weil die KK das Vitamin nicht bezahlen. Wie viele ältere Patienten oder Diese die sich nicht auskennen werden damit unter Druck gesetzt, weil der Herr Dr. doch immer Recht hat.
Diese Methoden soll laut posaunt werden und ans Tageslicht gebracht werden. Die Ärzte haben sich ein gutes Zubrot herausgearbeitet.
Genauso beim Augenarzt, man ist noch nicht ganz im Wartezimmer hat man schon ein Formular in der Hand zur Messung des Augendruckes 28€.
Ich fülle das nie aus, ich brauche eine Brille mehr nicht und stellt der Arzt bei der normalen Untersuchung etwas fest ist er verpflichtet die Untersuchung auf Kosten der KK zu machen. Auch hier werden die Leute unter Druck gesetzt. Nachdem ich das nicht ausgefüllt habe kommt regelmäßig die MTA und weist daraufhin, es fehlt hier ihre Zustimmung. Da das ganze immer im Wartezimmer stattfindet, so dass jeder zuhören kann ,bekommt sie jedesmal die gleiche ( s. o. ) Antwort.
Aber viele P. haben Angst sich in der Öffentlichkeit zu wehren.
So sieht das ganze aus:eek:.

Gruß Buffy07
 
Zuletzt bearbeitet:
In guten Händen

Hallo Bernhard,

bei meinem Hausarzt, ein hervorragenderAllgemeinmed. und Internist, mache ich durchweg gegenteilige Erfahrungen: Hatte mich Ende letzten Jahres an der Hand verletzt (offene Wunde, die immer wieder aufplatzte und entzündet). Mein Arzt hat mir gestern einen "Beta-Isodonna"(?) Verband gemacht und mir eine Tetanusspritze gesetzt (schmerzfrei, mit Aufklärung, wie immer offenen Ohres, superfreundlich), bekam einen Impfpass ausgehändigt, kostenlos.

Der Arzt hat mir schon zig-fach kostenlose Atteste ausgestellt, auch mehrzeilige Befundberichte. Bei Tablettenbedarf macht er immer einen kostenlosen Griff in die Schublade, AU-Bescheinigungen schickt er für mich immer selbst zur Krankenkasse ein. Nun will er mir, obwohl die Praxis immer voll ist, sogar noch ein Privat-Gutachten kostenlos! gegen das Versorgungsamt erstellen. Da werde ich aber der Kaffeekasse einen Schein reinstecken.

Die Praxis wurde umfangreich umgebaut, erweitert und hell und freundlich neugestaltet. Die Helferinnen sind super freundlich. Selbst wenn es mir dreckig geht, ich Schmerzen habe: Mein Dr. und seine Damen bringen (zumindest) mich immer zum Lachen, es kommen immer (meist derbe bis schlüpfrige Späße) das ist die beste Medizin.

Solch einen Arzt suchst Du wie beim Goldschürfen. Solch einen Glücksfall wünsche ich Dir auch!

worst_Case
 
hallo, worst_case

sei dir da mal nicht so sicher.
die tabletten, die aus der schublade kommen..
privatgutachten gegen das versorgungsamt...
schlüpfrige spässe...

schönes we
pussi
 
@Pussi

Hallo Pussi,
leider kann ich mir nicht mehr viele Jahre "sicher" sein, weil mein Arzt alter Schule ist und (Schätzung) ca. noch 5 Jahre macht. Sein Sohn steigt demnächst mit ein. Dass die Tabletten (zuletzt bekam ich Blutdrucksenker) sicherlich von den Pharmareferenten kommen und nicht aus seiner eigenen Tasche, dürfte auch klar sein.

Ich bin heilfroh und dankbar, nach langer Suche seit nun einigen jahren bei diesem Arzt gut behandelt zu werden.

Anders sieht es bei der neuen Zahnärztin aus, die ich nun aufgesucht habe, weil mein Zahnarzt vor zwei Jahren an Krebs starb: Da imponierte gleich der Geschäftssinn. Sie wollte mir gleich zwei Kronen "verkaufen". Tatsächlich muss sie nun die Backenzähne flicken. Bei mir ist nichts zu holen.

Gruß
Worst_Case
 
hallo, worst_case
leider sterben die guten, alten pflichtbewussten, sich an ihren eid erinnernden ärzte aus oder verkaufen.
genauso sieht es mit anwälten aus.
die aus dem berufsleben ausgeschiedenen sind froh, nicht mehr mitmischen zu müssen.
die heutigen gesetze sind eher für täter statt für opfer da.
die wenigen guten ärzte musst du leider mit der lupe suchen- es gibt sie noch -
das grössere problem sind oft die damen an der rezeption. die wissen oft mehr als der arzt oder du selber.
also - bind dir deinen arzt gut fest - solange du kannst.
schönes we
pussi
 
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