Hallo Biggi,
eine Haushaltshilfe ist eine tolle Sache. Auch wir hatten damals nach dem Unfall in den ersten Wochen jemand der zupackte und zwar auf Rezept des Chirurgen aus der Klinik. Ich durfte 6 Wochen mein gebrochenes Bein nicht mal auf dem Boden abstellen bis die erste Stellschraube entfernt werden konnte und brauchte ständig Krücken. Mein Mann hatte beide Arme gebrochen - er zwei gesunde Beine, konnte laufen aber nichts tragen, ich zwei gesunde Arme konnte nicht laufen und auch nichts tragen - kein Auto mehr - Wohnung im ersten Stock - Wäscheraum im Keller usw. Unsere "gesunden" Kids waren 5 und 10Jahre alt.
Anfangs kam eine voll ausgebildete Haushaltshilfe vermittelt über die Diakonie 5x die Woche dann noch eine ältere Hilfskraft 3x später 2x die Woche für ein paar Stunden am Tag. Insgesamt waren es knapp drei Monate. Wir hatten das Glück, dass zusätzlich einige Eltern aus dem Kindergarten bzw. der Schulklasse unsere Jungs öfters abholten und ihnen die Möglichkeit boten ein paar Stunden befreit von Hilfestellungen für uns in Ruhe zu spielen und ausgelassen zu sein. Sie trauten sich kaum weg von uns und wollten um uns sein, um zu sehen ob es uns gut geht.
Als ich ein Jahr später vier Wochen zur Neuroreha sollte und wir erneut eine Haushaltshilfe beantragten hieß es nur, nein, es sei ja eine Bezugsperson verfügbar und mein Mann sollte seinen Jahresurlaub dafür nehmen und falls nicht, könne er ja unbezahlten Urlaub nehmen. Ja super, Kosten stapelten sich, Versicherung blockierte immer mehr und dann noch einen Monat auf Gehalt verzichten. So kamen die Mitte 70 Jahre alten Großeltern über 50km täglich für eine Zeit zu uns und versorgten die Kids tagsüber, bis der Vater abends und am Wochenende verfügbar war.
Vielleicht wäre eine weitere Möglichkeit für Euch über die Kirchenpflege nach Nachbarschaftshilfe anzufragen, die haben häufig ehrenamtliche Unterstützer, die wenigsten mal hier und da eine Stunde zur Hand gehen können.
Gute Besserung
LG Teddy