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Behinderung - was heißt das?

Karin2005

Nutzer
Registriert seit
15 Apr. 2007
Beiträge
11
Ort
Grünstadt, RLP
Hallo zusammen!

ich bin ja noch ziemlich neu hier, und habe mir mal nach und nach ein paar Beiträge durchgelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass mir immer wieder das Wort Behinderung und/oder Einschränkung auffällt. Vielleicht liegt es ja an mir, aber ich fühle mich nicht wie behindert, oder eingeschränkt. Ich hab nach meinem Unfall auch so einiges zurück behalten. Beispielsweise kann ich nicht mehr so fließend laufen wie vorher. Ob das jemals wieder was wird, wer weiß das schon. Direkt nach dem Unfall habe ich 8 Wochen im Rollstuhl gesessen. Ist nix im Vergleich zu denen, die einen Querschnitt haben oder eine Amputation, ich weiß. Nur das ihr seht, also bei mir war es auch nicht mit einem Schleudertrauma oder einem blauen Auge getan.

Ich habe mich selbst aber tatsächlich noch nie, nie, nie als behindert angesehen. Klar, ich werde nie mehr eine Dachgeschoßwohnung mieten können, weil ich die Treppen nicht wirklich gut raufkann. Die neuesten Modetrends in Sachen High Heels kommen auch nie mehr in Frage, und den Boston Marathon werde ich nie mitlaufen, so what?

Ich amüsiere mich nur schon seit 1,5 Jahren sehr über Menschen, die mich als behindert ansehen. Menschen die LAUT und DEUTLICH und LANGSAM mit mir reden wenn ich mal wieder im Rollstuhl durch die Gegend karre. Wer ist jetzt wohl mehr behindert? Menschen die mich ansehen, und sich fragen ob ich wohl morgens um 9 schon so besoffen sein kann das ich nicht mehr gerade laufen kann. Egal. Das sind die Menschen für die die Nachmittags-Talkshows erfunden wurden. Menschen die erst mich anschauen, und dann meinen Freund, und man sieht genau, dass sie überlegen wenn sie wohl mehr bedauern: mich weil das mit dem Laufen nicht so prickelnd ist, oder ihn, weil er als sooo junger Mann sich sooooo eine schwere Last auflädt. Ich kann mich nur wundern, und amüsiert grinsen.

Ich trage meine Narben im Gesicht (sind auch nicht sooo schlimm) und an den Beinen mit Stolz. Ich bin ein Überlebender. Und nur wer sowas mitgemacht hat, darf sich überhaupt eine Meinung erlauben.

Mein Körper ist nicht mehr 100%ig was er mal war. Gott sei Dank tut es mein Kopf noch. Früher war ich nicht beim Sport weil ich zu faul war, heute wegen den Unfallfolgen. Was hab ich effektiv verloren? Nix!

Also mir machen die körperlichen Folgen eher weniger zu schaffen. Das Wort Behinderung schon eher. Ich kann das ziemlich gut akzeptieren, dass vieles einfach nicht mehr geht. Wie gesagt, bei mir Gott sei Dank nur das laufen. Dann muß ich halt einen anderen Weg finden oder um Hilfe bitten. Auch das mußte ich erstmal lernen. Aber wenn mir jemand sagen würde ich hätte eine Behinderung, das wäre schon ziemlich arg für mich.

Mich würden eure Meinungen mal interessieren. Damit wir auch mal über was anderes reden können als immer nur über BG-Gutachten usw.

LG, Karin
 
ich glaub ich bin im falschen Film

Hallo Karin :)

herzlich willkommen hier im Forum der Verunfallten und freiwilligen Helfern ... wenn mir schon Dein Einstand mit 2 Wochen stat. Krh.-Aufenthalt und anschließender kurzer Reha und noch nicht mal 26 Wochen Arbeitsunfähigkeit spanisch vorgekommen ist, mit dem jetzigen posting platzt mir jedoch der Kragen ...

Ich kann nur für mich sprechen, zur Entspannung haben wir hier die von Goldbärchen so schön gestartete *mal was zum lachen* Rubrik und für alle anderen Angelegenheiten habe ich andere Seiten ... außerdem sind meine Kräfte durch meinen Unfall geschwunden .... ich bin behindert, auch wenn man/frau es mir nicht ansieht ... ist für mich jedenfalls kein Thema zum Ausdiskutieren bzw. *umaufanderegedankenzukommen*

fliedertigerische Grüße :p :p :p
 
Hallo Karin,

im Gegensatz zu Dir hab ich ja dann garnichts ;-))

Ich hab "nur" eine Knie-TEP und bin trotzdem in der Ausübung meines Berufes als EDV-Techniker behindert. Behindert zu sein, bedeutet für mich nicht, aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu sein, sondern nicht mehr das zu können, was ich vor dem Unfall konnte. Nicht mehr und nicht weniger. Behindert zu sein, drückt doch nur aus, dass man gewisse Dinge nicht mehr kann. Aber es ist doch kein Angriff auf die Person!

Den Umgang mit Personen, die von einer Behinderung betroffen sind, habe ich während einer Umschulung auch erst lernen müssen. Erst seit dieser Zeit ist für mich der Umgang mit Behinderten sehr viel einfacher und normaler geworden. Dass Personen, die nicht täglich mit behinderten Personen umgehen müssen, dabei ein Problem haben, ist doch mehr als verständlich. Wenn schon der Umgang mit ihren Mitmenschen täglich geübt werden muss, ist der nicht alltägliche Umgang mit Behinderten verständlicher Weise noch viel schwerer.

Wenn Du Dich erinnerst, sind bestimmt Deine Verwandten und Bekannten kurz nach Deinem Unfall ganz anders mit Dir umgegangen, als sie es heute tun. Auch sie mussten doch bestimmt erst mal lernen, mit Dir und Deinen körperlichen Einschränkungen umzugehen.

Trotz allem wünsche ich Dir noch weiter gute Besserung, auf dass sich vieles bzw. alles wieder normalisiert.

LG
nettfreak
 
@ fliedertiger:

soll ich mich jetzt entschuldigen, dass ich keine 26 Wochen krank war? Das ich nur 6 Wochen in Reha war? Ich weiß nicht, was dir passiert war, und will auch nicht die Schwere deiner Verletzungen, die ich nicht kenne, herunterspielen. Aber versuchst du mir zu sagen, dass meine von mir in einem anderen Beitrag genannten Verletzungen nicht wahr sind, oder für dich nur eine Lapalie? Wenn deiner Meinung nach echte Unfallopfer mindestens 26 Wochen krank geschrieben sein mussten um ernst genommen zu werden, bin ich hier vielleicht einfach falsch. Jetzt platzt mir gleich der Kragen, ehrlich wahr. Und was für meine Krankenkasse gilt, gilt für jeden anderen auch: ich werde mich bei niemandem für Art und Umfang der Verletzungen entschuldigen oder rechtfertigen. Ich weiß wie schwer (oder für dich leicht) ich verletzt war.
 
re. Antwort

Hallo Karin,..

willkommen bei uns im Forum,..

Eine gute Frage die Du da stellst, nur ich selbst fühle mich nicht behindert. Mir sind viele Dinge heute nicht mehr möglich durch meinen Unfall, doch ich empfinde das Leben für mich persönlich Lebenswert. Oft habe ich das Gefühl durch meine Umwelt behindert zu werden, da viele Menschen mit der Behinderung an sich nicht gut umgehen können. Oder auch wenn ich mich draußen frei im Rolli bewegen möchte ist dies nicht möglich,.. zu hohe Bordsteinkanten, zu enge Türen, etc,.. Doch mit ein wenig mehr Toleranz durch mich hilft dies die bestehenden Barrieren fix zu überwinden. In diesem Sinne,..sam ;)
 
Hallo Karin :)

ok, hast gewonnen, es besteht anscheinend großer Bedarf an Austausch darüber, wie sich Behinderungen auswirken.

Ich erwarte keine Entschuldigung, wieso auch .... nur vielleicht solltest Du den Anwalt für Medizinrecht auch gleich mal fragen, ob die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus für die Verletzungen nicht ein klitzekleinwenig zu kurz war ... und die 26 Wochen spielen bei der BG eine besonders große Rolle ... es ist halt sehr sehr schwer eine Verletzenrente von der BG zu bekommen, (auf Dauer) wenn die vorgegebene Dauer der AU unterschritten wird.

fliedertigerische Grüße :p :p :p
 
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Hi Fliedertiger,

sorry wenn ich vorhin ein bißchen grob war. Ich hab nur manchmal das Gefühl, man muß sich bei allen möglichen Stellen und Leuten rechtfertigen, wie lange man warum krank war. Bei der BG und der KK warum man immer noch auf der faulen Haut liegt, bei anderen dann, warum man so blöd ist und schon wieder arbeiten geht.

Klar hab ich mir damals auch gedacht, ok, 3 Monate und 7 Tage, das ging schnell. War mir ja aber nur recht, weil ich vor dem Unfall arbeitslos war, 4 Monate, dann genau 6 Wochen wieder einen Job hatte, und dann das. Den Job war ich natürlich gleich wieder los, als klar war das es dauern wird. Und meine finanzielle Situation war durch die Arbeitslosigkeit schon nicht prickelnd, das Verletztengeld machte das dann auch nicht besser. Da war ich froh so schnell wie es nur irgend ging wieder in Lohn und Brot zu kommen. Ich hatte echt Angst vor dem finanziellen Ruin.

Ich wollte ja auch nur sagen, das ich für mich persönlich die Einschränkungen die ich habe als nicht das größte Drama empfinde. So wie es Sam sagt, das was mir eher im Weg steht ist die Umwelt. Oft kann ich drüber lachen, manchmal werd ich halt auch richtig sauer. Wenn ich so einen Hornochsen auf einen Rolli-parkplatz zufahren sehe, da steigt mir die Galle.

Mein Leben hat sich verändert, soviel ist klar. Nicht nur zum Besseren, auch klar. Aber das Wort "Behinderung" hat für mich so einen dramatischen Unterton. Wenn du Kinder bekommst ändert sich dein Leben auch drastisch, ist man deswegen behindert? Klar ist besonders für Menschen mit Amputation oder im Rolli oder so ganz bestimmt alles andere als einfach, wegen der Sachen die Sam schon geschildert hat. Aber ich für mich empfinde mich, mein Leben, meine Situation nicht als todtraurig oder dramatisch. Außergewöhnlich, ja, schlimm, nein. Diese ganzen Behörden usw., die kotzen mich mal richtig an. Das ist für mich viel schlimmer.

Versöhnliche Grüße, Karin
 
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Hallo Karin,
ich verstehe dich sehr gut, da ich nach meinem Unfall vor > 5 Jahren die gleiche Frage stellte: (ab) wann ist man/ bin ich behindert oder eingeschränkt.
Die erste Zeit nach dem Unfall (Polytrauma mit sehr vielen Frakturen, v.a. Beine (teils offen); Arme und Schädelhirntrauma wie bei dir) habe ich alles geleugnet. Ich musste umziehen, da ich meine Wohnung in der 4. Etage auch nicht mehr hochklettern konnte; meinen Sport konnte ich vergessen und mittags bzw. spätestens am frühen Nachmittag war ich so k.o. wie früher nach einem langen anstrengenden Tag. Aber nein, behindert war ich nicht, ich wollte nichts damit zu tun haben.
Als mich dann noch das Versorgungsamt erstmals anschrieb, um meinen Grad der Behinderung festzustellen (als BG-Fall stand die MdE unabhängig davon bereits fest), empfand ich das fast schon als Beleidigung.
Auch mein Heilungsverlauf war durch einige Komplikationen verzögert, trotzdem hatte ich ein paar Jährchen, in denen es mir besser ging und ich beinahe glaubte, ich könnte das alles ein bißchen hinter mir lassen.
Inzwischen kämpfe ich mit Folgeschäden, die in keiner Weise einem altersgerechten Zustand entsprechen. Und ja, ich fühle mich inzwischen längst behindert. Ich stehe nun auch dazu, auf meine Weise behindert zu sein.
Vermutlich (wenn sich dein Zustand nicht noch bessern sollte...) wirst du dich früher oder später auch dazu bekennen müssen. Das Selbstschutzprogramm der Verdrängung funktioniert ein gewisse Zeit. Irgendwann aber merkt man, dass es nicht wirkich hilft, sich gegen Tatsachen zu sperren. Aber keine Panik, man wächst da rein. Gegebenenfalls kann auch psychotherapeutische Unterstützung sehr wertvoll sein!

Du sagst, dass du andererseits auch sowas wie Stolz empfindest, weil du einen schweren Unfall hattest und diesen überlebt hast. Genau das war für mich auch seit jeher ein wesentlicher Punkt, der mir an den besonders miesen Tagen geholfen hat, wenn ich mir in Erinnerung gerufen habe, wie toll es ist, das alles überlebt zu haben. Bewahre ihn dir!
Auch ich habe einige Narben zurückbehalten (vor allem an den Beinen; keine im Gesicht) und auch ich habe ewig damit beschäftigt. Ich gebe zu, ich bin immer noch nicht fertig damit. Die sind zwar nicht optisch ein Problem (insofern habe ich vom medizinischen Fortschritt profitieren können), aber, und das wiegt nicht minder schwer: die Erinnerung an das was war, macht mir zu schaffen. Hinter jeder steckt eine ganz spezielle schmerzhafte Erfahrung, deshalb erwarte ich hier auch nicht mehr unbedingt eine Besserung hinsichtlich der Akzeptanz.

Ist es bei dir vielleicht auch die Erinnerung an das Geschehene? Gib dir etwas Zeit, 1 1/2 Jahre sind noch nicht viel Zeit. Und einige Wunden heilt die Zeit schon noch.

Du denkst jetzt vielleicht, naja Mark als Mann sieht das sowieso mit anderen Augen, doch dem ist nicht so, auch ich "ticke" wie du ;-)

Für nächsten Montag wünsche ich dir alles Glück der Welt. Dass du endlich schmerzfrei wirst und allmählich wieder deinen Weg findest, natürlich so wenig wie möglich beeinträchtigt.

Viele Grüße,
Mark


P.S. Kürzlich habe ich aus eigenen Stücken einen Antrag beim Versorgungsamt (Feststellung des GdB) gestellt; meine anfängliche Scheu vor einer solchen Feststellung (Behinderung) hat sich in ein müdes Lächeln verwandelt.
 
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Hallo Karin2005,

hast Du Dir schon mal die Bedeutung des Begriffes "lebenswert" durch den Kopf gehen lassen?:(

Du schreibst von Deinem Unfall:
.
"Ich hatte am 01.12.2005 einen sehr schweren Autounfall auf dem Weg zur Arbeit, also Wegeunfall -> BG-Fall. Ich zog mir u.a. folgende Verletzungen zu: schwere Kopfverletzung, hab gut 4 Liter Blut verloren, dadurch 2x kurz weg, schweres Hirn-Schädel-Trauma, versch. Platzwunden, 2 gebrochene Lendenwirbel, gebr. Hüftpfanne, Becken 2x gebrochen, und den Oberschenkel gebrochen. Ich war 2 Wochen stationär im Krankenhaus, und danach 6 Wochen in Reha. Dann zuhause noch weiter Krankengymnastik und ab 08.03.2006 4 Wochen Wieder-Eingliederung, danach Vollzeit berufstätig.
"

Ich denke, für eine Frau ist es das sinnvollste Lebensziel, ein Kind zu bekommen, es aufwachsen zu sehen, und zu erleben, wie das Kind wieder die Gene weiterträgt. Immerhin besteht die Lebenskette, seit Anfang der Existenz von Leben überhaupt, ununterbrochen bis zu Dir.
Und wenn Dir z.B. durch so einen Unfall die Chance genommen wird, diese Lebenskette aufrecht zu erhalten, deine individuellen Gene weiterzugeben an das nächte Lebenskettenglied und dann weiter und weiter, welchen Sinn hat dann dein Leben?
Es ist nicht bötig, mich aufzuklären, dass es außer diesem Sinn auch noch andere Sinnerfüllungen gibt.
Trotz aller Einwände ist doch dieses der ureigenste Lebenssinn.

Daneben wären gewisser Schnickschnak, wie keinen Sport mehr, keine high Heels mehr, usw. ertragbar. Deswegen muss man sich nicht behindert fühlen, da pflichte ich Dir bei.

Doch es gibt auch das soziale Umfeld, das gerade nach einer Unfallsituation wichtig ist, aber gerade das zieht sich zurück, weil bestimmte Verhaltensweisen nicht mehr so sind wie vor dem Unfall. Und diese sind es nun mal die hindern, wie vor dem Unfall am gewohnten Leben teil zu nehmen. Auch den Beruf weiter auszuführen

Wie wirkt sich Dein schweres SHT aus?, bist Du voll rehabilitiert?

Gruß Ariel
 
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@all,
ich versuche mal die Wogen etwas zu glätten,

ich habe eure Aufregung nicht ganz verstanden, ehrlich gesagt. Ich cfinde, dass aus Karins Worten deutlich spricht, dass sie sich von der Situation schlicht überfahren fühlte.
Ich sehe nichts Verwerfliches darin, wenn/dass ein Mensch, der plötzlich in einer sozusagen um 180° Grad gewendeten Lage ist, schwer daran zu knabbern hat.
Nicht nur, weil es mir ebenso erging, aber ich habe auch meine Zeit gebraucht. Der eine braucht länger, der andere kürzer. So what!

Ich habe darin keine abwertenden Äußerungen von Karin sehne können.

Für meine Begriffe steht sie noch ganz am Anfang, zudem hat sie viel Sch*** mit den Erstversorgern erfahren und muss sich nun fragen, ob man ihren Schaden mit einer adäquaten Versorgung zum richtigen Zeitpunkt von den richtigen Ärzten in der richtigen Klinik hätte begrenzen können!

Mark
 
Hallo alle zusammen,

man sieht an der Diskussion wie schwer es ist für einen selbst und auch die Anderen mit der Situation umzugehen.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass ich durch mehrere Unfälle meine Hände nicht mehr richtig bewegen kann und mein Mann den Haushalt größenteils machen muss, Einkaufen geht usw..
Am Anfang war für mich selbst, die von 150% Leistungsfähigkeit plötzlich auf knapp über 0% gefallen ist, Behinderung das schlimmste Wort das es gab - ich bin behindert - wurde von mir am Anfang gleich gesetzt mit - bin ich überhaupt noch lebensfähig... Und ich kann Euch sagen, dass war eine richtig Sch... Zeit - für mich und mein Umfeld, die nicht damit umgehen konnten - nicht mit meiner seelischen Verfassung und auch nicht damit, dass ich meine Hände nicht mehr so richtig benutzen kann.

Inzwischen habe ich mich damit arrangiert und kann gut damit leben, auch, weil ich gelernt habe Hilfe anzunehmen, auch wenn es manchmal noch nervt auf andere angewiesen zu sein...
 
Hallo an Alle!

Ich habe mit großem Interesse Eure Diskussionsbeiträge gelesen.
Und ich möchte Euch allen irgendwie recht geben.
Karin Du stehst für mich mittenin deiner Verarbeitungsphase deines Unfalls u. erinnerst mich sehr an mich, bevor ich vor 1 1/2 Jahren in die Kur gefahren bin. Ich habe mich in dieser Zeit sehr intensiv mit mir auseinandergesetzt u. festgestellt ich bin kein "Über-Mensch".
Mir geht es eigentlich vielleicht mehr wie Sam mit seiner Aussage, andere schrenken mich mehr ein als meine Behinderung mich selbst. Man kann mit seiner spezifischen Einschrenkung viel machen, wenn das soziale Umfeld bereit ist Zugeständnisse zu Machen u. vor allem deine Probleme zu akzeptieren. Und ich bin in der glücklichen Lage dies sowohl in der Regel im beruflichen wie im sozialen Umfeld zu besitzen. Aber ganz besonders habe ich eine Famlie die mein ganz besonderer Rückhalt ist.
Ich kann Ariel mit ihrer Aussage im ureigenen Sinn des Lebens sehr gut verstehen, den mit meiner bestehnden Schmerztherapie im Moment könnte ich mir zum Beispiel nicht vorstellen Schwanger zu werden. Das möchte ich niemanden ausser mir zumuten.

Aber all dies bedeutet nicht, dass man das Leben nicht geniesen kann. Ein gutes Butterbrot, ein bischen Sonne, eine gute Tasse Tee, nette Gesellschaft,.... . Und ich denke heute oft an meine Oma die früher immer zu mir sagte: "Mädel spar doch lieber das Geld, anstatt es schon wieder für eine Reise,.. auszugeben!"
Wisst Ihr ich bin um jedes Erlebniss froh dass ich früher (vor meinem Unfall) gemacht habe, denn die Bilder im Kopf kann einem keiner nehmen. Und es ist schön einige seiner Träume verwirklicht zu haben, den ich könnte es heute ausgrund meiner Einschrenkungen (od. Behinderung) nicht mehr.

In diesem Sinne schöne sonnige Tage
chaotisch
 
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