Karin2005
Nutzer
Hallo zusammen!
ich bin ja noch ziemlich neu hier, und habe mir mal nach und nach ein paar Beiträge durchgelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass mir immer wieder das Wort Behinderung und/oder Einschränkung auffällt. Vielleicht liegt es ja an mir, aber ich fühle mich nicht wie behindert, oder eingeschränkt. Ich hab nach meinem Unfall auch so einiges zurück behalten. Beispielsweise kann ich nicht mehr so fließend laufen wie vorher. Ob das jemals wieder was wird, wer weiß das schon. Direkt nach dem Unfall habe ich 8 Wochen im Rollstuhl gesessen. Ist nix im Vergleich zu denen, die einen Querschnitt haben oder eine Amputation, ich weiß. Nur das ihr seht, also bei mir war es auch nicht mit einem Schleudertrauma oder einem blauen Auge getan.
Ich habe mich selbst aber tatsächlich noch nie, nie, nie als behindert angesehen. Klar, ich werde nie mehr eine Dachgeschoßwohnung mieten können, weil ich die Treppen nicht wirklich gut raufkann. Die neuesten Modetrends in Sachen High Heels kommen auch nie mehr in Frage, und den Boston Marathon werde ich nie mitlaufen, so what?
Ich amüsiere mich nur schon seit 1,5 Jahren sehr über Menschen, die mich als behindert ansehen. Menschen die LAUT und DEUTLICH und LANGSAM mit mir reden wenn ich mal wieder im Rollstuhl durch die Gegend karre. Wer ist jetzt wohl mehr behindert? Menschen die mich ansehen, und sich fragen ob ich wohl morgens um 9 schon so besoffen sein kann das ich nicht mehr gerade laufen kann. Egal. Das sind die Menschen für die die Nachmittags-Talkshows erfunden wurden. Menschen die erst mich anschauen, und dann meinen Freund, und man sieht genau, dass sie überlegen wenn sie wohl mehr bedauern: mich weil das mit dem Laufen nicht so prickelnd ist, oder ihn, weil er als sooo junger Mann sich sooooo eine schwere Last auflädt. Ich kann mich nur wundern, und amüsiert grinsen.
Ich trage meine Narben im Gesicht (sind auch nicht sooo schlimm) und an den Beinen mit Stolz. Ich bin ein Überlebender. Und nur wer sowas mitgemacht hat, darf sich überhaupt eine Meinung erlauben.
Mein Körper ist nicht mehr 100%ig was er mal war. Gott sei Dank tut es mein Kopf noch. Früher war ich nicht beim Sport weil ich zu faul war, heute wegen den Unfallfolgen. Was hab ich effektiv verloren? Nix!
Also mir machen die körperlichen Folgen eher weniger zu schaffen. Das Wort Behinderung schon eher. Ich kann das ziemlich gut akzeptieren, dass vieles einfach nicht mehr geht. Wie gesagt, bei mir Gott sei Dank nur das laufen. Dann muß ich halt einen anderen Weg finden oder um Hilfe bitten. Auch das mußte ich erstmal lernen. Aber wenn mir jemand sagen würde ich hätte eine Behinderung, das wäre schon ziemlich arg für mich.
Mich würden eure Meinungen mal interessieren. Damit wir auch mal über was anderes reden können als immer nur über BG-Gutachten usw.
LG, Karin
ich bin ja noch ziemlich neu hier, und habe mir mal nach und nach ein paar Beiträge durchgelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass mir immer wieder das Wort Behinderung und/oder Einschränkung auffällt. Vielleicht liegt es ja an mir, aber ich fühle mich nicht wie behindert, oder eingeschränkt. Ich hab nach meinem Unfall auch so einiges zurück behalten. Beispielsweise kann ich nicht mehr so fließend laufen wie vorher. Ob das jemals wieder was wird, wer weiß das schon. Direkt nach dem Unfall habe ich 8 Wochen im Rollstuhl gesessen. Ist nix im Vergleich zu denen, die einen Querschnitt haben oder eine Amputation, ich weiß. Nur das ihr seht, also bei mir war es auch nicht mit einem Schleudertrauma oder einem blauen Auge getan.
Ich habe mich selbst aber tatsächlich noch nie, nie, nie als behindert angesehen. Klar, ich werde nie mehr eine Dachgeschoßwohnung mieten können, weil ich die Treppen nicht wirklich gut raufkann. Die neuesten Modetrends in Sachen High Heels kommen auch nie mehr in Frage, und den Boston Marathon werde ich nie mitlaufen, so what?
Ich amüsiere mich nur schon seit 1,5 Jahren sehr über Menschen, die mich als behindert ansehen. Menschen die LAUT und DEUTLICH und LANGSAM mit mir reden wenn ich mal wieder im Rollstuhl durch die Gegend karre. Wer ist jetzt wohl mehr behindert? Menschen die mich ansehen, und sich fragen ob ich wohl morgens um 9 schon so besoffen sein kann das ich nicht mehr gerade laufen kann. Egal. Das sind die Menschen für die die Nachmittags-Talkshows erfunden wurden. Menschen die erst mich anschauen, und dann meinen Freund, und man sieht genau, dass sie überlegen wenn sie wohl mehr bedauern: mich weil das mit dem Laufen nicht so prickelnd ist, oder ihn, weil er als sooo junger Mann sich sooooo eine schwere Last auflädt. Ich kann mich nur wundern, und amüsiert grinsen.
Ich trage meine Narben im Gesicht (sind auch nicht sooo schlimm) und an den Beinen mit Stolz. Ich bin ein Überlebender. Und nur wer sowas mitgemacht hat, darf sich überhaupt eine Meinung erlauben.
Mein Körper ist nicht mehr 100%ig was er mal war. Gott sei Dank tut es mein Kopf noch. Früher war ich nicht beim Sport weil ich zu faul war, heute wegen den Unfallfolgen. Was hab ich effektiv verloren? Nix!
Also mir machen die körperlichen Folgen eher weniger zu schaffen. Das Wort Behinderung schon eher. Ich kann das ziemlich gut akzeptieren, dass vieles einfach nicht mehr geht. Wie gesagt, bei mir Gott sei Dank nur das laufen. Dann muß ich halt einen anderen Weg finden oder um Hilfe bitten. Auch das mußte ich erstmal lernen. Aber wenn mir jemand sagen würde ich hätte eine Behinderung, das wäre schon ziemlich arg für mich.
Mich würden eure Meinungen mal interessieren. Damit wir auch mal über was anderes reden können als immer nur über BG-Gutachten usw.
LG, Karin