• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Autounfall in Italien als Beifahrer, brauche etwas Hilfe

FabianS

Neues Mitglied
Registriert seit
4 Mai 2018
Beiträge
2
Hallo Forum,

ich habe mich neu angemeldet weil ich nicht weiß wie es bei mir weiter geht bzw. was ich tun kann oder ob mir überhaupt irgendwas zusteht.
Ich wäre daher über jede Hilfe dankbar.

Folgendes: Ich (M, 28) hatte Ende Februar diesen Jahres einen Autounfall auf der Autobahn in Italien.

Ich saß aber hinten in der Mitte des Kleinwagens, war also nur Beifahrer. Wir sind vom Standstreifen zurück auf die Autobahn gefahren und noch halb auf dem Standstreifen ist uns mit ca. 100 km/h ein anderer Kleinwagen hinten rein geknallt. In dem Moment schaute ich nach hinten weil ich schon eine Vorahnung hatte, das jetzt was passieren muss. Ich habe also gesehen wie uns das Auto hinten rein ist und hatte daher nicht die günstigste Kopflage im Moment des Einschlages.
Wir haben uns mehrmals gedreht und sind gegen die Leitplanke geknallt. Beide PKW hatten Totalschaden.

Wir wurden alle nicht sonderlich schwer verletzt, mich hatte es dabei am schlimmsten erwischt, wobei auch ich recht gut weggekommen bin. Wäre es ein LKW gewesen, dann wäre es aus gewesen. Von daher sehe ich es positiv.

Es dauerte fast eine Stunde bis wir ins Krankenhaus gebracht wurden. Es gab natürlich erhebliche Sprachbarrieren und meine Freundin musste alles ins Italienische übersetzen. Wir standen natürlich heftig unter Schock und ich hatte starke Schmerzen am Nacken und Rücken.
Der Fahrer unseres PKWs war ihr Onkel aus Italien, der Unfallgegner war ebenfalls Italiener und mit den Polizisten konnte ich kein Wort reden, weil die nicht mal Englisch sprachen.

Im Krankenhaus warteten wir im Wartezimmer über 8 Stunden bis Abends und sind dann von selbst gegangen, weil wir sonst keinen Zug mehr ins Hotel bekommen hätten und zu der Zeit war eh pures Chaos in Italien, wie ihr vielleicht in den Nachrichten gesehen habt. Es schneite so heftig wie seit vielen Jahren nicht mehr.
Wir sind am nächsten Tag zurück nach Deutschland geflogen und ich bin sofort zu meinem Hausarzt gegangen, der mich ins Krankenhaus zum Röntgen schickte.

Diagnose: Schleudertrauma, Gelenkschmerzen, Gelenkfunktionsstörungen. Zum Glück ist kein Dauerschaden zu erwarten. Ich muss in Physiotherapie und habe leider 10 Wochen später immer noch Schmerzen, vor allem an Schulter und Rücken. Ich muss jeden Tag Schmerzmittel einnehmen.

Arbeiten tue ich zur Zeit nicht (arbeitssuchend), wobei ich ab nächster Woche wieder in Teilzeit anfange (Büro).

Meiner privaten Unfallversicherung habe ich den Unfall inkl. Diagnose ebenfalls gemeldet und heute einen Brief bekommen, das ich einen vertraglichen Anspruch auf Invaliditätsleistung hätte, wenn ich auf Dauer körperlich oder geistlich beeinträchtigt bin.


Ich habe leider keinerlei Möglichkeit irgendwie Kontakt zu den anderen Unfallbeteiligten herzustellen, meine Freundin ebenfalls nicht. Der Fahrer ist zwar ihr Onkel, deren Beziehung zueinander ist aber schlecht. Ich habe lediglich Fotos von den Kennzeichen und welche Polizei für uns zuständig war, ansonsten weiß ich nicht was ich tun soll. Ich weiß ja nicht mal wer Schuld hatte oder ob alle überhaupt versichert waren.

Nun meine Frage: Würde mir ein Schmerzensgeld zustehen? Immerhin 10 Wochen später habe ich immer noch starke Schmerzen und Vollzeit im Büro traue ich mir noch nicht zu, weil ich nach wenigen Stunden sitzen Schmerzen bekomme und mich hinlegen muss, zumal mich die Schmerzmittel etwas träge machen.
Beim Autofahren habe ich natürlich auch große Probleme, weil ich kaum Schulterblick machen kann und wenn, dann nur unter Schmerzen wenn es denn unbedingt sein muss, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Ich bin noch nicht mal fähig nach unten auf meinen Bauch zu gucken, so stark schmerzen Nacken und schulter noch.

Wäre schön wenn jemand einen Rat hätte, was ich tun kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo FabianS,

war der andere Pkw, der Euch hinten hinein gefahren, Italiener oder Deutscher? Falls er Italiener ist, gilt Italienisches Schadenersatzrecht. In dem Fall benötigst Du einen Anwalt, der sich mit italienischen Schadenersatzrecht auskennt.

Herzliche Grüße vom RekoBär :)
 
Vielen Dank für die zügige und hilfreiche Antwort :)

Er war Italiener. Als die Polizei eintraf, wurde ihm direkt der Führerschein entzogen. Er machte nicht den nüchternsten Eindruck, wobei das natürlich auch vom Unfall gekommen sein kann. Er hatte eine heftige Platzwunde am Kopf und konnte nicht mehr laufen.

Mich wird bis Dienstag ein Anwalt von meinem Automobilclub anrufen (kostenlose Erstberatung) und mit mir über die Sache reden, wobei er bereits gemeint hat das er sich mit dem italienischen Verkehrsrecht kaum auskennt und erst kundig machen muss. Die Kennzeichen sind ja bekannt, also sollte es nicht schwer sein die gegnerische Versicherung ausfindig zu machen bzw. danach den inländischen Schadenregulierungsbeauftragten.

Ich berichte wie es weiter geht.
 
Top