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Auffahrunfall -Schmerzensgeld- Kampf mit der Versicherung

Kleineabd

Nutzer
Registriert seit
5 Aug. 2009
Beiträge
5
Hallo zusammen,

über Google hab ich dieses Forum gefunden, und hoffe das mir hier vielleicht jemand weiterhelfen kann.

Ich fange mal an mit meiner Geschichte:

Am 24.3.09 wollten mein Schwiegervater, meine kleine Tochter und ich nach dem Einkaufen spontan noch zur Pommesbude fahren.
Auf einer Hauptstrasse mussten wir anhalten, weil das Fahrzeug vor uns rückwärts einparken wollte. Vorbeifahren konnten wir wegen Gegenverkehr nicht.

Wir standen schon eine Weile, als ich meinen Schwiegervater fragte, warum der Autofahrer vor uns denn Rückwärts in die Parklücke fährt, da hätte doch locker ein Bus drin Platz.
Er wollte grade antworten.. da knallte es...und wir "schossen" mit dem Auto nach vorne.
Im ersten Moment war ich total perplex und drehte mich sofort zu meiner Tochter um.. da bemerkte ich schon ein kribbeln im Kopf.

Mein Schwiegervater hat das Auto dann an den Rand gefahren um die Hauptstrasse frei zu machen.
Ich hab sofort meine Kleine aus dem Auto geholt, die sich arg erschreckt hat. Auf dem ersten Blick fehlte ihr aber nix.
Die Unfallverursacherin kam zu uns und fragte sofort ob man das unter sich ohne Polizei regeln könnte. Das hat mein Schwiegervater aber verneint, und rief die Polizei, die auch recht schnell eingetroffen ist.

Auf die Frage, ob jemand verletzt sei, habe ich dann gesagt, das ich das so nicht genau sagen könnte, aber ich hätte halt Kopfschmerzen... Ich stand total neben mir..war am zittern.. und hatte meine Tochter die sich gar nicht beruhigen wollte auf dem Arm.

Die Polizei hat mich gebeten, das wenn die schmerzen schlimmer werden einen Arzt aufzusuchen... dann durfte ich mich erstmal setzen.
Die Unfallverursacherin kam angestürzt und meinte, es könne ja nicht viel passiert sein..sie hatte ja "nur" 70 kmh drauf.

Nachdem alles aufgenommen wurde, sind wir erst einmal heim gefahren.
Mein Schwiegervater hat meine Tochter und mich zu Hause rausgelassen und ist zur Werkstatt gefahren.
Nachdem ich mich erstmal beruhigt habe..fingen dann die Schmerzen richtig an..dazu kam ein sehr starkes Schwindelgefühl (ich hatte das Gefühl, das sich der Boden unter mir bewegt) und heftige Übelkeit.

In der Werkstatt sagte man dann, das der Wagen Totalschaden ist.. bis nach Hause dürfte mein Schwiegervater noch fahren, aber weiter sollte das Auto nicht mehr bewegt werden. Wir haben dann meine Schwiegermutter angerufen, damit sie nach Hause kommt, und ich zum Arzt fahren kann.

Im Krankenhaus wurde ich dann geröngt und mit Ibu400 und Tetrazepam und der Diagnose schweres Schleudertrauma nach Hause geschickt.

Am nächsten Tag bin ich zu meinem Hausarzt und wurde erstmal krankgeschrieben. Er hat mir zusätzlich Ibu600 und Tetrazepam verschrieben


Genau 1 Woche nach dem Unfall sind wir dann zum Anwalt für Verkehrsrecht, der hat sich alles notiert, die AU, Quittung für die 10 Euro fürs Krankenhaus und meinen Doc, und die Quittung von den Medikamten kopiert und das Polizeischreiben da behalten um es auszufüllen (ich gestehe, ich habe davon gar keine Ahnung)
Ein Schweigepflichtsentbindung habe ich unterschrieben und wir wurden gebeten, die Fotos von unserem Auto (die ich gemacht habe) reinzureichen.
Der Versicherung wurde eine Frist von 2 Wochen gesetzt.


Die Fristen wurden bis heute immer wieder verlängert.
Krankgeschrieben war ich bis zum 30.06.09 da ich weiterhin unter Kopfschmerzen gelitten habe, auch den Kopf konnte ich nicht richtig bewegen.. dazu kamen Rücken und Schulterschmerzen

Die Versicherung kam immer mit neuen Sachen..um die Fristen zu verlängern.
Vor ca 7 Wochen wurde ich dann so zwischen den Zeilen als Simulant hingestellt.. weil das ja alles gar net so lange dauern kann.
Dann wollte man das ich ein Attest bei meinem Arzt besorge, woraus hervorgeht, seit wann ich krankgeschrieben bin, warum ich krankgeschrieben bin, was unternommen wurde und wie lange ich vorraussichtlich noch krankgeschrieben sein werde.
(Habe ich natürlich besorgt)

Dann wollte man vor 4 Wochen die Schweigepflichtsentbindung haben und die Fotos vom Auto. Beides liegt seit Anfang April der Versicherung vor.

Dann wollten sie die Röntgenbilder der letzten 5 Jahre. Die Röntgenbilder befinden sich im Krankenhaus, das wurde denen auch schon vor Wochen mitgeteilt.
Nun möchten se sich die Arztberichte selber holen und haben das Krankenhaus und meinen Doc angeschrieben. Das Attest ist laut der Versicherung unbrauchbar.

Die letzte Frist die gesetzt wurde, geht noch bis nächste Woche, dann will mein Anwalt Klage einreichen.


Jetzt hab ich mich durchs Internet gelesen, und da stand, das man ein Schleudertrauma gar nicht nachweisen kann. Und man an Schmerzensgeld teils gar nix erwarten kann. :confused:
Mein Anwalt sagte mir da was anderes.. was stimmt denn nun?

Bevor ich meinen Beitrag hier eröffnet habe, habe ich mich so durchs Forum gelesen.. und immer wieder kam die Frage nach MRT und/oder CT.. das wurde bei mir nicht gemacht.. kann man das jetzt 4 Monate nach dem Unfall denn noch machen


Ich habe weiterhin Beschwerden, sobald ich viel mache..(laufe,renne, mit den Kindern tobe/spiele) bekomme ich Kopfschmerzen..und dann geht ne Weile gar nix mehr und ich muss mich erstmal hinlegen.


Ich hab da aber noch eine weitere Frage, weiß aber nun nicht ob es mit hier hingehört.. Verzeiht bitte, wenn ich damit hier falsch bin.

Ich habe 1 Woche vor meinem Unfall 2 Arbeitsstellen angetreten. Einmal 1 Stunde am Morgen Regale im Supermarkt einräumen und danach 4 Stunden im Altenheim.

Dienstags war der Unfall, ich habe mich direkt nach dem Krankenhaus bei meinen Arbeitgebern krankgemeldet.

Samstags hatte ich die Kündigung vom Regalservice im Kasten. 1 Wochen später die Kündigung vom Altenheim.

Die Versicherung geht auf den Verlust der Stellen gar nicht ein. Eher kam sowas wie: Das ich ja selber Schuld bin, wenn ich mich solange krankschreiben lasse.


Die Versicherung macht mich total mürbe.. ich hab schon Angst die Schreiben meines Anwaltes zu öffnen, weil ich nicht weiß was man sich nun wieder einfallen lassen hat.

Ich habe keine Ahnung, wie ich denen weiß machen soll, das es mir wirklich dreckig ging..und nach Anstrengung auch heute noch schlecht geht.


Es ist arg lang geworden, und ich hoffe es hatte einer Lust zu lesen, und kann mir weiterhelfen :)

LG
Kerstin
 
Hi das ist normal mit den Versicherungen,die wollen einen ja mürbe machen,schlage mich seit 9 Jahren mit denen rum.Hauptsache Dein Anwalt taugt,richte Dich mal auf ne Klage ein,aber da geht dann auch noch einiges an Zeit ins Land.Lg Erich
 
Hallo Kerstin,

willkommen hier im Club der "Simulanten". :)-))
Das Verhalten der Versicherung ist als normal an zusehen und gängige Praxis! Alle Forderungen, Unfallhergang und Beweise erstmal in Frage stelle und bestreiten.
Du hast einen wichtigen Schritt schon gemacht, einen Fachanwalt mit der Wahrung Deiner Interessen beauftragt, denn das stemmt mann nicht alleine. Richtig und wichtig war auch, dass dieser Unfall von der Polizei aufgenommen wurde!
Zu Deinen berechtigten Forderungen gehören: Lohnausfall, Haushaltsführungsschaden, Schmerzensgeld und bei einer verbleibender Invalidität, der daraus resultierende Körper/Vermögensschaden.
Das Du deine beiden Arbeitsplätze verloren hast, (sagt alles über die AG.) sind eindeutig Unfallfolgen und durch die HV. zu regulieren.
Ich denke mal auch, dass Dir der Weg ohne Gericht nicht erspart bleiben wird und Dein RA. sich von der Versicherung nicht all zulang hin halten lässt.
Ich wünsche Dir gute Besserung und glaube mir, uns geht es fast allen hier so.

MfG.

Pit
 
Hallo Kerstin,

erst einmal begrüße ich Dich herzlich hier im Forum.

Der Kampf mit der gegnerischen Versicherung kann lange dauern. Bei mir sind es jetzt 2 Jahre und ich weiß nicht wie lange es noch dauert. Andere hier im Forum kämpfen sogar noch länger mit denen.

Ich will Dir keine Angst machen. Sprich mit deinem Anwalt und mache ihm, wenn es nicht anders geht, Druck. Sag ihm was und wie Du fühlst, sprich ihn auf Deine Schmerzen an.

Es werden Dir hier sicher auch noch andere antworten.

LG pswolf
 
hallo, kerstin
dein anwalt sollte die ganze angelegenheit nicht der versicherung überlassen, sondern so schnell wie möglich eine feststellungsklage bei gericht einreichen.
mfg
pussi
 
Hi,lange dauert es wenn man nicht sofort einen Anwalt mit Plan hat,und wechseln muss.Wichtio ist Frist setzen wenn verstrichen noch mal,wenn keine regung Klage.Alles andere geht auf die Phyche.
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten :)

Kann mir vielleicht jemand erklären, was ein Haushaltsführungsschaden ist? Ich höre bzw lese heute zum ersten mal davon

Mit meinem Anwalt habe ich vor ein paar Wochen telefoniert, er sagte mir, das er immer noch hofft, das die Versicherung einlenkt, und wir um eine Klage herumkommen. Denn mit Klage kann sich das weitere 3 Jahre ziehen.

Ich besitze unzählige Schreiben meines Anwalts, in denen er mich immer auf dem neusten Stand hält.
In fast jedem dieser Schreiben, fordert er eine Bevorschussung des Schmerzensgeld, aber die Versicherung reagiert überhaupt nicht darauf.
Auch wurde von meinem Anwalt angeboten, das ich zu einem Gutachter gehe, auch hierzu kam keinerlei Reaktion von der Versicherung.


Bei unserem letzten Telefonat fragte er auch sofort wie es mir denn im Moment geht. Ich habe ihm von den Schmerzen bei "Belastung" erzählt, und er sagte mir, das dieses Nachfolgen des Unfalls wären. Er würde dieses der Versicherung mitteilen, und ich brauch mir da keine Gedanken machen, denn hierbei muss mir die Versicherung nachweisen, das diese Schmerzen nicht vom Unfall kommen.

Das ist alles so verwirrend. Ich verstehe teils die Briefe einfach nicht. Dieses Anwaltdeutsch ist ganz schön verwirrend.

Am meisten ärgert mich einfach diese Ignoranz der Versicherung. Die, die da sitzen und die Briefe bearbeiten haben gut reden, sie haben das alles nicht erlebt.

Ohne Anwalt hätte ich bestimmt schon aufgegeben, denn die Briefe von denen sind echt total dreißt. Ich glaube ich hätte schon längst das Handtuch geschmissen.

Das mit den Arbeitsstellen macht mich zusätzlich noch fertig. Wir wohnen hier total ländlich.. Stellen sind hier mehr als rar. Und durch die Kinder kann ich halt auch nur zu bestimmten Zeiten arbeiten. Ich war so froh, endlich was gefunden zu haben, was sich gut mit den Betreuungszeiten vereinabaren lässt..

Aber ich gebe nicht auf, irgendwo wird es bestimmt einen AG geben, der nur auf mich warten.. ich muss ihn nur finden :)

Liebe Grüße aus dem Sauerland
Kerstin
 
Hallo Kerstin aus dem Sauerland,

als Haushaltsführungsschaden werden alle arbeiten die Du vor Deinem Unfall im Deinem Haushalt erledigt hast und diese nach dem Unfall nicht mehr verrichten kannst bezeichnet. Es ist dabei egal, von wem jetzt (Ehemann, Oma usw.)diese Arbeiten ausgeführt werden. Solltest Du aber eine Haushaltshilfe damit beauftragt haben, muss die HV. die entstandenen Kosten übernehmen.

MfG.

Pit
 
Hallo Pit,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Eine Haushaltshilfe hatte ich nicht.. wäre aber schön gewesen..mir hat nur keiner gesagt, das mir das zusteht
Ich hab eigentlich alles weiterhin erledigen müssen, bei 3 Kindern im Haus.. muss das hier laufen, egal wie es mir geht.
Mein Freund hat den Tag nach dem Unfall freibekommen, da ich Abends dieses Tetrazepam genommen habe, und keiner wusste wie mein Körper drauf reagiert, und wie es mir am nächsten Tag geht.

Danach war ich dann immer auf mich alleine gestellt, und musste dann auch wieder alles alleine machen. Wenn meine Kinder am Mittag daheim waren, haben sie mir viel abgenommen...also das was in ihren Möglichkeiten lag. Aber das wird bestimmt nicht zählen :)
 
Hi Kerstin,ich sag ja so schnell wie es geht Klage sonst wird es länger als 3 Jahre,ein Jahr ist schnell rum.Bevor es zur Verhandlung kommt setzt das Gericht eh erst einen Gütetermin an,wo man sich vieleicht einigt nach dem Termin hat die Versicherung wieder einige Wochen Zeit nichts zu tun,dann beauftragt bei keiner Einigung das Gericht einen Gutachter der dich beäugt,und feststellt das Du ganz kapuut bist.;-).Jedes eingeständniss das etwas geht wenn auch schwer und schlecht kann zum Boomerang werden.Die Ignoranz der Versicherung sollten Dich kalt lassen das ist normal gibt es bei Kranckenkassen und Versorgungsämtern auch.Lass Dir mal von Deinem Artzt eine Haushaltshilfe verschreiben,die kann man eventuell auch über die Kranckenkasse bekommen und wenn die Dir eine genehmigen ist das ja auch ein Beweis wie schlecht es Dir geht.Lg Erich
 
Hallo K.,

wenn Du Schwierigkeiten hast das Anwaltsdeutsch zu verstehen hier ist eine kleine Zusammenfassung
zu dem Problem Verkehrsunfall! Die PDF - Dateien beachten!
http://www.nuernberger-schluender.de/rechtsanwalt/schadensersatz.html
Hier im Forum gibt es auch einiges zum Thema Schmerzensgeldtabelle....

Die Versicherungen leben von der Ignoranz - ich fürchte da wirst Du noch jede Menge Nerven brauchen!
Hier ein Beispiel zum Thema http://motorradunfall-uwe-meister.com/über das auch hier im Forum schon diskutiert wurde!

Alles Gute an Deine Familie...

Viele Grüße
Joachim

http://www.unfallopfer.de/modules.php?op=modload&name=phpBB_14&file=index&action=viewtopic&topic=1605&forum=25
 
Guten Morgen,

ich danke euch beiden für die Antworten.. wollte morgen nochmal zu meinem Doc. Mir ist das Schmerzmittel ausgegangen.. das Wochenende steht vor der Tür, besser wenn ich was da habe. Werd dann mal fragen, wie das mit einer Haushaltshilfe aussieht...
Wollte mich dann auch mal bei ihm erkundigen, ob er schon was von der Versicherung gehört hat.

Kurz nach meinem letzten Beitrag, rief mein Anwalt an, um mit mitzuteilen, das die Versicherung nun endlich den Kindersitz ersetzt. Ich habe mich strikt geweigert, den Kindersitz meiner Tochter weiter zu nutzen.. ich als Laie konnte ja nicht wirklich feststellen, ob der Sitz Schaden genommen hat.
Laut Versicherung konnte dem Sitz ja nix geschehen sein, weil der eigentliche Aufprall ja eher so richtung Fahrerseite war Fahrerseite war. Die Fotos sagen was anderes, aber die hat die Versicherung ja angeblich nie bekommen. Genauso wie die Schweigepflichtsentbindung die ja abhanden gekommen ist. Den Brief des Anwalts, in denen beides beigelegt war, hat man aber erhalten.

Auch hat meine Rechtsschutzversicherung nochmal zugesichert, das sie sich dem Fall annehmen werden.

Grad jetzt wünsche ich mir ein dickes Fell, was das einfach an mit abprallen lässt, aber ich nehme mir das alles ganz arg zu Herzen... So Unterstellungen treffen mich ganz arg.



@JoachimD.: Danke für die Links, ich werde sie mir nach diesem Beitrag auf jedenfall anschauen und durchlesen.

Ich kann jetzt eh noch nicht schlafen, dann werde ich über die Suchfunktion (die ich grade entdeckt habe :) ) mal nach Schmerzensgeldtabellen suchen.

Wie ist das denn nun mit dem MRT/CT ? Kann/sollte das jetzt noch gemacht werden?
Kann mein Hausarzt das anordnen..oder muss ich dafür zu einem Facharzt?


Ich danke euch allen, für eure Hilfe..
Morgen werde ich nochmal mit meinem Anwalt sprechen, heute hatte er nicht soviel Zeit, und wollte mir nur schnell die (für mich) gute Nachricht wegen dem Kindersitz ausrichten.

LG
Kerstin
 
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