• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Auffahrunfall gleichzeitig Arbeitsunfall vor 20 Jahren

medina

Nutzer
Registriert seit
2 März 2008
Beiträge
5
Du hast einen Anspruch gegen eine private Versicherung wegen eines Unfalls? Wenn ja so teile uns bitte mit seit wann das Verfahren läuft.

Hallo Micha,
am 18.01.1986 erlitt ich einen Auffahrunfall (gleichzeitig Arbeitsunfall), wonach eine gutachterlich festgestellte MdE von 70 % (zu 100% von dem Unfall herrührend, ohne Aussicht auf Besserung) meiner privaten Unfallversicherung gegenüber bescheinigt wurde. Noch vor Ablauf der drei Jahre erhielt ich seitens der privaten Unfallversicherung drei Gutachter zur Auswahl mitgeteilt, wonach eine abschließende Begutachtung erfolgen sollte. Der Gutachter, für den ich mich entschied, arbeitete für die Versicherung und setzte den Grad der MdE von 70 % auf Null % runter. Eine Klage meinerseits ist leider nicht mehr erfolgt, da während des 10-jährigen Prozessverlaufs meine Rechtschutzversicherung ausgeblutet wurde und mir für einen weiteren Prozess keinerlei finanzielle Mittel mehr zur Verfügung standen. Beschwerden habe ich nach inzwischen 20 Jahren immer noch; diese haben sich sogar verschlimmert. Kann man nach 20 Jahren noch seine Rechte geltend machen?
Gruß Medina:(
 
Hallo Medina,
Herzlich Willkommen im Forum. Ich habe Deinen Beitrag mal in den richtigen Bereich geschoben. Allerdings solltest Du noch einmal schauen und Deine Fragen und Feststellungen sortieren. Bei der geschilderten Konstellation hattest Du es mit 3 unterschiedlichen Versicherungen zu tun.
Einmal die Haftpflichtversicherung : dies ist die Versicherung des Unfallgegners. Zuständig für Schmerzensgeld, Verdienstausfall usw. Was ist da vereinbart worden?
Die gesetzliche Unfallversicherung: Stellt auf Grundlage von Gutachten eine Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) fest und zahlt eine Verletztenrente.
Und dann hattest Du scheinbar auch eine Private Unfallversicherung. Diese zahlt entsprechend Vertrag seine Leistung.
Nun versuche bitte noch einmal zu erklären, von welcher Versicherung Du jetzt noch etwas haben möchtest und was.

Gruß von der Seenixe
 
Hallo Seenixe, hier kommt meine Antwort zu deinem Text. Ich hoffe, ich habe jetzt alles richtig gemacht. Ich habe jeweils zu deinen Fragestellungen Stellung genommen.
quote=seenixe;37119]Hallo Medina,
Herzlich Willkommen im Forum. Ich habe Deinen Beitrag mal in den richtigen Bereich geschoben. :cool:Danke,ich komme mit der Aufteilung in diesem System noch nicht so ganz zurecht, aus diesem Grunde habe ich mich über einen längeren Zeitraum nicht mehr zu der Diskussion gemeldet.
Allerdings solltest Du noch einmal schauen und Deine Fragen und Feststellungen sortieren. Bei der geschilderten Konstellation hattest Du es mit 3 unterschiedlichen Versicherungen zu tun.
Einmal die Haftpflichtversicherung : dies ist die Versicherung des Unfallgegners. Zuständig für Schmerzensgeld, Verdienstausfall usw. Was ist da vereinbart worden? (ist bereits vor dem OLG in Hamm mit einem Vergleich abgeschlossen. Schmerzensgeld, keine Rente, Kostenerstattung, also, es wurde für alle entstanden Schäden, seien sie materiell oder immateriell eine Vergleichssumme von ca. 25.000,00 DM gezahlt. Es bestehen dem Unfallverursacher gegenüber keine Ansprüche mehr für noch bestehende oder noch zu erwartende Schäden. basta. Das musste ich so hinnehmen, ansonsten hätte ich gar nichts erhalten und meine RS-Versicherung war ausgeblutet.)
Die gesetzliche Unfallversicherung: Stellt auf Grundlage von Gutachten eine Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) fest und zahlt eine Verletztenrente. (ja, hat sie auch für ca. 2 Jahre gezahlt, erst 30 % dann 20 % dann gar nichts mehr. Der Unfall ist bglich anerkannt es sollte ein Dauerrentenbescheid von 10 % erteilt werden, ist mir jedoch nie zugestellt worden. Ich habe dummerweise auch später nie so recht nachgehakt, da ich die Begutachtungen mit den jeweils diskriminierenden Äußerungen seitens der Gutachter nicht mehr ertragen konnte.)
Und dann hattest Du scheinbar auch eine Private Unfallversicherung.(ja. die Magdeburger Unfall, die hat mich mit ihrer Begutachtung -drei Jahre nach dem Unfall -, Gutachter war ein Orthopäde, der "für die Versicherung" begutachtete, von 70 % MdE auf NULL % MdE gesetzt.) Diese zahlt entsprechend Vertrag seine Leistung. (Eben nicht, da mit Hilfe der orthopädischen Begutachtung die Beschwerden auf NULL % abgewertet wurden. Hier hatte man mich eindeutig betrogen. Inzwischen habe ich vor einigen Monaten ein MRT fertigen lassen müssen und eine OP steht bevor. HWS-OP mit ventraler Fusion in beiden Etagen, also Versteifung.)
Nun versuche bitte noch einmal zu erklären, von welcher Versicherung Du jetzt noch etwas haben möchtest und was.
Ja, ich versuche es: nun, es ist mir klar, dass ich dem Unfallgegner gegenüber keine Ansprüche mehr habe, da verglichen.
Ich hätte gerne gewusst, ob ich
a.) noch nach so vielen Jahren meine Ansprüche der privaten Unfallversicherung gegenüber aufleben lassen kann, da ja seinerzeit der Gutachter nachweilich falsch und zu Gunsten des Versicherungsunternehmens begutachtet hatte.
b.) noch nach so vielen Jahren meine Ansprüche der gesetzlichen Unfallversicherung gegenüber BG geltend machen kann? Hier war ja seinerzeit der Unfall voll anerkannt.Steht mir da nicht eine Unfallrente zu?
Momentan habe ich die Angst nicht mehr arbeiten gehen zu können. Ich werde in diesem Monat 61, kann mit 63 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen, möchte aber auch gerne noch länger arbeiten, da die Rente zu niedrig ausfällt (wer kann schon mit ca. 650,00 € leben?) werde aber - so wie es aktuell gesundheitlich aussieht - dieses Ziel nicht mehr erreichen.
Ich arbeite beruflich in Vollzeit am PC im Schreibdienst und somit in ständiger Zwangshaltung bei ständig sitzender Tätigkeit, was für die WS insgesamt auch nicht gut ist.
Was also soll ich nun tun? Meine Hausärztin sagt: wir müssen kämpfen, ihr Schaden ist eindeutig unfallbedingt!" Aber: --- ich weiß aus der Vergangenheit, dass Gutachter der Leistungsträger/Versicherungen etc. dieses anders sehen. Da kommt die Erklärung, dass es altersbedingt, berufsbedingt sei oder sogar weil ich des nachts seit über 20 Jahren meine Halsmanschette anlegen musste, um überaupt meine Beschwerden erträglicher zu gestalten. Der Weg für mich ist nervlich kaum zu ertragen, zumal ich auch aufgrund des damaligen Unfalls psychisch in Mitleidenschaft gezogen wurde und man mir bereits ein posttraumatisches Belastungssymdrom diagnsotizierte. Gruß medina :eek:
Gruß von der Seenixe[/quote]
 
Hallo Medina,

zu a: Da wird sich aus Verjährungsgründen überhaupt nichts bewegen. Da hättest Du damals sofort gegen vorgehen müssen.

zu b: Ich hoffe, Du besitzt noch entsprechende Unterlagen. Du kannst die Einschätzung der MdE im Rahmen eines Verschlimmerungsantrages prüfen lassen. Die derzeitige MdE (10%) berechtigt nicht zu einer Rente. Erst ab einer MdE von 20% steht Dir eine Rente zu.
Wenn Du Deine Hausärztin mal wieder besuchst, dann frage sie einfach mal nach Ihrer Einschätzung der MdE. Wenn Sie der Meinung ist, infolge des Unfalls ist eine Verschlimmerung der Unfallschäden eingetreten , dann solltest Du dies in Angriff nehmen und an die zuständige Berufsgenossenschaft schreiben.

Gruß von der Seenixe
 
Verkehrsunfall mit Personenschaden

Hallo Seenixe, vielen Dank für die prompte Antwort; damit habe ich noch nicht gerechnet.
Also, mit dem Gedanken, einen Verschlimmerungsantrag zu stellen hatte ich mich bereits auseinander gesetzt und mal vorsichtig die BG, den zuständigen Sachbearbeiter angerufen. Der war äußerst unfreundlich, frech und dreist mir gegenüber und sagte bereits am Telefon, dass ich nun nach 20 Jahren meine Beschwerden dem Unfall nicht mehr zuordnen könne. Und außerdem (Zitat: "wenn Sie seit 20 Jahren nachts eine Halsmanschette tragen, ist es kein Wunder, dass Ihre Halswirbelsäule kaputt ist, damit haben wir doch nichts zu tun", "außerdem habe ich keine Unterlagen mehr zur Verfügung, die sind alle archiviert", lassen Sie sich doch meinetwegen operieren, machen Sie doch was Sie wollen!") Es kam kein Entgegenkommen, keine Beratung, nein, nur Abwertung mir gegenüber aus dem Gespräch hervor. Genauso, wie ich es jahrelang von den meisten BG-Gutachtern zu spüren bekam. Es ist zum ko........ mit dieser Haltung den Unfallopfern gegenüber. Da ist man schon unverschuldet körperlich geschädigt, kann über Jahre hinweg nicht mehr so leben, arbeiten und seine Freizeit verbringen wie man es gerne möchte und zuvor auch gelebt hat, da wird man noch auf`s Übelste gedemütigt und psychisch seitens der Leistungsträger, Gutachter etc. kaputt gemacht. So empfinde ich es inzwischen. Manchmal denke ich, ich schaffe es nicht mehr, ich habe keine Kraft mehr zu kämpfen, ich will mir auch die Gemeinheiten nicht mehr anhören müssen und ich wünsche denen, die so reden und Handeln inzwischen genau die gleichen unfallbedingten Beschwerden, wie ich sie habe und ein Leben unter Schmerzen etc. wie ich es bisher habe leben müssen. "Ist leider kein schöner Zug, ich weiß, und eigentlich bin ich auch nicht so, sondern eher Nachsichtig und zu tolerant". Aber bei dem innerhalb von 20 Jahren Erlebten ist diese Haltung nicht verwunderlich.
Da ist man unfallversichert, hat auf Dauer 70 % MdE von einem orthopädischen Professor bescheinigt bekommen und wird schließlich von einem - von der Versicherung "gekauften" Orthopäden in einer 5-Minuten-Begutachtung - auf NULL gesetzt. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe inzwischen keine Kraft und kein Vertrauen mehr und benötige hierzu jemanden, der meine Rechte vertritt. Auf Rechtsanwälte kann man auch nicht bauen, die meisten Anwälte nehmen die Angelegenheit an und lassen alles nur so neben sich her laufen. Hauptsache das Anwaltshonorar - ob mit oder ohne Erfolg - kann berechnet werden. Hätte ich meine gesundheitliche Einschränkung nicht und hätte sich die Situation nicht so dramatisch verlimmert (OP-Indikation), dann würde ich auf Verschlimmerungsanträge etc. "pfeifen". Ich habe eine gute Ausbildung, einen guten Beruf, eine gute Stellung, verdiene "noch" gutes Geld, bin in meinem Job "gern gesehen" und soll mit mit solchen Id...... rumschlagen?
Aber,..... jetzt kommt die böse Erkenntnis, man ist ja auf diese Leute angewiesen, wenn man sich in einer solchen Situation befindet, wie ich.
Was wird, wenn ich nicht mehr arbeiten gehen kann? Wie viele Jahre muss ich noch um meine Rechte kämpfen? Ich glaube den Erfolg oder auch Misserfolg werde ich nicht mehr erleben. Wo gibt es einen Gutachter, der mir bescheinigt, dass meine Beschwerden unfallbedingt sind?
Ich weiß genau, seit dem Unfall bin ich kaputt und nur noch die Hälfte wert.
Es tut mir leid, dass ich einmal meiner Verbitterung "Luft" gemacht habe, aber das war mal nötig.
Viele Grüße Mona
 
Top