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Arme werden angenäht

Ariel

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
23 März 2007
Beiträge
2,697
Hallo zusammen,

im N24, 1.Aug. 08, 11.10: läuft gerade die Nachricht über die aktuelle Operation, bei der Arme angenäht
werden.
Weltweite erste Transplantation kompletter Arme!

Super, was man alles machen kann und macht, ich bin begeistert über soviel mikro- und makrochirurgisches Können.
Es sit nicht zu vergleichen mit einer Herztransplantation, jedoch trotzdem eine Sensation, wenn es den Armen dann auch gelingt, wie in der vorherigen Jahren der Übungsphasen, die Arme auch funktionieren.

Gruß Ariel
 
Ariel,
ich will ja kein Wasser in den Wein Deiner Euphorie tropfen, aber die Arme gehörten vorher jemand anderem.
Eh böse Stimmen aufkommen, ich habe einen Organspendeausweis hinter meinem P-Ausweis.
Ich bewundere die Leistung der Operateure, doch es darf doch nicht nur eine "Schrottplatzchirurgie" sein und werden. Nach der Devise, wenns Ärmchen kaputt ist, schauen wir mal auf den Platz der Verstorbenen (Schrottplatz.)
Was haben uns die Gensequenzierer und Stammzellenforscher nicht alles versprochen?
Bisher sehe ich nur tierische Klone und keine geheilte genetische Krankheit.
Alle bisherigen Versuche endeten mit dem Tod des Patienten, der dann s.o. als Ersatzteillager taugte.
Bei mir wurde eine genetische Empfindlichkeit gegenüber arom. Aminen festgestellt. Hätte ich 1959 mit diesem Wissen meinen Berufswunsch korrigiert? Ich weiss es nicht!
Wie schon in vielen Postings hier angedeutet und auch eingefordert wurde, der Mensch ist nicht nur in seinem Leben individuell, leider auch medizinisch.
Was der eine als "läpsch" abtut, bereitet einem andern Schmerzen und Beschwerden.
Solange die Individualität nicht in die Behandlung von Krankheiten, Beschwerden, Unfallfolgen und Berufskrankheiten etc. einfliesst, werden wir hier viel zu tun haben.
Allen schmerzfreie Tage
Paro
 
Hallo Paro,

ich teile deine Gedanken.

Für mich ist das deshalb so interessant und erwähnenswert gewesen, da ich letztens einem Unfallopfer geschrieben habe, dem man Schwierigkeiten macht, den ge- bzw. zerstörten Plexus brachialis zu dokumentieren.

Wenn es so einfach ist, Arme anzunähen, warum dann nicht eine korrekte Diagnose über die Nevenschädigung am unteren HWS-Bereich, und dann entsprechend die Nerven, die geschädigt wurden zusammennähen.

Das ist, was mich so frustriert! Bei Arztpfusch stellen die sich so an, und beim Armeannähen nicht, da zeigen sie was sie können und was alles machbar ist, nur eben nicht korrekt diagnostizieren, wenn es der Versicherungswirtschaft Kosten bereitet.

Ich hoffe, der Plexus brachialis wird richtig teuer für diese Verschleierer.

Dein Wunsch für schmerzfreie Tage ist wohl ein Hinweis auf die schmerzintensiven Gewittertage!

Gruß Ariel
 
Moin zusammen :)

Wenn es so einfach ist, Arme anzunähen, warum dann nicht eine korrekte Diagnose über die Nevenschädigung am unteren HWS-Bereich, und dann entsprechend die Nerven, die geschädigt wurden zusammennähen.
Sie haben die Muskeln, Knochen und Sehnen verbunden. Aber sie haben auch die Probleme mit den Nerven eingeraeumt. Bei den Armen ist es so, dass die Nerven aus den Stuempfen in die Arme hineinwachsen sollen - parallel zu den eigentlichen Armnerven. Sie haben aber auch eingeraeumt, dass die Haende wohl nicht mehr voll funktionsfaehig sein werden.

Voraussetzung ist aber, dass der Koerper die Arme nicht wieder abstoesst. Deshalb muss der Patient auch sein Leben lang eine Menge Medikamente einnehmen. Man kann nur viel Glueck wuenschen.
 
Arme annähen

Hallo Ariel,

mich begeistern solche Operationen auch, ganz klar.

Vor einigen Jahren hatten französische Ärzte jemandem erstmals eine fremde Hand angenäht. Also, transplantiert. Das Ergebnis war gut - nur letztendlich traurig, da der Patient nicht mit einer fremden Hand leben wollte und konnte. Schließlich mussten die Ärzte die Hand wieder abnehmen. Ich kann die Reaktion des Patienten irgendwie nach vollziehen.

Trotzdem, die Fortschritte sind schon toll.

Tiptoe
 
Hallo,

man sollte diese Fortschritte in der Medizin sehr hoch loben, damit sie schnell zum medizinischen Allgemeinwissen gehören. Ich habe gestern die neue Ausgabe (vollständig überarbeitete Auflage) des Buches " Die ärztliche Begutachtung" von J.Fritze und F Mehrhoff bekommen. Dort werden die Zusammenhänge immer noch mit "steinzeit-wissen" von vor 50 Jahren begründet und dieses Buch ist eine Backpfeife für alle die auch nur im entferntesten an eine "Neutrale" Begutachtung glauben. Ich habe mich inzwischen sehr viel mit Begutachtung und deren Auswirkungen beschäftigen dürfen. Dieses Buch, welches aber in fast allen Gutachten als Literatur angegeben wird, ist soetwas von Einseitig und eindeutig auf die Bedürfnisse einer Abwehr von Unfallfolgen ausgerichtet, dass die Benutzung dieser Literatur jedes Gutachten sofort als BG-nah und nicht den Grundsätzen medizinischem Fachwissens entsprechend klassifiziert. Eigentlich auch kein Wunder. Das Werk wurde in den 1982 erstmals herausgegeben und wenn man sich jetzt die Biografie und den Hintergrund des ersten Autors anschaut
Hätte das Massaker unter den 300.000 Soldaten der 6. Armee, die im Kessel von Stalingrad eingeschlossen waren, vermieden werden können, wenn sich General Paulus zum Ausbruch und damit zur Befehlsmissachtung hätte entscheiden können? Der Autor, Arzt in der 6. Panzer-Division, die den eingeschlossenen zur Hilfe kam, ist davon überzeugt. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Don, Feldmarschall von Manstein, hatte Paulus seine Hilfe angeboten. Brisante Belege wie diese enthält das Tagebuch von Eugen Fritze, aber durch seine Nähe zum Geschehen ist es in erster Linie ein wichtiges persönliches und zeitgeschichtliches Dokument wider das Vergessen.
In Dortmund geboren und zur Schule gegangen, beendete Eugen Fritze das Medizinstudium 1937 und wurde Anfang 1940 Soldat.
Auf der Fahrt mit einem zur russischen Front zurückfahrenden Lazarettzug beginnen seine Tagebuchaufzeichnungen. Mit der 6. Panzer-Division erlebte er die Brennpunkte des Russland-Krieges zwischen Stalingrad an der Wolga und der Verteidigungsschlacht um Wien, schließlich die Abwehrschlacht in der damaligen Tschechoslowakei im Frühjahr 1945. Bis zur letzten Stunde des Krieges am 8. Mai 1945 war die Division im Kampfeinsatz.
Die handgeschriebenen Tagebuchblätter, durch in die Heimat gelangende Verwundete und Kranke seiner 1941 geheirateten Frau Ilse zugeleitet, wurden von ihr in den Wochen und Monaten nach dem Krieg zu 5 Bänden in Handarbeit gebunden.
Anfang Juni 1945 kam Eugen Fritze nach einem langen Weg von der Front in der Tschechoslowakei durch Böhmerwald und Bayerischen Wald zu Fuß in Göttingen an, wo seine Frau bei ihren Eltern mit dem im April 1942 geborenen Sohn lebte.1958 wurde Eugen Fritze Chefarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik der Kliniken Bergmannsheil in Bochum.
Stolz wird verkündet, dass alle Autoren Mitglieder der Abteilung für theoretische und klinische Medizin genau dieser Klinik waren. Nicht die Praktiker oder erfahrene Mediziner, nein Theoretiker und treue Ärzte dieser allseits bekannten BG-Einrichtung haben das Werk ursprünglich verfasst. Jetzt als Herausgeber Dr. jur. Friedrich Mehrhoff, seit 1992 Hauptabteilungsleiter für Rehabilitation des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften, Berlin; dort 2004 Gründung des Stabsbereichs für Rehabilitationsstrategien und -grundsätze; 1984-1992 bei der Bergbau-Berufsgenossenschaft tätig, u. a. als Krankenhausreferent für die Kliniken Bergmannsheil Bochum.
Dieser gute Mensch hat auch weitere Grundlagenwerke, zur Begutachtung herausgegeben. Auch gerne genutzt wird "Unfallbegutachtung" aus dem de Gruyter-Verlag. Auch hier das gleiche Schema. Begutachtungsaussagen nur im Interesse der, wie nannte es Ariel so schön " konstanten Prozesspartei" gegen die Betroffenen.
Deshalb ist es gut, den medizinischen Fortschritt immer wieder zu loben und für eine Weiterentwicklung zu sorgen. Damit auch den "Scharlatanen" der Begutachtung bald endgültig das Handwerk gelegt werden kann.

Gruß von der Seenixe

Wer
 
Hallo seenixe,

auch ich habe dieses Werk und andere, damit sind wir schon mehrere, die sich mit Textstellen zitierend austoben können, ein wichtiges Element in dem Unfallopfer.

Gruß Ariel
 
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