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ARGE will Miete kürzen - es gibt aber keine kleineren und billigeren Wohnungen

HWS77

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
11 Sep. 2006
Beiträge
127
Alter
47
Ort
NRW
Hallo zusammen!

Ich möchte mich jetzt auch mal wieder mit einer Frage an das Forum wenden und hoffe, dass mir hier jemand irgendwie weiterhelfen kann.

Es geht dieses mal um meine Wohnung bzw. die Miete.:confused:

Meine Wohnung ist 58m² groß und kostet kalt 272,66 €. Dazu kommen folgende Nebenkosten/Heizkosten in Höhe von insgesamt 136,37 € (alles pauschal, ich bekomme keine Nebenkostenabrechnung): Zentralheizung: 87,50 €, Warmwasser (nur im Bad, in der Küche habe ich einen Boiler): 9,66 €, Nebenkosten: 39,18 €.
Bisher hat die ARGE mir die Kaltmiete komplett, sowie die 39,18 € für die Nebenkosten und eine Heizkostenpauschale von 60,75 € bezahlt.
Es gab bisher in keinem der Bescheide einen Hinweis von Seiten der ARGE, dass meine Wohnung zu groß sei.

Jetzt habe ich den Folgeantrag für das AlgII gestellt und wurde gestern morgen zur Arge bestellt. Die sagen nun, ich müsse meine Wohnkosten reduzieren, sie würden jetzt nur noch den für eine Person angemessenen Betrag von 202 € bezahlen. Das würde ich aber auch noch schriftlich bekommen.

Das Problem ist aber, dass es bei uns im Ort keine kleineren und gleichzeitig billigeren Wohnungen gibt. Ich habe während der letzten 6 Monate immer schonmal die Mietangebote durchgelesen, da ich sowas schon fast befürchtet hatte. Die Wohnungen, die kleiner sind als meine (die kleinste, die es in der Zeit gab war 50m²) kosten mindestens genau so viel, gleich große Wohnungen sind deutlich teurer. Und Wohnungsbaugesellschaften oder sowas gibt es bei uns hier auch nicht.

Gestern habe ich nochmal in der Anzeigenzeitung vom vergangenen Mitwoch (kommt immer Mi. und Sa.) nachgesehen. In unserer gesamten Gemeinde gibt es insgesamt 7 Wohnungen zu vermieten, in meinem Ortsteil lediglich 1. Eine Wohnung in einem anderen Ortsteil hat zwar nur 45 m² kostet aber in der Kaltmiete 297€ + NK + Kaution, ist also nochmal 20€ in der KM teurer als meine und das, obwohl sie 13 m² kleiner ist. Außerdem hat dieser Ortsteil keine direkte Bahnanbindung, auf die ich aber aufgrund meiner gesundheitlichen Einschränkungen angewiesen bin. Diese Wohnung steht auch schon seit über einem halben Jahr in der Zeitung. Ich denke, dass das eigentlich kein gutes Zeichen ist.
Alle anderen Wohnungen im Gemeindegebiet sind zwischen 74 und und 117 m². Was kleineres gibt es hier nicht. Das ist halt das Problem, wenn man auf dem Dorf wohnt.

Ich habe mir auch mal die Anzeigen aus den Nachbargemeinden und -Städten angesehen. Dort fand ich z.B. folgende Mietangebote:
2 Zi. KDB, 50m² KM 290 € zzgl. NK+Kaution,
38 m² 1 ZDB KM 265 € + NK
58 m² (also gleich groß wie meine) 360 € (warm) + 50 € NK - also insgesamt etwas teurer als meine Wohnung.
58 m², 335 € KM + NK + Heizkosten
59 m², 355 € + NK
50 m², 320 € KM
48 m², 245,42 € KM

Daran sieht man schon, dass da eigentlich nichts billigeres zu bekommen ist. In dem einen Ort sind ja selbst die KM der kleinen Wohnungen teurer als 202 €! Auch in der Zeitung von heute standen keine entsprechenden Anzigen drin. Alles nur Wohnungen, die deutlich teurer sind als meine.
Wir wohnen zwar auf dem platten Land aber am Rande des Ruhrgebiets mit direkter BAB-Anbindung, von daher ist hier schon eine recht bevorzugte Wohnlage.

Es ist aber auch so, dass meine Wohnung im Vergleich mit der ortsüblichen Miete schon recht niedrig ist. Ich habe das mal mit dem Mietspiegel verglichen, demnach darf meine Wohnung pro m² 4,20 - 4,80 € kosten. Meine Klatmiete liegt bei Ich habe einen m²-Preis von 4,69 € und liege damit ja auch im Rahmen.

Ich habe meinem Sachbearbeiter nun auch gesagt, dass es keine günstigeren Wohnungen gebe, der meinte aber, dass sie dann trotzdem nur den gekürzten Betrag bezahlen würden, ich dann die 70 € selber bezahlen müsste.

Ist das richtig so? Ich meine, ich hätte mal irgendwo gelesen, dass die Arge auch die höheren Mietkosten bezahlen muss, wenn es keine kleineren und günstigeren Wohnungen gibt. Stimmt das?:confused:

Und kann die Arge mich verpflichten, in einen anderen Ort zu ziehen? Der SB deutete an, dass ich ja nicht nur bei uns im Ort nach Wohnungen suchen müsse. Und könnten die mich verpflichten, im äußersten Fall wieder bei meinen Eltern einzuziehen (ich bin30)?

Ein Problem sind auch meine chronischen gesundheitlichen Einschränkungen. Mein behandelnder Arzt, der die ganze Geschichte ja bestens kennt, ist hier am Ort. Wenn ich jetzt in einen anderen Ort ziehen müsste, dann hätte ich keinen Arzt in der Nähe, der meine Geschichte kennt, und wenn es mir schlecht geht, könnte ich dann auch nicht zu meinem Arzt hier fahren, da ich dann kein Auto fahren kann.

Ein weiteres Problem ist, dass wenn ich die 70 € selber bezahlen müsste, weil ich keine günstigere Wohnung bekomme, kaum noch Geld zum Leben hätte. Wenn von meinen 345 € erstmal alle weiteren Kosten (Strom, Versicherungen, Telefon etc.) abgegangen sind, bleiben mir nur noch ca. 185 € über. Davon gehen dann nochmal 76 €/Monat für regelmäßige Fahrten zur Krankengymnastik ab. Diese Kosten werden nicht von der Unfallkasse übernommen. Der Unfallgegner weigert sich noch, überhaupt irgendwelche Leistungen zu zahlen, das Verfahren vor dem Landgericht läuft noch. Das bedeutet, dass mir nur gut 100 € im Monat zum leben übrig bleiben . Wenn ich davon noch die 70 € Differenzmiete bezahlen müsste, dann hätte ich zum Leben für jeden Tag gerade mal 1 € Allerdings muss ich auch ca. 100 € monatlich für Medikamente bezahlen, die ich oft erst nach 6-8 Wochen erstattet bekomme.:eek:

Ich habe zwar einen kleinen Job, bei dem ich einige Stunden in der Woche arbeiten gehen kann, davon erhalte ich im Monat +/- 150 €, allerdings gehen davon dann auch noch die entsprechenden Fahrtkosten ab.
Im Zweifel könnte ich damit den Differenzbetrag ja noch bezahlen, aber knapp wird das alles trotzdem dann... Aber eine andere Chance habe ich dann ja wohl nicht. Was würde ich denn dann machen, wenn ich den Job nicht hätte? Unter eine Brücke ziehen?

Hat jemand von euch einen Rat / Tipp für mich?
Kann ich - wenn ich keine kleinere, billigere Wohnung finde - auf irgendwelche Gesetzte beziehen, dass die Arge auch die höhere Miete zahlen muss?
Was habe ich sonst vielleicht für Chancen?

Entschuldigt bitte, dass das jetzt so lang geworden ist.

Ich danke euch schon jetzt für eure Hilfe.

Gruß
Alexandra
 
Hallo !

Son Mist, tut mir leid für Dich.
Habe mal schnell bei yahu fur Dich geschaut- Arge Mietkosten -
eingegeben, naja da gibs ne ganze Menge zu lesen unter anderen ist da auch ein Forum.
Das heißt -Tacheles Forum- und eines das heißt -Arge Zeiten-
Vielleicht schaust Du dort mal nach.
Die haben ähnliche Probleme wie Du.
Mit nen link ist schlecht- det kann ick noch nich-

Drücke Dir die Daumen
LG
die Maja
 
re. Antwort

Hallo HWs,..

genau so wie Du es hier getan hast solltest Du der Dame & Herr vom Amt die Dinge erläutern, vorrechnen. Wenn die heutigen Kosten niedriger sind als die in der Zukunft kann man Dich auch nicht bewegen, drängen dazu auszuziehen.

Leider hattest Du nicht geschrieben ob Du eine GdB hast, denn bei Behinderung gibt es eine Toleranzgrenze von + 10% in der Größe der Wohnung mehr drauf als bei der einfachen Wohnungsgröße.
( Erfrage das mal beim Sozialamt / Behinderung die müssten das Wissen dazu haben ). Zu Wohnungshilfe gibt es auch etwas bei den Unfallkassen, kenne mich jedoch nicht so gut darin aus. Alles mal abfragen vielleicht bringt es etwas, würde mich freuen.
Du bist auch nicht verpflichtet bei deinen Eltern einzuziehen mit 30 J., das ist blödsinn. In diesem Sinne, sam
 
Hallo!

Danke für eure schnellen Antworten.

@Maja:
Danke für deine Bemühungen. Gegoogelt habe ich natürlich auch schn, es gibt zwar sehr viel, aber irgendwie hatte ich noch nicht so das richtige gefunden. Das Tacheles-Forum kenne ich schon, das andere werde ich mir auch mal ansehen.


@Sam:
Hallo HWs,..

genau so wie Du es hier getan hast solltest Du der Dame & Herr vom Amt die Dinge erläutern, vorrechnen. Wenn die heutigen Kosten niedriger sind als die in der Zukunft kann man Dich auch nicht bewegen, drängen dazu auszuziehen.

Leider hattest Du nicht geschrieben ob Du eine GdB hast, denn bei Behinderung gibt es eine Toleranzgrenze von + 10% in der Größe der Wohnung mehr drauf als bei der einfachen Wohnungsgröße.
( Erfrage das mal beim Sozialamt / Behinderung die müssten das Wissen dazu haben ). Zu Wohnungshilfe gibt es auch etwas bei den Unfallkassen, kenne mich jedoch nicht so gut darin aus. Alles mal abfragen vielleicht bringt es etwas, würde mich freuen.
Du bist auch nicht verpflichtet bei deinen Eltern einzuziehen mit 30 J., das ist blödsinn. In diesem Sinne, sam
Danke auch dir für deine Antwort. Tja ich habe dem SB das alles so gesagt und ihm auch so halb vorgerechnet. Da hatte ich ja die genauen Beträge nicht, das traf mich ja mehr oder weniger unvorbereitet. Aber ich habe ihm halt gesagt, dass mir dann im Monat so gut wie nichts zum Leben übrig bleibt, weil ich immer noch die KG-Fahrtkosten hätte und was ich dann machen solle. Da hat er erstmal nur mit den Schultern gezuckt, der hat wie ich finde sowieso kaum Ahnung. :mad: Ich habe dann auch einfach mal gefragt, ob ich für die Fahrtkosten so eine Art Sonderbetrag bekommen könnte, quasi für außergewöhnliche Belastungen. Das wusste der natürlich auch nicht. Ist dann aber zu seiner Chefin gegangen und hat nachgefragt. Die meinte aber auch, dass es keine Fahrtkostenzuschüsse gebe und dass sie mir trotz allem die 70€ abziehen müssten.
Was bin ich froh, dass ich zur Zeit wenigstens die 6 Stunden/Woche arbeiten gehe. Damit könnte ich mir dann zur Not die Miet-Differenz leisen.

Hey, das mit dem GdB ist mir neu. Das ist ein sehr guter Tipp, da werde ich mal nachhaken, ich habe einen GdB von 30. Vielleicht bringt mir das was.

Danke und ein schönes sonniges Wochenende!
Viele Grüße
Alexandra
 
Hallo Alexandra,
schaue mal unter Erwerbslosenforum Deutschland,die haben mir auch schon oft geholfen.
Da sind Leute,welche sich mit der Arge und deren unmenschlichen begehren bestens auskennen.
LG Angie
 
Hallo Alexandra,

habe da auch noch was:

http://www.forum-sozialhilfe.de/infos/index.phtml?nr=187&

Ich zitiere:
Für Wohnungsgrößen nach dem SGB II/XII gilt die Faustregel 45m² für den Haushaltsvorstand plus 15m² für jedes weitere Familienmitglied.

Bei Gründung einer WG kann die von mir angegebene Größe variieren. Hier solltest du dich bei der für dich zuständigen Behörde erkundigen.

Vielleicht ein Tipp, habe aber keine Ahnung wie das mit den Finanzen bei Gründung einer WG aussieht
 
KdU

@ Alexandra

Eine Nachricht zu diesem Theam habe ich Dir übersandt.

@ Alle ....und kein weiterer Kommentar...

Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinte Nationen besagt:

"Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen gewährleistet sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von
Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände."


....und dieser Link ist "ein Muss"....

http://www.widerspruch-und-klage.de...b1712d8af9d7d8f06825f45&postid=5190#post5190/

anaconda
 
@ Alexandra

Hier noch ein Nachtrag zu dem Thema "Krankenversicherung u. Zuzahlungen":

"""""" Bei Bedürftigen ist ein Nachweis zu erbringen, wenn sie eine gestiegene Prämie nicht mehr zahlen können. Da die private Krankenversicherung (PKV) mithin auch finanzschwache Personen in den Basistarif aufnehmen muss, wird es zu Härtefallregelungen kommen. Wer seine Bedürftigkeit nachweist, zahlt danach nur die halbe Krankenversicherungsprämie.
Bei einem Hartz-IV-Empfänger, zahlt der Staat. """""

Ich denke, daß die Beträge für Medikamentenzuzahlungen übernommen werden müssen!

""""" Privat krankenversicherte Personen können bei einem Wechsel der privaten Krankenkasse ihre Altersrückstellungen mitnehmen. Die Altersrückstellungen sind Beträge, die private Krankenkassen für zu erwartende kostenintensivere Behandlungen im Alter aufbauen.""""""""" (Quelle:Finanztip - http://www.finanztip.de/recht/sozialrecht/gesundheitsreform.htm


anaconda
 
Hallo Anaconda,

ja es ist erschreckend, womit sich die Presse und auch die Menschen sich so beschäftigen, anstatt mal den Behörden etwas konkreter auf die Finger zu schauen. Verhungert im reichen Deutschland, weil die Behörde nach "Recht und Gesetz" gehandelt hat, statt sich um die Menschen zu kümmern. Die gesamte Politikerkaste, die diesem Gesetz zugestimmt hat ohne den Kopf einzuschalten und sich im Gegenzug die Gehälter erhöht hat gehört in die Riege der Hartz4-Empfänger um mal zu sehen, wie das so funktioniert. Schön das endlich wieder die Rufe lauter werden nach Kürzungen der Hartz4 Leistungen. (Achtung Sarkasmus) Herr Söder gibt es hier zum besten:mad: :mad:
Da fällt mir tatsächlich kaum noch was ein, wenn ich dies einen Tag später serviert bekomme.

In der DDR gab es so zum Schluß den Ruf " Stasi in die Volkswirtschaft" - hieß nichts anderes, dass sie uns nicht mehr bespitzeln sollten und für ihr Geld mal was sinnvolles tun sollten. Vielleicht sollten wir ja jetzt fordern "Politiker in den Hartz4-Bezug" - Damit die Herren und Damen spüren, welchen Mist sie verzapfen.

Gruß von der Seenixe
 
Hallo Seenixe !

Ich befürchte, diese Herren und Damen wissen genau was sie verzapfen !
Nur es interessieren Sie diese Menschen nicht, sie haben nicht mal ANGST um ihre "Posten".
Kann man diese Wählerstimmen, doch mit "unglaublichen" Wahlversprechen, wieder Ködern.
Und sollten alle Sränge reizen, winken ihnen doch schon "schöne lukrative Angebote" von diversen Konzernen, die sehr interressiert an skrupellose Mitarbeitern sind.
Und dass sie es sind, haben sie ja dann mit ihrer Politik bewiesen.

Politik als Sprung-schanze. So sehe ich das !

Gruß
die Maja
 
Na aber Hallo Maja,

hier schlummern ja noch richtig Potientiale. Falls wir mal gemeinsam eine Partei gründen, würde ich gern den Schatzmeister machen. ( Bringe auch FDJ Erfahrungen als Kassierer mit :p )
Ich glaube Wählerstimmen bekämen wir dafür ausreichend.
 
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