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Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 endet. Was nun?

Mrs. Jinx

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
19 Apr. 2012
Beiträge
233
Hallo ihr Lieben,

ich hatte vor 4 Jahren einen unverschuldeten Verkehrsunfall, durch den ich erheblich verletzt wurde. Aufgrund der Verletzungen und deren Folgen bin ich nicht nur berufsunfähig, sondern auch weiterhin arbeitsunfähig. Derzeit wird mein Anspruch auf Unfallrente durch die BG geprüft und meine Minderung der Erwerbsfähigkeit ermittelt. Einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente habe ich vor einem Jahr bei der Rentenversicherung gestellt. Mithilfe eines absurden "Gutachtens" wurde der Antrag abgelehnt, aber der Widerspruch läuft noch. Bei der Agentur für Arbeit hatte ich mich auch gemeldet und erhielt zunächst Übergangsgeld und dann Arbeitslosengeld 1.

Jetzt habe ich Post von der Agentur für Arbeit bekommen, in der man mir mitteilt, dass mein Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 Ende August endet. Ist das rechtens? Und was muss ich jetzt tun? Ich bin mit der Situation mal wieder masslos überfordert und habe keine Ahnung, was jetzt u tun ist. Vielleicht weiss jemand von euch Rat?

Ich bedanke mich schonmal im Voraus.

Liebe Grüße

Mrs. Jinx
 
hallo,

leider ist die Vorgehensweise kein Einzelfall (wie mir die Spezialisten bei der RV Bund mir immer wieder sagen-ohne zu merken wie traurig das ist).
Mein Antrag ist in Monat 13, mein Antrag (keine Rente) wurde mittels eines Serienbriefes abgelehnt und bei Akteneinsicht nach 8 Monaten gab es GAR keinen Hinweis, dass überhaupt irgendjemand etwas bearbeitet hat!
Habe nun massiv gedroht in Richtung Beschwerde bei den übergeordneten Stellen (min), und Namen von Verantwortlichen eingefordert (wer durfte bsp. ablehnen, ohne das überhaupt eine gesundheitliche Bewertung stattgefunden hat! wurde gewürfelt, gerade/ungerade gespielt? oder hatte ein Verwandter meines "Bearbeiters" auch nen Antrag gestellt für den er Ressourcen benötigt hat? ? )
Mal sehen was passiert - aber es wird wohl an allen Stellen auf Zeit gespielt mit dem Wissen der endenden Bezüge. Ich zahle jetzt alles selbst und werde den Druck nach und nach erhöhen, bei nochmaliger Ablehnung/Verzögerung wird das der nächste Fall für meinen Anwalt.
Am Ende nutzen die Deine Notlage und den Druck durch Wegfall der Bezüge schamlos aus - traurig für Leute die ich/wir jahrzehnte finanziert habe(n).
Versicherer bleibt Versicherer, ob privat oder Bund

falsch? doch eher nicht...
 
Hallo Zusammen,

was weiter wird kann Dir vorher keiner sagen, eine Prognose das es eher schlechter als besser wird kann man voraus sagen.

Wir sind im 4. Jahr nach dem Antrag auf EM-Rente, im 3. Jahr des SG Verfahrens. Seit Monaten schweigt sich das SG aus, da ein Arzt eine eindeutige 100% Arbeitsunfähigkeit bescheinigt hat und das auch in Gutachten auftaucht.
Sehr zum Leidwesen des gerichtlich beauftragten Gutachters. Es wird wohl gerätselt, wie man nun die Klage am besten vom Tisch bekommt ohne das man eine Rente bewilligt
 
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antwort und eure Erfahrungsberichte.

Es ist einfach unglaublich traurig, dass gerade den Menschen, die sowieso schon mit der Gesundheit zu kämpfen haben, dann auch noch von Behördenseite Steine in den Weg gelegt werden, anstatt gemeinsam daran zu arbeiten, die Situation in jeglicher Hinsicht zu verbessern. Arme Welt......

Der aktuelle Brief von der Agentur für Arbeit kam komischerweise auch nicht von der Behörde, die eigentlich für mich zuständig ist, sondern aus einer Nachbarstadt. Sollte ich mir vielleicht einen Termin bei der Behörde und dem Sachbearbeiter geben lassen, der bisher zuständig war?

Zum Arbeitslosengeld 2 habe ich mich jetzt auch etwas inforniert. Voraussetzung dafür ist ja, dass man für mindestens 3 Stunden täglich einer Tätigkeit nachgehen kann. Fakt ist, dass ich eigentlich weiterhin und auf nicht absehbare Zeit voll erwerbsfähig bin. Demnach stünde mir ja gar kein Arbeitslosengeld 2 zu. Oder habe ich das falsch verstanden? Welche Möglichkeiten bleiben mir dann alternativ zum Arbeitslosengeld 2? Stehe ich jetzt ganz ohne "Einkommen" da bis die Rentenversicherung endlich mal über meinen Antrag entschieden hat? Nach all den Berichten hier kann sich das ja aber noch Jahre hinziehen. Und wie soll ich die Kosten tragen, sollte die Sache vor Gericht gehen? Ist das jetzt mein persönlicher finanzieller Ruin? Reicht es nicht schon, dass man mit den Unfallverletzungen und deren Folgen tagtäglich zu kämpfen hat? Wie soll man sich denn auf seine Genesung konzentrieren, wenn man Existenzängste haben muss?

Glücklicherweise steht mein Mann und meine Familie hinter mir. Und mein Mann kann mich finanziell noch mit durchfüttern. Aber irgendwann sind auch hier die Reserven aufgebraucht.

Das Leben ist doch manchmal echt ein **********.

@AM- Verweigerer: Das, was man mit dir gemacht hat, ist ja auch unglaublich dreist. Ich drücke dir alle Daumen, dass die Behörden hier noch einlenken und dich fair begutachten.

@Rajo: Bei eurer Geschichte fehlen mir einfach nur die Worte. Wie geht es denn deiner Frau gesundheitlich inzwischen? Wenn ich mich recht erinnere,hat sie eine ähnliche Verletzung der HWS erlitten wie ich.

Liebe Grüße

Mrs. Jinx
 
Hallo Mrs. Jinx,

ich habe bei Dir auch schon öfter mitgelesen;).

Es geht ihr nach wie vor nicht gut. Besser wirds wohl auch nicht werden, denn behandelt wurde sie bisher weder auf die Schäden an der HWS noch dem Kopf.
Wir haben jetzt ein 3D Programm für Rekonstruktion von CT Bildern gefunden (die Aufnahmen vom Unfalltag wurden uns durch das Krankenhaus verweigert und nach 2 Jahren haben wir diese über die Krankenkasse bekommen) und der Atlas ist nicht nur verschoben, sondern war mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch gebrochen.
Rechts sieht es so aus, das die Gelenkflächen des Atlas und der Gegenfläche am Kopf komplett zertrümmert waren.

Was mich aktuell wundert ist, das das SG in dem Verfahren im letzten Briefwechsel eine Stellungnahme auf das letzte Schreiben der BG freigestellt hat.
 
Hallo,

ich hätte da nochmal eine Frage, auf die ich bisher keine Antwort finden konnte: Hätte ich nach Einstellung der Verletztengeldzahlung wieder die gelben Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bekommen müssen? Denn wenn kein Verletztengeld mehr gezahlt wird, bekommt man ja auch keine Auszahlscheine mehr, die ja quasi auch immer meine AU- Bescheinigungen waren. Für meine Ärzte bin ich eigentlich nach wie vor bis auf weiteres arbeitsunfähig. Bei der Agentur für Arbeit wurde ich allerdings dazu genötigt,mich dem freien Arbeitsmarkt als Pförtner zur Verfügung zu stellen, da ich ansonsten keine Leistungen erhalten hätte. Dass ich aber realistisch gesehen aktuell arbeitsunfähig und gar nicht vermittelbar bin, hat auch der Sachbearbeiter der AfA eingesehen. Leider hat man mich hier von keiner Seite informiert und ich weiss schlichtweg einfach nicht nach welchen Schlagwörtern ich in dem Fall googlen muss.

@Rajo: Dass es deiner Frau nach wie vor nicht gut geht, tut mir sehr leid. Bekommt sie denn überhaupt keine Therapien? Wurde mal über eine OP der HWS- Verletzungen nachgedacht?

Bei mir blieb die hintere Atlasbogenfraktur und die Instabilität der oberen HWS durch Ruptur von Ligamenten auch viel zu lange unentdeckt.

Liebe Grüße

Mrs. Jinx
 
Hallo Mrs. Jinx,

du bekommst doch von der KK den Auszahlschein!
Dein behandelnder Arzt füllt den doch aus!
Du schickst den doch an die KK!
Die bezahlen das Verletztengeld, Krankengeld aus!
Diesen Auszahlschein in Kopie der Agentur für Arbeit vorlegen!
Darauf steht, dass du krank bist!
Das nehmen die zur Kenntnis und du bist automatisch krank, nicht vermittelbar!
Stehst dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung!
 
Hallo Mrs Jinx,

die VBG hat dem D-Arzt sogar die Behandlung schriftlich und in Kopie an uns verboten (trotz Untersuchungsbefunde, eindeutiger MRT Auswertungen und auch Sandbergaufnahmen), weil sie ja schon festgestellt haben das der Unfall keine Schäden hinterlassen hat.

Das sind bei ihr ja nicht die einzigen Unfallfolgen. Sie hat dazu ein Hirnstammsyndrom, typische Anzeichen einer unvollständigen Halsmarkschädigung (Blasen- und Darmfunktionsstörungen, Ossifikationen, erheblichen Kraftverlust/Teilparesen der Hände und Arme) seit dem Unfall.

Die Erhebungen und Gutachten zur PUV des D-Arztes wären "unwissenschaftlich" und bei der VBG nicht nachvollziehbar......

Ein Teil der Befunde lag schon vor, bevor man per Bescheid die Widersprüche zurück gewiesen hat. Trotzdem wird behauptet "alles degenerativ" dafür liegt aber nicht ein einziger Nachweis vor. Die vom UKB ausgeführten Gutachten sind Märchenbücher und behaupten genau das Gegenteil wie die Befunderhebungen (ebenfalls im gleichen UKB). Wir sind schon seit 04/14 in Gerichtsverfahren.
 
Hallo ihr Lieben,


@ptpspmb: Vielen Dank für deine Antwort. Aber ich glaube, du hast mich missverstanden. Bei mir ist es so, dass ich von der BG ausgesteuert wurde und keine Auszahlscheine und somit auch kein Verletztengeld mehr erhalte. Dementsprechend kann ich ja auch der Agentur für Arbeit keinen Auszahlschein vorlegen. Deshalb stellte ich mir die Frage, ob ich dann wieder die gelbe Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung hätte bekommen müssen?

@Rajo: Es ist einfach nur traurig, was da mit Unfallopfern gemacht wird. Nachdem meine HWS- Verletzung operiert wurde und sich die Verletzung als noch viel gravierender herausstellte als die MRT- und CT- Aufnahmen vermuten liessen, dachte ich eigentlich, dass das intraoperative Ergebnis nun ausreichend meine Verletzung beweist und es keine Probleme mehr mit Behörden geben müsste. Aber weit gefehlt...... Eigentlich kann man meine Verletzung nicht abstreiten oder klein reden und dennoch arbeiten diverse Behörden nicht mit mir an der Wiederherstellung meiner Gesundheit,sondern dagegen. Ich leide an ähnlichen Unfallfolgen/ Symptomen wie deine Frau. Darf ich fragen,wie sich die Blasen- und Darmfunktionsstörungen äussern? Selbst wenn die Verletzungen deiner Frau degenerativ wären (was natürlich absoluter Blödsinn ist), müsste man sie bei der Schwere doch auch behandeln. Wurde deine Frau schonmal osteopathisch behandelt? Das hilft mir ganz gut.

Liebe Grüße

Mrs. Jinx
 
Hallo Mrs. Jinx,

du schreibst, dass du

Aufgrund der Verletzungen und deren Folgen bin ich nicht nur berufsunfähig, sondern auch weiterhin arbeitsunfähig

Somit solltest du doch auch noch in ärztlicher Behandlung sein!
Von diesem Arzt bekommst du den Auswahlschein ausgefüllt!
 
Hey Mrs Jinx,

die Darmfuntkionsstörung wurde nach der Aussteuerung der BG durch einen Gastroenterologen als motorische Darmfunktionsstörung diagnostiziert. Ohne Abführmittel ging da seit dem Unfall nichts mehr. Sie bekommt seit dem Resolor, vorher mußten wir uns selbst mit Laxoparal behelfen weil die Antwort der D-Ärzte war: "gehen sie um die Ecke in die Apotheke, kaufen sie sich was" u.s.w.!
Sie kann seit dem Unfall auch Wasser immer schlechter halten. Begleitet wird das von Unterleibsschmerzen seit dem Unfall.
Vom Gyn wurde jetzt festgestellt, das sich die inneren Organe abgesenkt haben und auf die Geschlechtsorgane drücken, wobei die Beckenbodenmuskulatur intakt ist.

Dazu gab es direkt beim Unfall eine linksseitige Bewegungsverlangsamung und auf der kompletten linken Körperhälfte war kein Gefühl mehr (durch neurologische Befunde belegt).
Sie hat in den Händen/Armen Kraft wie eine 8jährige bzw. 80jährige Frau (ebenfalls dokumentiert), bekommt nicht mal ein Nutellaglas aufgedreht.

Bei dieser Art von Verletzung mit Hirnstammbeteiligung hat sie ja noch Glück im Unglück, Sterblichkeitsrate liegt wohl bei 30 %.

Behandlung kannst Du vergessen, keiner von den Physiotherapeuten hat sich bisher an die Wirbelsäule heran getraut. Die wußten genau was da Phase ist. Ein Physio bei einer Reha über die DRV hatte auch richtig Ahnung davon, er konnte ganz genau sagen was los ist und wo der Schaden liegt. Osteo können wir im Moment nicht machen lassen, sie bekommt seit Dez. überhaupt keine Zahlungen mehr. Weder ALG I noch II noch Krankengeld.

Ach ja, direkt nach dem Unfall konnte sie den Kopf nach links überhaupt nicht drehen, Gurtmarke und Schwellungen am Hals, Anschlag mit dem Kopf (ist ebenfalls durch Untersuchungsbefunde belegt) - heute ist es beidseitig so eingeschränkt wie nach dem Unfall.
Das sind aber nur Auszüge. Da kommt noch so einiges dazu, das würde aber zu umfangreich werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

@ptpspmb: Du scheinst mich zu missverstehen. Ich bin naturürlich in regelmäßiger ärztlicher Behandlung und erhalte Therapien. Aber ich wurde von der BG ausgesteuert und bekomme keine Auszahlscheine mehr. Würde ich noch Auszahlcheine bekommen, wüsste ich ja, was ich damit zu tun habe.

@Rajo: Wird die Blasenfunktionsstörung denn medikamentös behandelt? Seit ich Medikamente dafür bekomme, hat sich meine Funktionsstörung verbessert. Durch welche Untersuchungen wurde denn die Darmfunktionstörung diagnostiziert? Was die Therapueten betrifft, ist es natürlich extrem wichtig,dass Behandlungen nur von Therapeuten durchgeführt werden, die sich damit auskennen. Vor meiner ersten OP konnte die HWS selbst auch gar nicht behandelt werden, da ich bei jeder winzig kleinen "Manipulation" schon mit heftigsten Symptomen reagierte. In der Zeit wurde quasi drumherum gearbeitet. Mittlerweile kann und muss man auch die HWS selbst bearbeiten. Allerdings ist hier nach wie vor Vorsicht angesagt. Mein Therapeut und ich können aber mittlerweile ganz gut einschätzen, was geht und was eben nicht.

Liebe Grüße

Mrs. Jinx
 
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