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Angst und Panikattacken nach HWS Distorsion

  • Ersteller des Themas Ersteller des Themas pinki
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum

pinki

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
6 Sep. 2006
Beiträge
166
Ort
Hessen
Hallo ,

ich habe `04 einen Aufahrunfall gehabt , einige Zeit nach diesem Unfall hatte ich dies zwar auch aber nicht so schlimm wie jetzt.

Die Angst und Panik kommt eigentlich aus dem nichts heraus, wobei der Puls dann auch noch massiv anfängt zu rasen . Manchmal bekomme ich sie in den Griff und manchmal dauern sie extrem lang, bis ich mich dann wieder einigermaßen im Griff habe . Wenn ich wieder mal so eine Atacke habe , und mich jemand trösten will , weise ich die jenigen ab, mit extrem schlechter Laune
hat jemand damit Erfahrung und wie kann man am besten damit um gehen .

LG
Pinki
 
Liebe Pinki,
ich habe in '92 meinen Unfall gehabt und noch heute schaue ich vermehrt in den Rückspiegel, müssen meine Kinder "still" im Autositz sitzen, usw. Du siehst diese Angst wird dich nie mehr ganz verlassen. Ich denke dazu kommt, das du durch die HWS-Distorsion zusätzlich Störungen über das vegetative Nervensystem bekommst. Diese führen auch zu sogenannten Herzrythmusstörungen, Herzrasen, Schweißausbrüche o.ä. Ich habe das "Glück" neurologisch behandelt werden zu müssen und befinde mich hier in sehr versierten Händen, die auch immer wieder teilweise auf psychologischem Gebiet tätig werden. Ich kann dir nur empfehlen mit deinem HA über diese Attacken zu sprechen und dir die Möglichkeit einer Gesprächstherapie zu überlegen. (evtl. auch Seelsorge?) Die Angehörigen und Freunde können nicht oder nur unvollständig nachvollziehen, dass uns diese Angst für immer im Nacken sitzt. Zusätzlich könntest du auch überlegen, wie du die körperlichen Beschwerden evtl. positiv beeinflusst mit Fußreflexzonen, Bindegewebsmassage(wirkt auf das veg.NS) o.ä.
Danach möchte ich dir nur noch abschließend das Wichtigste nicht verschweigen - lebe diese Attacken durch! Sie werden weniger mit der richtigen Hilfe und irgendwann sind sie nicht mehr so belastend. In akut gefährlichen Situationen wirst du sehen, dass du hier wesentlich stärker reagieren wirst in Zukunft und auch das ist normal. Wir sehen halt keine Gespenster sondern Bilder unserer Vergangenheit. Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte und wünsche dir ein schönes Wochenende und viel Erfolg auf dem weiteren Weg. Sicher werden wir uns immer wieder in diesem Forum begegnen und es wäre schön, wenn du hin und wieder sagen könntest, ob es dir schon besser geht. Auch wenn man sich nicht kennt, fühle dich umarmt und herzlich gedrückt! Es wird besser!
Erna
 
Hallo Erna ,

was ich nur nicht ganz verstehe ist warum das jetzt erst alles so überhand nimmt :confused: , der Unfall ist jetzt zwei Jahre her, anfänglich hatte ich zwar schon bemerkt, auch wie du es beschreibst Herzrythmusstörungen etc. welche sich wie ein stottern vom Herzen bemerkbar machten und die Ängste , aber das hat sich das jetzt erst so grawierend entwickelt , das hätte ich nicht gedacht,das verstehe ich auch nicht so ganz ,:confused: ich meine das ist schon so lange her . Ich hab auch schon mit meiner Hausärztin da rüber gesprochen , diese setzt zwar große Hoffnung auf die Cranio Sakrale Therapie , die ich aber leider z.Z: nicht machen kann.
Danke dir für deine Antwort und das du mich gedanklich drückst , bis bald .
LG
Pinki
 
Re:

Hallo Pinki,

sprich doch mal mit deinem Arzt über eine Psychotherapie. Wäre ja immerhin möglich, dass du den Unfall doch nicht so locker weggesteckt hast (Unfall-Trauma).

Alles Gute

popeye
 
Ich kenne das nur zu gut - bei mir war es aber eher so, dass es am schlimmsten zu Beginn meiner Beschwerden war. Ich leide immer noch unter Schwindel und Benommenheit, verfalle aber, Gott sei Dank, nicht mehr in unkontrollierbare Panik. Die Panik kann durchaus eine mehr oder weniger direkte Folge einer HWS-Funktionsstörung sein, wenn man sich durch die Benommenheit ständig in sich selbst eingesperrt fühlt und der Dauerschwindel einen wahnsinnig zu machen droht oder aber durch Irritationen des vegetativen Nervensystems (bei Instabilitäten der HWS etwa). Zudem kann in Folge von HWS-Schäden die Durchblutung der a. vertebralis verändert sein (oftmals attackenartig und abhängig von der Kopfhaltung). Durchblutungsstörungen im Bereich des Versorgungsgebietes der a. vertebralis führen typischerweise ebenfalls zu Panikattacken und psychotischen Veränderungen (nachzulesen in jedem neurologischen oder Gefäßlehrbuch). Es muss also keinesfalls psychisch sein, z.B. im Sinne eines Psychotraumas. Die direkten Folgen reichen auch schon aus.
Der Tipp mit dem Hausarzt ist ja prinzipiell richtig, nur in vielen Fällen führt der offene Umgang mit diesen Dingen dazu, dass man erst recht in die Psychoschublade gesteckt wird. Ich habe daraus irgendwann die Konsequenz gezogen, meine Panikattacken zu verschweigen - und das war auch gut so. Wer weiß, wo ich heute sonst säße.
 
Hallo ,
Erst mal Danke , an alle die mir versuchen das etwas verständlich dar zu stellen.
Ist ja nicht immer ganz einfach , mit den ganzen Auswirkungen klar zu kommen .
Ich hatte das Problem ziemlich am Anfang das mich meine alte Hausärztin immer wieder versucht hat zu einem Psycho Onkel zu überweisen , da gegen hatte ich mich etwas gestreubt , da ich überwiegend über schmerzen geklagt hatte und es nicht so verstand was ich da sollte .
Mein Problem liegt eher darin, das ich versuchen möchte erst mal alleine damit klar zu kommen , und wenn das gar nicht funktioniert dann werde ich evtl mal darüber nachdenken vieleicht mal eine Therapie zu probieren , ich denke eher auch das diese Panikatcken von der HWS her rühren .
Vieleicht hat ja noch der ein oder andere einen tipp , wie man so eine Atacke am schnellsten wieder einigermaßen in den Griff bekommt , würde mich freuen

LG
Pinki
 
Liebe Pinki!

Ist erstmal nur so eine Idee, aber vielleicht könntest Du sowas wie Yoga oder autogenes Training anfangen. Es gibt dabei Übungen, die man auch in "wachem" Zustand, also nicht unter der Entspannungsübungen manchen kann, um zur Ruhe zu kommen. Genaueres könntest Du bestimmt bei einem Lehrer für dieses Entspannungstechniken erfahren.
Vielleicht täten Dir diese Entspannungsübungen überhaupt für Dein Nervenkostüm gut, Du könntest auch anderweitig zur Ruhe und Dir selbst finden.
Unmittelbar nach meinem Unfall mit Polytrauma habe ich versucht, mich mit autogenem Training wieder zu fangen, als das überhaupt nicht klappte, wusste ich, dass ich ein etwas "größeres" Problem haben muss. Ich war darüber sehr bestürzt, denn ich hatte mir davon versprochen, dass ich endlich wieder schlafen kann. Mit einem Ruhepuls von 100 und einem Körper, der auf Hochtouren arbeitete, um alle Verletzungen in Schach zu halten war das leider nicht möglich. Das muss ich fairer Weise auch dazusagen.

Lieben Gruß und "In der Ruhe liegt die Kraft"!

Deine Trixie
 
Hallo Pinki,

Du solltest einen Psychologen aufsuchen, auch wenn Du es nicht gerne hörst. Du hast Deinen Unfall verdrängt was Dir auch bis hierher gut gelungen ist. Nur die Angst, Panik, beschleunigter Puls sind deutliche Anzeichen und von daher solltest Du etwas dagegen unternehmen.

Da Du selbst mit der Veränderung nicht klar kommst und diese auch nicht zu, einordnen oder festmachen kannst, ist Deine Reaktion Ablehnung anderen Menschen gegenüber.

In diesem Sinne, sam ;)
 
@ sam: Ich würde mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, zumindest dann, wenn Du noch nie ein Schleudertrauma oder eine Verletzung der oberen HWS hattest. Aus der Ferne ist es natürlich nicht zu beurteilen, welcher Natur die Beschwerden von pinkie sind, aber es ist Fakt, dass ganz viele Halswirbelsäulenverletzte über ein Beklemmungsgefühl berichten, das nur schwer in Worte zu fassen ist (Literaturbeispiele: Huonker-Jenny, R. (2002). Schleudertrauma. Das unterschätzte Risiko. München: Kösel; Schmidt, H., Senn, J. (Hrsg.), Wedig, H. - D.(Hrsg.), Baltin, H., Grill, C. (2004). Schleudertrauma - neuester Stand: Medizin, Biomechanik, Recht und Case Management. Zürich: Eigenverlag der Herausgeber).
Dein Deutungsmuster kann in einigen Fällen zutreffen, muss aber nicht. Es gibt viele weitere Gründe für Angstgefühle, z.B. Durchblutungsstörungen, eine Schilddrüsenüberfunktion oder entzündliche ZNS-Erkrankungen. Bevor das nicht alles abgeklärt ist, halte ich es, mit Verlaub, für vermessen, aus der Ferne eine solche Diagnose abzugeben.

@ pinkie: Bei mir hat vor allen Dingen Ausdauersport geholfen und das Wissen darum, dass meine Beschwerden eine rationale Grundlage haben. Falls Deine Beschwerden wirklich direkt mit Deiner HWS zusammenhängen sollten, müssten sie sich eigentlich bessern, wenn Du z.B. spezielle Physiotherapie, TENS o.ä. machst. Sollten danach Deine HWS-Beschwerden deutlich besser sein, Dein Angstgefühl aber nicht, solltest Du andere Ursachen (neben der Psyche beispielsweise auch eine Schilddrüsenüberfunktion) in Betracht ziehen. Versuche darauf zu achten, was Dein Körper Dir signalisiert und auch, ob Deine Angst nur in bestimmten Situationen auftritt.
Magnesium hat, dies als weiterer konkreter Tipp, in hoher Dosierung eine entspannende Wirkung und kann daher auch Angst mindern - bei mir hilft es und bei einer Bekannten von mir hat es auch geholfen.
Außerdem gibt es spezielle Neuropsychologen (unter google findet man den Dachverband mit Mitgliedsadressen), die nicht nur die Richtung Psyche - Soma, sondern auch den gerne vergessenen umgekehrten Weg Soma - Psyche im Blick haben. Leider erschöpft sich die Ganzheitlichkeit deutscher Ärzte und Psychologen ansonsten nur allzu oft in der Einbahnstraße 'Psychosomatik' - aber der Körper ist nun einmal nicht der willenlose Sklave des Geistes, sondern dessen gleichberechtigter 'Gesprächspartner'...
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen an alle,
ich denke auch du solltest den Weg von Nordlicht gehen. Darüberhinaus könnte ich dir zumindestens zwei Neurologen empfehlen, wenn ich wüßte, wo du wohnst (in etwa). Du kannst mir wenn du willst ein PIN schicken. Ich selber bin auch in einer kombinierten Neuro-Psycho Behandlung. Ganz liebe Grüße und viel Erfolg :)
Erna
PS: ich habe immer geglaubt, dass es meine Psyche war; das war FALSCH
hätte besser früher eingegriffen, als heute (zu spät)
 
Hallo Nordlicht,

ich habe Pinki eine Alternative aufgezeigt und diese begründet, eine Ferndiagnose zu tätigen wäre nicht in Ordnung.

Wenn ich eine Ferndiagnose erstellt hätte, dann müsste ich wie Du diese mit Wissenschaftliche Aufzeichnungen meine Erklärungen untermauern,..

Ja ich gebe Dir Recht, ich habe keine kaputte HWS, sondern alles HWS, LWS/ Becken,..und daher Null Verständnis wie es Pinki gehen könnte oder Ihm/ ihr geht,...Dein Spruch ist daher äußerst unpassend,...

Daher Pinki, vergiss meinen gutgemeinten Rat an Dich einfach,..wünsche Dir trotzdem das Du gute Alternativen für Dich findest und es Dir bald besser geht,...In diesem Sinne, sam
 
Hallo Sam,
es geht mir nicht darum, die HWS als Ursache per se für Angststörungen hinzustellen, aber sie ist m.E. eine viel zu häufig vergessene bzw. von Ärzten aus ideologischen Gründen heftig bekämpfte - mit dramatischen Konsequenzen für die Betroffenen. Nicht wenige Menschen (mich eingeschlossen) erleben auf diese Weise den reinsten Psychoterror durch Ärzte und Psychologen. Deshalb reagiere ich mittlerweile sehr allergisch auf Äußerungen, wie Du sie gebracht hast.
Es ist Dein gutes Recht und sicherlich auch sinnvoll, auf alternative Ursachen hinzuweisen, aber dann bemühe bitte den Konjunktiv. Selbst wenn Du ebenfalls eine kaputte HWS hast, heißt es noch lange nicht, dass auch die Auswirkungen die gleichen sind. Es macht zudem gerade an der HWS einen riesengroßen Unterschied, ob die obere, mittlere oder untere HWS betroffen ist - ein sog. cervicocephales Syndrom entsteht meist nur bei Mitbeteiligung des Atlas bzw. umgebender Strukturen.

@ pinki: Hast Du schon mal ein MRT Deiner Kopfgelenke bzw. der dazugehörigen Bänder anfertigen lassen? Falls hier etwas gerissen sein sollte, wäre es kein Wunder, dass Deine Beschwerden nicht weggehen bzw. immer wieder kommen. Adressen kann ich Dir nennen.
 
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