@ sam: Ich würde mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, zumindest dann, wenn Du noch nie ein Schleudertrauma oder eine Verletzung der oberen HWS hattest. Aus der Ferne ist es natürlich nicht zu beurteilen, welcher Natur die Beschwerden von pinkie sind, aber es ist Fakt, dass ganz viele Halswirbelsäulenverletzte über ein Beklemmungsgefühl berichten, das nur schwer in Worte zu fassen ist (Literaturbeispiele: Huonker-Jenny, R. (2002). Schleudertrauma. Das unterschätzte Risiko. München: Kösel; Schmidt, H., Senn, J. (Hrsg.), Wedig, H. - D.(Hrsg.), Baltin, H., Grill, C. (2004). Schleudertrauma - neuester Stand: Medizin, Biomechanik, Recht und Case Management. Zürich: Eigenverlag der Herausgeber).
Dein Deutungsmuster kann in einigen Fällen zutreffen, muss aber nicht. Es gibt viele weitere Gründe für Angstgefühle, z.B. Durchblutungsstörungen, eine Schilddrüsenüberfunktion oder entzündliche ZNS-Erkrankungen. Bevor das nicht alles abgeklärt ist, halte ich es, mit Verlaub, für vermessen, aus der Ferne eine solche Diagnose abzugeben.
@ pinkie: Bei mir hat vor allen Dingen Ausdauersport geholfen und das Wissen darum, dass meine Beschwerden eine rationale Grundlage haben. Falls Deine Beschwerden wirklich direkt mit Deiner HWS zusammenhängen sollten, müssten sie sich eigentlich bessern, wenn Du z.B. spezielle Physiotherapie, TENS o.ä. machst. Sollten danach Deine HWS-Beschwerden deutlich besser sein, Dein Angstgefühl aber nicht, solltest Du andere Ursachen (neben der Psyche beispielsweise auch eine Schilddrüsenüberfunktion) in Betracht ziehen. Versuche darauf zu achten, was Dein Körper Dir signalisiert und auch, ob Deine Angst nur in bestimmten Situationen auftritt.
Magnesium hat, dies als weiterer konkreter Tipp, in hoher Dosierung eine entspannende Wirkung und kann daher auch Angst mindern - bei mir hilft es und bei einer Bekannten von mir hat es auch geholfen.
Außerdem gibt es spezielle Neuropsychologen (unter google findet man den Dachverband mit Mitgliedsadressen), die nicht nur die Richtung Psyche - Soma, sondern auch den gerne vergessenen umgekehrten Weg Soma - Psyche im Blick haben. Leider erschöpft sich die Ganzheitlichkeit deutscher Ärzte und Psychologen ansonsten nur allzu oft in der Einbahnstraße 'Psychosomatik' - aber der Körper ist nun einmal nicht der willenlose Sklave des Geistes, sondern dessen gleichberechtigter 'Gesprächspartner'...