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Angefahren und jetzt?

Jenna

Nutzer
Registriert seit
23 Okt. 2006
Beiträge
16
Hallo, ich bin nur zufällig auf dieses Forum gestoßen und bin begeistert, dass es sowas gibt und ich nicht allein mit meinen Sorgen bin:)
Also nun zu meinem Unfall: Ich wurde vor fast 3 Monaten von einem Auto an einem Zebrastreifen angefahren, der Fahrer hatte 100% schuld an dem Unfall-hat es sofort zugegeben, auch Zeugen haben seine Schuld bestätigt!
Ich wurde mit einer Wadenbeinfraktur, einem Bänderriss, multiplen Prellungen an Kopf, Knie und Schulter sowie einem Schleudertrauma und verletzter Hand ins Krankenhaus eingeliefert. Der Unfallverursacher hat sich noch am selben Tag im Krankenhaus gemeldet, dann nach einer Woche um mir mitzuteilen wie schlecht es ihm geht und dass er ja genau so viel leidet wie ich...doch danach habe ich nichts mehr von ihm gehört.
Bei meiner Röntgenuntersuchung vor 3 wochen war der Bruch immernoch nicht vollständig verheilt (normalerweise heilt so ein unkomlizierter Bruch doch in 4 Wochen). Die Schmerzen im Bein begleiten mich Tag und Nacht, außerdem habe ich immernoch starke Rücken-,Schulter- und Nackenschmerzen, muss regelmäßig Schmerzmittel einnehmen (Novalgin-Tropfen + Novalminsulfon), was aber gar keine Wirkung zeigt! :(
Hat jemand Erfahrungen damit und kann mir sagen wie lange ich vielleicht noch mit den Folgen des Unfalls leben muss?

Einen Anwalt habe ich auch schon, denn das war jetzt schon das 2.Mal, dass mich jemand angefahren hat, und beim ersten Mal hat er mich einfach liegen lassen und Fahrerflucht begangen-trotz Zeuge kein Schmerzensgeld, gar nix :mad:
Und wie sieht das eigentlich mit der Strafanzeige aus? Ich habe angekreuzt, dass ich es mir noch überlegen werde...war das richtig? Oder muss er deswegen jetzt kein Bußgeld bezahlen (ich kenn mich da leider überhaupt nicht aus ;) )?

Ich würde mich wirklich sehr über eure Antworten freuen! :)
Lg Jenna
 
Zuletzt bearbeitet:
HAllo Jenna,

herzlich Willkommen hier im Forum. Ich wünsche Dir, dass Du so schnell wie möglich die körperlichen Schäden hinter Dir läßt. Die Aufarbeitung der psyschischen Schäden wird sehr viel länger dauern und auch da wirst Du professionelle Hilfe benötigen. Wegen der Strafanzeige kann ich nur sagen, das Du dies selbst abwägen mußt. Ich hatte Strafanzeige gestellt, aber der Verursacher war dann irgendwann nicht mehr auffindbar. Ich weiss nicht, ob mir die moralische Bestrafung Befriedigung oder ein besseres Gefühl gebracht hätte. Irgendwie gehört es zur Verarbeitung des Unfalls dazu. Gerade, wenn beim ersten Mal der Verursacher nicht gefunden wurde, kann es sein, dass es für Deine Psysche gut wäre.

Gruß von der Seenixe
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort! :)
Also, ich bin mir da wirklich nicht sicher, ob ich die strafanzeige stellen soll...bringt das überhaupt was? Ich meine, es geht doch dann um Fahrlässige Körperverletzung, da "gewinn" ich doch niemals, denn laut Polizei ist der Autofahrer "nur" 55 km/h gefahren (erlaubt waren 50)!?

Ich bin auch sehr gespannt was die Röntgenaufnahmen nächste Woche zeigen...denn im Moment sieht es auch so aus, als ob die Ärzte im Krankenhaus meine schmerzen völlig ignorieren würden...Ihre Antworten jedesmal lauten nur: "Dann dosieren Sie halt ihre Schmerzmittel höher!" oder: "Das ist normal!" :mad:
 
Sorry für den Doppelpost, aber ich habe mir gerade all die anderen Beiträge zum Thema Schadensersatz, BG-Gutachten, etc durchgelesen und frage mich, was nun alles noch auf mich zukommen wird?
Ich habe bereits 2 Fragebögen von der LUK erhalten und auch wieder ausgefüllt zurückgeschickt. Das mit dem Schmerzensgeld wird ja erst in die Wege geleitet, wenn meine Behandlung im BG-Krankenhaus vorbei ist (was hoffentlich diese Woche der Fall sein wird). Ich habe von einigen gehört, dass sie schon seit Jahren um ihr Schmerzensgeld kämpfen...wovon hängt das ab? Ist das nicht schon geklärt, wenn bekannt ist, das der Autofahrer zu 100% Schuld am Unfall ist? Oder geht es darum das Schmerzensgeld runterzuhandeln?
Wie sieht es denn nach dem Behandlungs-Ende aus mit der Krankenakte? Hab ich denn das Recht darauf die Akte einzusehen oder falls ich mich von einem Orthopäden weiterbehandeln lassen möchte, dass ihm z.B. eine Kopie zugeschickt wird (was dann wohl meine Versicherung wieder zahlen muss, da die Behandlung im Krankenhaus ja als beendet angesehen wurde/wird) :confused:
Und wann kommt es zu einem BG-Gutachten? Wenn die Versicherung des Unfallverursachers sich weigert das Schmerzensgeld zu zahlen?
Fragen über Fragen, wie gesagt, ich kenn mich da rechtlich leider überhaupt nicht aus und würde mich wirklich über eure Hilfe freuen!:)
Lg Jenna
 
Ein paar Antworten

HAllo Jenna!

Erst einmal wünsche ich dir, dass deine Unfallfolgen so schnell wie möglich ausheilen.

Ich will mal versuchen, soweit ich das kann, einen Teil deiner Fragen zu beantworten.

Zitat: "Das mit dem Schmerzensgeld wird ja erst in die Wege geleitet, wenn meine Behandlung im BG-Krankenhaus vorbei ist (was hoffentlich diese Woche der Fall sein wird). Ich habe von einigen gehört, dass sie schon seit Jahren um ihr Schmerzensgeld kämpfen...wovon hängt das ab? Ist das nicht schon geklärt, wenn bekannt ist, das der Autofahrer zu 100% Schuld am Unfall ist? Oder geht es darum das Schmerzensgeld runterzuhandeln?"

Also das Schmerzensgeld musst du - am besten über deinen Anwalt - bei der Haftpflichtversicherung des Unfallgegner einfordern. Auch wenn der Unfallablauf eigentlich eindeutig ist, kannst du davon ausgehen, dass die Versicherung versuchen wird, mit allen mitteln eine Zahlung zu umgehen. Bei mir ist es eigentlich auch mehr als eindeutig, habe dafür sogar entsprechende Arztbefunde, aber die gegn. Versicherung lehnt seit 3 Jahren alles ab. Wenn die Versicherung deinen Fall auch so handhabt, dann wird sie dich wahrscheinlich zu einem Gutachter schicken, der die Unfallfolgen beurteilen soll. Hier musst du dann sehr aufpassen, zu welchem Gutachter du geschickt wirst. Denn du hast es vielleicht ja schon gelesen, dass es zahlreiche Gutachter gibt, die genau das schreiben, was die Versicherungen hören wollen. Also z.B., dass deine Beschwerden aufgnd von erheblichen Vorschäden, Verschleiß etc. beruhen und nach einer gewissen Zeit nicht mehr vom Unfall kommen können.

Ganz wichtig ist es deshalb für dich,gleich von Anfang an, alle Arztberichte und alles was mit deiner Verletzung und der Behandlung zu tun hat, zu sammeln. Mache dir von allen Berichten Kopien. Sieh auch zu, dass du auch alle angefertigten Röntgenbilder bekommst und besorge dir auch davon Kopien. Und gib niemals die Originale aus der Hand, sondern immer nur die Kopien
Hilfreich kann es auch sein, wenn du eine Art Tagebuch führst, und alle Beschwerden etc. aufschreibst. Auch das kann dir später bei einem Gutachten hilfreich sein.

Zitat: "Wie sieht es denn nach dem Behandlungs-Ende aus mit der Krankenakte? Hab ich denn das Recht darauf die Akte einzusehen oder falls ich mich von einem Orthopäden weiterbehandeln lassen möchte, dass ihm z.B. eine Kopie zugeschickt wird (was dann wohl meine Versicherung wieder zahlen muss, da die Behandlung im Krankenhaus ja als beendet angesehen wurde/wird"

Du hast jederzeit ein Einsichtsrecht in deine Krankenakte. Wenn du bereit bist, Kosten für entsprechende Kopien zu übernehmen, dann hast du sogar ein Recht darauf, dass das behandelnde Krankenhaus dir die Akte kopiert. Einfacher ist es, wenn dein weiterbehandelnder Arzt die Akte dann beim Krankenhaus anfordert. Das läuft meist weniger problematisch ab.

Zitat: "Und wann kommt es zu einem BG-Gutachten? Wenn die Versicherung des Unfallverursachers sich weigert das Schmerzensgeld zu zahlen?"

Mit der BG hast du nur was zu tun, wenn es ein Arbeits- oder Wegeunfall war. Sonst läuft alles nur über deine private Unfallversicherung und die gegnerische Haftpflichtversicherung.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Ich wünsche dir aber sehr, dass die das meiste erspart bleibt, es soll nämlich auch schon vorgekommen sein, dass die Versicherung ohne Probleme entsprechende Schäden beglichen hat (kommt wohl auf die Höhe des Schadens und die geforderte Entschädigung an).

Liebe Grüße
Alexandra
 
Vielen Dank für die Hilfe! :)
Nur, wo bekomm ich denn die Arztberichte her? Ich hatte schon einige Zeit nach meinem Unfall mehrmals im Krankenhaus nachgefragt, doch die wollten mir nichts aushändigen! Auch die Röntgenbilder müssen (laut dem Krankenhaus) in ihrer Obhut bleiben! :confused:
Und, ist es nicht eigentlich die Aufgabe meines Anwaltes sich darum zu kümmern?
 
Hallo Jenna,

du hast ein Recht auf Herausgabe oder zumindest auf eine Kopie deiner Krankenakte! Die entsprechenden Paragrafen und Urteile werde ich dir noch raussuchen und mich dann später hier nochmal melden.

Und wenn du die Röntgenbilder für einen anderen Arzt oder für ein Gutachten brauchst, dann hast du uch hier das Recht, dir die Bilder aushändigen zu lassen. Denn schließlich können nur so unnötige Doppeluntersuchungen und somit eine erhebliche unnötige Strahlenbelastung verhindert werden.

Am einfachsten ist es natürlich, wenn ein Arzt deines Vertrauens, z.B. dein Hausarzt diese Unterlagen anfordert.

Wie gesagt, ich melde ich später nochmal mit den entsprechenden weiterführenden Hinweisen.

Gruß
Alexandra
 
Zuletzt bearbeitet:
Links zum Einsichtsrecht

Hallo Jenna,

da bin ich schon wieder. Ich habe gerade nochmal gestöbert und folgende für dich interessante Dokumente und Webseiten gefunden. Hier wird genau dargelegt, aufgrund welcher Paragrafen und Vorschriften (z.B. BGB) ein Recht auf Einsicht in die Patientenakte besteht. Du findest auch Musterbriefe, mit denen du die entsprechenden Unterlagen anfordern kannst.

http://www.osnanet.de/patientenstelle/eins.pdf

http://www.verbraucherzentrale-berl...blatt_zur_einsicht_in_patientenunterlagen.pdf

http://www.gesundheitpro.de/Soziales/A050829ANONI013530

http://www.kbv.de/patienteninformation/408.html

oder sieh mal auf

http://www.medinfo.de/index.asp?r=1113&thema=Einsichtsrecht nach, da findest du noch weitere Links, ebenso hilfreich ist googeln mit den Stichworten "Einsichtsrecht Patientenunterlagen".

Ich hoffe, ich konnte dir hiermit weiterhelfen.

Viel Erfolg!
Alexandra
 
Hallo Jenna

Du hast, wie schon im Vorfeld richtig beantwortet, das Recht sämtliche Akten einzusehen bzw Kopien zu bekommen ( die muss aber von Dir bezahlt werden, deshalb ist es besser die komplette Akte von Deinem Hausarzt etc anfordern zu lassen).Auch Röntgenbilder müssen Dir ausgehändigt werden, Du mußt den Erhalt lediglich quittieren, pass aber auf, das zu jedem Bild ein Bericht oder umgekehrt.
Bin vor knapp 2,5 Jahren auf nem Fußgängerüberweg umgefahren worden, HWS Brüche und mehrere kleinere Verletzungen waren die Folgen. Eine Strafanzeige gegen den Fahrer zu stellen hab ich mir verkniffen, denn der ganze andere Kram nimmt einen genug mit.Ich kämpfe seit dem Unfall um Schadenersatz und Schmerzensgeld und habe bisher lediglich kleinere Abschlagzahlungen bekommen.Aber auf keinen Fall aufgeben irgendwann bekommt man sein Recht auch wenn man sehr viel Geduld braucht.In dieser langen Wartezeit sollte man sich vorwiegend auf das Gesund werden konzentrieren und versuchen sein Leben so normal wie möglich weiter zu führen, denn ansonsten macht man sich kaputt.
Es gibt ne Menge Lektüre wo man nachschlagen kann, wieviel Schadenersatz und Schmerzensgeld einem zusteht.Entweder ADAC Schmerzensgeldkatalog oder Becksche Tabelle.

MFG
 
Hallo Jenna,
zu deinen verfahrenstechnischen Fragen kann ich dir keine Antworten geben und ich denke du hast hier schon viele gute Tipps bekommen.
Mich stört aber, dass für deine Schmerzen und dessen Behandlung so wenig
Aufwand betrieben wird. Es ist sehr sinnvoll dich umzusehen, ob du evtl. eine Schmerztherapie beginnen kannst. Zu bedenken gilt es, dass du ein sogenanntes Schmerzgedächtnis aufbaust. Dieses habe ich aus eigener leidvoller Erfahrung gelernt. Ich habe viel zu lange nur mit solchen Sätzen wie "dann nehmen sie halt eine mehr" gelebt. Durch richtige und verantwortungsvolle Schmerzmittel-Dosierung kannst du dir vieles für die Zukunft ersparen. Prüfe doch mit einem Arzt deines Vertrauens, ob du hier nicht besser versorgt werden kannst. Es gibt eine grosse Palette von guten Medikamenten. Vielleicht gibt es die Möglichkeit hier im Forum eine gute Adresse für Schmerztherapie in deiner Nähe zu finden.
Viel Glück und gute Besserung!
 
Ich danke euch für die Antworten! Sie haben mir wirklich weitergeholfen!
Soweit ich aber informiert bin, will mein Anwalt meine Krankenakte nach meiner Behandlung anfordern um das Schmerzensgeld in die Wege zu leiten...ansonsten werde ich mich dann natürlich auch um meine Röntgen-, CT- und MRT Bilder kümmern, doch wie es aussieht hat das Krankenhaus sogar meinen Röntgenpass verloren :mad:

@urrut_nl:
danke!
an eine Schmerztherapie habe ich auch schon gedacht, falls die Schmerzen in den nächsten wochen nicht nachlassen...Kommt die Krankenkasse denn dafür auf, oder gibt es nur private Schmerztherapien?

Lg Jenna
 
Ich muss meinen Beitrag mal wieder rauswühlen...
ich habe heute mit meinem Anwalt gesprochen. Er meinte, er hat der Polizei schon 3 Mahnungen geschickt, da er die Akten braucht, doch die Polizei meldet sich einfach nicht! Was könnte man da noch tun? ich versteh einfach nicht warum die Polizei nicht reagiert :confused: Das kann doch nicht angehen....

Außerdem hat er mir geraten, noch einmal ins Krankenhaus zu fahren um mich da weiterbehandeln zu lassen, da ich immernoch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen habe...aber das möchte ich auf keinen Fall, da ich mich dort nicht wohlfühle. Es würde im Endeffekt auch nichts bringen, wenn ich nach fast 2 Monaten wieder dorthin gehe und sie mich dann mit stärkeren Schmerzmitteln wieder nach hause schicken mit der behauptung: "Die Schmerzen sind normal, sie müssen halt damit leben!"
Deswegen hatte ich eigentlich vor zu meinem hasuarzt zu gehen und mich zum Orthopäden überweisen zu lassen...Meine Angst besteht halt nur darin, dass die Behandlung vom Hausarzt oder Orthopäden bei der gegn. Versicherung nicht mehr akzeptiert wird und ich weniger Schmerznesgeld bekomme. Deswegen rät mir der Anwalt, mich weiterhin im Krankenhaus behandeln zu lassen...
Doch da lief es bei meiner letzten behandlung so ab, dass auf dem Röntgenbild immernoch der Bruch zu sehen war und der Arzt nur meinte: "Er befindet sich im Heilungsprozess, alles ok, Sie brauchen nicht wiederkommen!" Ja klar, nach 10 Wochen befindet sich ein unkomplizierter Bruch immernoch im Heilungsprozess :mad:
Was meint ihr, was soll ich tun? ich will wirklich nicht noch einmal dahin!
 
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