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Allein gegen Goliath - Caroline Bono-Hörler

Rekobär

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
3 März 2011
Beiträge
3,354
Ort
Berlin
Website
www.unfallreko.de
Untertitel: Wie mein rundumversichertes Leben zum Albtraum wurde

In diesem Buch finden sich sicher einige von euch wieder. Frau Bono ist mir persönlich bekannt. Ihr dürft nach der Lektüre raten, wer der Gutachter aus Berlin ist.
Wir treffen uns nach wie vor, um unsere Erfahrungen mit Versicherungen, Gutachter, Anwälte und Richter auszutauschen.

Im Anschluß eine Zusammenfassung des Wörterseh Verlags:

Dr. iur. Caroline Bono-Hörler war eine stolze Mutter und erfolgreiche Juristin. Sie war kerngesund, sehr sportlich und wusste, was sie wollte. Doch dann machte ein einziger Augenblick alles zunichte.

Ihr Auto stand vor einer Ampel, als es von hinten gerammt wurde. Ihre Verletzungen waren derart gravierend, dass die folgenden Jahre für sie zum Albtraum wurden. Gänzlich arbeitsunfähig, verlor sie ihre Stelle, ihr ganzes Einkommen und – das absolut Schmerzvollste – musste zwei ihrer vier Kinder weggeben. Die Juristin, die rundumversichert war, als das Schicksal zuschlug, hat bis heute weder von einer Versicherung noch von der staatlichen Invalidenversicherung die ihr zustehenden Leistungen erhalten. Sie wurde von Sozialhilfe abhängig und verlor zwei Prozesse, die sie in ihrem Kampf um Gerechtigkeit focht. Und sie verlor ihren Glauben an unseren Rechtsstaat, und zwar gründlich.

In ihrem Buch »Allein gegen Goliath« erzählt sie aufwühlend, schonungslos und fesselnd über ihre dramatischen Erlebnisse. Aber auch darüber, wie es ihr gelang, aus der Spirale der Negativität auszubrechen, den Schmerz zu ertragen und das Glück wieder zu finden. Ein ganz neues Glück diesmal. Ein Glück, das weder auf Geld noch auf Wohlstand gründet, sondern auf der Gewissheit, dass Zufriedenheit sich aus dem Fokus aufs Positive ergibt und daraus, (sich) nicht aufzugeben.

Allen viel Spaß beim lesen.
 
Hallo,

hat zwar nichts mit dem Fall von Frau Bono zu tun, ist aber wohl ein Fall, der unter die gleiche Kategorie fällt (allein gegen Goliath). Über diesen Fall habe ich die Tage einen Bericht im Radio gehört

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,776703,00.html

wobei ich wirklich nicht weiß bzw. nicht verstanden habe, was nun die juristische Spitzfindigkeit hier ist. Also, es steht fest, dass die Dame verletzt ist, unschuldig an der ganzen Sache ist und entschädigt werden muss. Warum jetzt noch gestritten wurde, weiß ich also nicht.
 
Hallo zusammen, was ich vermisse sind die Schlüsse, welche daraus zu ziehen sind.
Gerade bei Schleudertrauma ist die Entwicklung der Beschwerden eine eigene Sache.
Aber unabhängig davon, ist der Nachweis über das Ausmass des Unfalls anhand der Rechnungen bzw. Bildern bzw. Gutachten von Sachverständigen zu sichern.
Denn nur dann kann eine Klage erfolgreich sein, selbst wenn der medizinische Befund nicht viel hergibt. Und genau dieser Kardinalfehler ist Frau Bono passiert.
Grüße

Dr. HWS
 
Sicherung von Bildern usw.

Hallo Dr. HWS,

da hast Du völlig recht. Je besser die Spuren gesichert sind (Splitterfeld auf der Strasse, Endstellung der Fahrzeuge, Beschädigungsbilder der Fahrzeuge usw.) desto klarer zeichnet sich das Bild des Unfallgeschehens ab. Die Praxis sieht aber leider immer noch anders aus, obwohl in den letzten Jahren doch zumindest mit der Handykamera mehr und mehr Anknüpfungstatsachen gesichert werden, soweit die jenige Person persönlich noch nach dem Unfall in der Lage dazu ist.

Die Polizei selbst, wenn sie denn gerufen wurde, fotografiert mittlerweile auch. In Berlin soll das sogar ab September diesen Jahres Standart werden. Bin gespannt, ob die Polizeibasis das auch mitbekommt.:)

Ungeachtet dessen konnte ich trotz relativ schlechtem Bildmaterial doch noch einiges aufdecken im Fall Dr. Bono, was der gegnerischen Versicherung keineswegs in den Kram passte.

Gruss der RekoBär:)
 
Hallo,

Ich habe dazu gleich noch zwei Fragen:

Wie kommt man an die Gutachten über die Schäden an den anderen Autos?
Ds eigene Gutachten hat man ja, aber wenn man beim Unfallverursacher danach fragt, wird der sicher nicht begeistert die Unterlagen herausgeben. Und die gegnerische Haftpflichtversicherung wird das doch bestimmt auch nicht tun, oder gibt es da eine Möglichkeit?

Wenn ein brauchbares Gutachten immer aus einem technischen und einem medizinischen Teil bestehen sollte, wie ich irgendwo weiter oben gelesen habe, wie schafft man das. Der Ingenieur kann den technischen Teil, aber muss man dann damit noch zu einem Arzt, der die medizinische Seite dazu schreibt oder wie läuft das in der Praxis ab? Gibt es für bestimmte Beschleunigungen bestimmte Erfahrungswerte, aber eigentlich ist doch jeder individuell vgl. Harmlosigkeitsgrenze.

Würde mich sehr über ein bisschen Nachhilfe für den Laien freuen.

Herzlichen Dank und schöne Grüße
 
Interdiziplinäres Gutachten

Hallo Chroni,

Du meinst ein Interdisziplinäres Gutachten. Der Ingenieur ist für den technischen, der Arzt für den medizinischen Teil zuständig.
Und, es stimmt auch, dass jeder individuell ist.
Deshalb werden im Technischen Teil (zumindest bei mir) immer die konkreten Bedingungen des Unfalls dargestellt bis hin zur Sitzposition und Sitzhaltung im Fahrzeug usw. Danach erfolgen die Geschwindigkeitsberechnungen als Grundlage für die Belastungen in g (Beschleungung in m/s² dividiert durch eine Erdbeschleunigung 9,81 m/s²) und die Kräfte in N (Newton = 1kg*m/s²) angegeben. Die Aufgabe des Arztes ist nun die vom Ingenieur festgestellten Unfallbedingungen mit den vom Geschädigten angegebenen bzw. von seinen behandelnden Ärzten festgestellten Befunden zu prüfen, ob der Unfall dafür ursächlich war. Welche medizinische Fachhrichtung dafür zuständig ist, hängt vom Einzelfall ab. Das können auch mehrere Fachrichtungen sein.

Nachtrag: Wie kommt man an die Schadenbilder des Unfallgegners? Häufig wird vom Gegener ebenfalls Schadenersatzansprüche gestellt. Dann lässt der Unfallgegner ebenfalls ein Schadengutachten mit Bildern erstellen, was allerdings an Deine Haftpflichtversicherung geht. Und von dort lassen sich die Bilder abfordern. Ist zwar nicht unproblematisch, weil manche Schadenabteilungen sich zickig haben und auf den Datenschutz verweisen (ist mir nicht klar warum, da der eigene Versicherungsnehmer ja bereits die Daten von seinem Unfallgegner hat), aber in den meisten Fällen konnten die Bilder beschafft werden. Sollte der Unfallgegner keine Ansprüche gestellt haben, kommt man nur an die Bilder heran, wenn am Unfallort kurz nach dem Unfall Bilder gefertigt wurden (durch die Polizei oder selbst oder Zeugen)

Gruss der RekoBär:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Chroni,
kein Problem aus dem Laien ein Profi zu machen;-)
allerdings nicht ganz ohne Aufwand hier…sorry Rekobär denke dein Geschäft leidet nicht darunter eher im Gegenteil…;-)
Die Beschaffung möglicher Rechnungen Gutachten der Gegenpartei.?
Wichtig ist das man miteinander redet, keiner führt einen Schaden absichtlich herbei.
Jeden kann dies treffen!
Ansonsten Bilder am Unfallort, aber immer eine Referenz herstellen. Wie Rekobär schon erklärt hat. (Interdisziplinäres Gutachten)
Diese gängige Praxis setzt allerdings voraus daß der Mediziner ein Mechaniker ist.
Und genau das ist das Problem. Im Prinzip müßte der behandelnde Arzt auf die Suche nach den Verletzungen gehen und das schon recht frühzeitig und nicht im Rahmen eines Interdisziplinären Gutachtens, wenn das ganze bereits eskaliert.
Wie Rekobär schon in einem anderen Beitrag geschrieben hat, trägt jeder Unfall aufgrund der möglichen Parameter eine eigene Signatur, dem kann ich nur beipflichten.
Deshalb ist es wichtig für den, der in diese Situation geraten ist sich Klarheit zu verschaffen,wie er bzw. sie zum Zeitpunkt des Unfalls Exponiert war.
Mein Tip: -Wie oben beschrieben Details sichern. Wenn nach mehr als 6 Wochen keine Besserung erreicht ist einen Sachverständigen kontaktieren. Hier den Sachverhalt vortragen,mit der Bitte um eine erste Abschätzung der Unfallparameter. Vrel bzw G Kräfte.Vrel beschreibt die Geschwindigkeit des angestoßenen Fahrzeugs
G kräfte werden über die Verformung der beiden Fahrzeuge ermittelt
Anhand dieser Parameter läßt sich zumindest eine Aussage tätigen in welchem Bereich man sich bewegt. Das ist die Low cost variante!
http://www.agu.ch/pdf/HWS-2007.pdf

Grüsse

Dr. HWS:confused:
 
Hallo,

Leider habe ich Ärzten vertraut, die mir gesagt habenich hätte nichts und ich solle mich nicht so anstellen. Und natürlich Stelle ich mich nicht an, also Zähne zusammen gebissen, aber das ging nicht lange. Wer will denn als Unfallopfer auch nicht, dass es nicht schlimm war u
 
Fortsetzung ...

Wer will denn als Unfallopfer nicht, dass es nicht schlimm war und alles schon wieder gut wird.
Wenn dann noch diese Ärzte dazu kommen, die man eigentlich nur noch wegen Kunstfehlern belangen müsste, dann geht sehr schnell sehr viel schief.
Ich kann leider nur aus eigener Erfahrung alle ermuntern, die eigenen Beschwerden ernst zu nehmen. Ich weiß aber nicht, wie man es lösen kann, denn ich hatte nach dem Unfall schon gar nicht die Kraft auch noch irgendwelchen unverschämten Ärzten zu widersprechen, die mich schon einem Tag nach dem Unfall auf die Psychoebene schieben wollten, obwohl ich mich kaum bewegen konnte. Dieser Verrückte hat mich sogar am Tag nach dem Unfall zur Arbeit geschickt. mein Chef hat mich dann nach Hause geschickt und gesagt, ich solle dem Arzt mal was erzählen (Chef hat mit Medizin nichts am Hut). Wie soll man das machen?
Das war dann alles nochmal so schlimm wie die Todesangst bei dem Unfall, so dass ich wirklich geglaubt habe, eigentlich schade, dass ich bei dem Unfall nicht gestorben bin.
Allen, die Ähnliches durchmachen mußten oder müssen gilt mein Mitgefühl.
Auch nach sechs Wochen hat man mir gesagt, ich könnte nichts haben und müsste wieder zur Arbeit. Also habe ich mich brav hin gequält, was aber irgendwie gar nicht gut ging.

Soviel als Kommentar, man sollte dann nach sechs Wochen einen Sachverständigen einschalten und als Warnung an alle anderen Betroffenen, sich nicht so ver ...schen zu lassen wie ich von selbst ernannten Göttern in weiß und nicht zu gutgläubig und gutwillig zu sein und anderen entgegen der eigenen Empfindung zu vertrauen.
 
agu

Hallo Dr. HWS,

ich möchte Dir kurz noch einen Hinweis zu Deinem Link geben. Nichts für ungut, aber genau die Truppe hat den Fall von Dr. Bono beschlechtachtet. Und dabei haben sie sich auf ein Vorgutachten gestützt und sich noch einmal die Mühe gemacht offensichtliche Ungereimtheiten zu entdecken. Ja, so ist das zwischen Forschungstheorie und Gutachtenpraxis.

Gruss der RekoBär:)
 
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