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6 monate nach dem unfall und kein ende in sicht

mum

Nutzer
Registriert seit
19 Mai 2007
Beiträge
24
hallo alle zusammen, mein sohn (17) verunglückte als beifahrer am 01.12.06 sehr schwer. verletzungen habe ich ja schon mal erklärt. für mich ist es so schwer damit klar zu kommen, suche immer nach ähnlichen verläufen um hoffnung zu bekommen das sich doch noch einiges zurückbildet. zb. die nervenschäden, immer noch kann er seine füße/zehen nicht bewegen, seine gelenke sind steif, sehr starke missempfindungen im rechten fuß,spitzfuß wird immer schlimmer, wo der knochen im schienbein entfernt wurde wegen der entzündung ist immer noch nicht genug nachgewachsen. mein sohn realisiert immer mehr was ihm passiert ist, vorgestern rief er weinent an und sagte ich kann nicht mehr so leben, am liebsten wäre ich nicht mehr da, ich kann nicht mit den ganzen narben klar kommen. ich heule dann auch und sagte, ich verspreche dir wenn du wieder auf den beinen bist, so gott will, dann werden wir alles dafür tun das die narben korriegiert werden wenn es geht. die narbe von der hauttransplation am unterschenkel links wo das kompartment war sieht sehr schlimm und hässlich aus, ich hoffe ich sage ihm nichts falsches wenn ich behaupte das man soetwas bestimmt verschönern kann. ich sagte komm erstmal auf die beine, dann kümmern wir uns um die anderen sachen.

mein wunsch ist das er wieder einigermaßen wieder ins leben zurück kann, seine ausbildung weiter machen und evtl. zur bundeswehr (traumvorstellung), ich wollte ihm diese hoffnung nicht nehmen, am anfang sagte ich immer du kannst das oder das nie mehr, jetzt bestärke ich ihn in seiner vorstellung, vielleicht versetzt ja der glaube daran wirklich berge.

grüße an alle von mum
 
Hallo Mum!
Tut mir so leid , dass mit Deinem Sohn-ich darf gar nicht dran denken wie mir zumute wäre-wenn so etwas meinen Kindern passieren würde.

Habe mal eine Frage zu dem Spitzfuß Deines Sohnes.
Ist der Fuß nicht irgendwie fixiert?

Damit meine ich eine Kiste im Bett-damit er den Fuß nicht so überstreckt und sich dagegen stämmen kann, beim liegen.

Mein Vater hat auch sehr lange gelegen (kein Unfall)
dabei hatten sich beide Füße überstreckt-leider wußte ich damals noch nicht warum.
Es hätte nicht sein müssen und mit einem Wiederstand, ganz einfach vermieden werden können

LG Maja
 
hallo maja, natürlich die ganzen wochen im krankenhaus als er im koma lag wurde er fixiert und bewegt. er mußte ja 3 monate wegen der brüche im becken und im lendenwirbel liegen. aber die schienen an den füßen durften nach einiger zeit nicht mehr angelegt werden weil mitlerweile seine ganzen fersen offen waren. es durfte kein druck mehr darauf kommen und wurde immer verbunden usw. lg mum
 
Hallo Mum!

Nee, ich meine er müßte etwas im Bett haben, wogegen er sein Fuß stellen kann!
Wenn er liegt, im Rollstuhl sitzt oder eventuell mit Gehilfen läuft -läßt er bestimmt den Fuß hängen -weil es bequemer ist.
Dabei verkürzen sich die hinteren Sehnen und die vorderen verlängern sich.
Und da Du von einem "Spitzfuß" geschrieben hattest, dachte ich, dass Du mal darauf achten solltest.

LG Maja
 
Hallo mum

Ich glaub Dir,dass Du am Ende bist.
Das alles hört sich wie bei Michi an.
Sein Unfall ist jetzt fast drei Jahre her.Die Nervenschäden sind bei Ihm geblieben,aber er hatte in dem Fuß zwei offene Splitterbrüche und massive Arterienverletzungen.
Uns wurde erklärt,der Nerv sei durch den riesigen Blutverlust
verhungert,er hatte zum Schluß keinen Tropfen eigenes Blut mehr im Körper,nur Spenderblut.
Die Missempfindungen im Fuß werden durch die Nervenschäden verursacht.
Bei Michi ist das schon besser geworden.
Gib die Hoffnung nicht auf,der Nerv hat zwei Jahre Zeit um sich wieder zu regenerieren.
Die Füße und Zehen kann er nicht bewegen,weil es doch wahrscheinlich der Fußhebernerv ist der verletzt ist.Ohne den geht gar nichts.
Der Spitzfuß muß dringend mit einer Peronäusschiene versorgt werden.Ist das noch nicht passiert?Das wäre schlecht.Bei Michi ist er geblieben.
Die Narbe ist von der Hauttransplantation?
Die wird wahrscheinlich nicht von alleine besser.Hat er nicht zwei Narben am Unterschenkel?
Man kann die später beim plastischen Chirurgen verschönern lassen.Aber er hat dann bestimmt die Nase voll von den OPs und gewöhnt sich dran.
Michi hat auf der einen Narbe immer große Ekzeme, pass bitte darauf auf.Es ist die hässliche Seite.
Das mit den steifen Gelenken ist eine Sache,die Ihr in Angriff nehmen müßt wenn er wieder fitter ist.Das ist schmerzhaft und langwierig,bringt aber sehr viel.
Er wird ja bestimmt auf Reha gehen. Michi war im Klinikum schon auf der Frührehastation.Das hat auch einiges gebracht.
Sag Deinem Sohn,es wird besser.Er braucht viel Zeit und Kraft,aber er schafft das schon.
Er soll den Kopf nicht hängen lassen,es hilt nichts.
Wir hatten auch diese Phasen und haben sie heute noch aber das Leben geht weiter,hauptsache ist dass die Kids leben.
Michi war auch oft am Ende und hat geweint,vor Schmerzen und Angst.Tröste Ihn und sei vor Ihm stark.
Weinen kannst Du wenn Du alleine bist,aber vor Ihm mußt Du zuversichtlich sein.
Ich habe Dir schon mal geschrieben und Dir gesagt,dass ein langer Weg vor Dir liegt,unserer dauert schon drei Jahre aber jetzt haben wir ein großes Licht am Horizont.Die Hoffnung stirbt zuletzt.
eld Dich wenn Du Fragen hast,wir sind auf dem Weg schon ein großes Stück vor Euch.
Ich denk an Euch und wünsch Euch viel Kraft
michisma
 
Hallo mum,

es ist doch ein gutes Zeichen, dass dein Sohn sich Gedanken macht über seine Narben und Seine Leben damit.
Viel schlimmer wäre es, wenn er dies garnicht egistrieren würde. Auch wenn es dich traurig macht, dass es die Narben als Belastend findet, so kannst du aber Hoffnung haben, denn wenn dein Sohn sich über kosmetische Mängel ärgert, so zeigt das seine selbständige Teilnahme an der Sache und am Leben und an der Zukunft.

Jetzt musst du den Frust, den er hat, in die richtigen Bahnen lenken. Wenn er zur Bundeswehr wollte, dann gib ihm Anregung, sich damit zu beschäftigen, was ihn so sehr interessiert, damit er abgelenkt wird von dem körperlichen Blessuren. Die werden heilen, das Gehirn muss vorwärts kommen.
Denk an Hermann Meier, den Skirennläufer, der hatte, nach meinen Kenntnissen, kaum eine heilen Knochen nach seinem Unfall, der Schuspieler Viereck ebenso.
Also mach deinem Sohn Mut, dass er das Ziel vor Augen hat, und dann daruf hin arbeiten, mit Geduld.

Kannst du deinen Sohn mit einem Interessenschwerpunkt ablenken? Eine Möglichkeit, was mit seinem Berufswunsch zu tun hat. Z.B. Das Morsalphabet lernen und das Morsen. Wenn er ein Interesse daran findet, dann schafft er auch die Motivation, sich immer wieder damit zu befassen. Es wird langsam gehen, aber ihr könnt feststellen, ob er aufmerksamkeitsfähig ist, Lernfähigkeit behalten hat und das Gedächtnis funktioniert.
Wenn es auch schwer fällt, aber er hat Zeit genug beim Liegen auch mit dem Kopf zu arbeiten, zu üben, wie ich schon mal schrieb, das ist viel wichtiger als die Beinknochen.

Gruß Ariel
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo doris, habe sehr viel geschrieben und konnte es nicht absenden, ist es evtl.doch angekommen?
 
Hallo mum
Habe nichts von Dir bekommen,kann Dir aber auch keine PN schicken da Dein Postfach voll ist.
Leere es doch mal und veruch es weiter.
Wir sind ja schon drei Jahre im Vorlauf und haben einige Spezialisten und Behandlungsmethoden durch.
Haben jetzt einen OP Termin zur Achillissehnenverlängerung im Herbst und anderen Korrekturmaßnahmen.
Melde Dich
Liebe Grüße
michisma
 
ich weß nicht was da los ist, ich gehe immer auf ordner leeren und bestätige die löschung und trontzdem steht immer noch dort das es zu 100 % belegt ist. meine antwort an dich/euch war sehr lang und ich bin auf antworten gegangen und plötzlich war alles verschwunden. für mich ist es nicht nachvollziehbar. naja versuche nochmal alles aufzuschreiben. hatte dich fragen wollen was denn für ein licht am horizont ist, meinst du die bevorstehende op der arichillessehne? steht meinem sohn auch noch bevor. sie sagen aber sie wollen erst die anderen baustellen bearbeiten, zb. der nicht nachwachsene defekt im schienbeinknochen wo im dez. knochen wegen entzündung entfernt wurde. jetzt vor kurzem mußte der fixateur wegen anfangener entzündung in den einstichstellen raus, man wollte zunächst transplantieren aus dem beckenkam und mit dem nagel stabilisieren aber die experten waren sich nicht einig und meinten mein sohn ist noch jung und mit einer breacschiene kommt evtl. noch knochen. es wird jetzt noch ein paar wochen gewartet u. nochmal geschaut ob sich etwas gebildet hat.ich habe nur so große angst wegen der nervenschäden, in der frühreha im märz sagte man uns es gebe keine hoffnung, die nerven wären vermutlich in höhe des bruchs der lendenwirbel defekt, es ist eine lange strecke bis zum fuß und bis dahin sehr viele brüche oberschenken/unterschenkel, dann noch kompartment, auf diesem weg kann der nerv zerstört sein und man kann es nicht finden. die hauttranspantation auf dem kompartment sieht total schlimm aus, mein sohn möchte damit nicht leben, ich habe versucht ihm hoffnung zu machen und behauptet es gäbe bestimmt die möglichkeit das zu korrigieren, aber erst später. dann haben sich die gelenke versteift, man sagt das käme halt davon weil er ja die füße nicht bewegen kann und es würde auch so bleiben. ich kann mich schlecht damit abfinden. und bin ja auch nicht ständig vor ort um mit den experten zu reden.deswegen bin ich froh jemanden zu finden der rat geben kann. lg
 
Ach mum
Es kommt noch so viel auf Euch zu.
Versuch ruhiger zu werden.Du hältst das sonst nicht lange durch.
Glaub mir,wir haben das schon hinter uns und stecken doch mittendrin.
Mit den Nerven ist das so eine Sache.
Ich war mit Michi in Murnau und der Neurologe hat gemeint,es wären noch Ansätze da.
Andere Neurologen sagen das Gegenteil,was soll man glauben?
Ich hol noch eine Dritte Meinung ein.
Glaub nicht alles was die sagen,das kann ganz anders kommen.
Sag Junior bei Michi sieht die Hauttransplantation auch sehr hässlich aus,aber er hat jetzt wieder kürzere Hosen an,so bis zur Wade.
Auch Dein Junge gewöhnt sich an den Anblick.
Jetzt ist es noch zu früh,aber tröste Ihn ruhig mit der OP Möglichkeit,das geht wirklich.
Die Knochen wachsen auch nichtso schnell.
Bei Michi hat es über zwei Jahre gedauert,bis alles so weit war zum Metallentfernen und das auch nur unter Vorbehalt.
Es wird alles sehr lange dauern und manchmal bleibt alles stehen,aber es geht immer kleine Schtitte weise weiter.
Mach Junior Mut,aber tritt ihn auch mal in den Hintern.
Nur mit Mitleid und Liebe gehts nicht,auch wenns schwerfällt.
Michi sagt oft,am meisten hat ihn Schimpfen geholfen,da konnte er dann auf mich so sauer sein dass er sein Elend vergessen hat.
Wenn ich könnte würde ich es lieber tragen,aber es geht halt nicht.
Ich setz mich oft in eine Ecke und weine,weil auch ich am Ende bin.
Aber was solls?
Wer soll kämpfen und telefonieren mit Kasse Versicherungen und Arbeitsamt?
Die Gelenke sind ein großes Problem,das war bei uns auch so.
Sprunggelenk ist fast eingesteift,Fußgewölbe bildet sich zu einem Krallenfuß aus,er läuft nur auf den äußeren Zehen.
Es sieht schlimm aus wenn er"geht".Na ja Gehen ist was anderes.
Aber ich sag immer,lieber Ein lebendes Kind mit kaputtem Bein,als ein totes Kind mit ganzem Bein.
Klingt makaber,aber es ist so.
Nach dreimal reanimieren,bin ich froh,dass er noch da ist.
Manchmal geh ich allein spazieren und wenn niemand in der Nähe ist,schrei ich mir meinen Frust von der Seele und hadere mit Gott und der Welt.
Mach es,es hilft.
Wenn die Odysee durch die Spezialkliniken beginnt,werdet Ihr juge Leute sehen denen es viel schlimmer geht als Euch und Ihr werdet froh über Euren Zustand sein.
Versuch Dein Postfach zu leeren,dann schick ich Dir meine Telefonnummer.
Liebe Grüße
und Kopf hoch
michisma
 
Hallo mum,
zunächst mein Mitgefühl für euch!
Was momentan einzig und allein für deinen Sohn zählen darf, ist dass alles heilt, sprich die Knochenenden zusammenwachsen, die Entzündlichkeiten zur Ruhe kommen (noch besser: ausheilen) und die Nerven zumindst kleine, aber sichtbare Fortschritte machen.Natürlich dauert sowas seine Zeit.

Ich kann mir gut vorstellen wie sich ein 17Jähriger in dieser Lage fühlt,
da auch ich schwerstunfallverletzt war (und auch ich hatte nach Kompartmentspaltung besagte Narben).

kANNST IHM SCHONMAL WAS DIE nARBEN ANGEHT mUT MACHEN. DIE PLASTISCHE cHIRURGIE KANN HEUTZUTAGE EINE mENGE LEISTEN:
MEINE KONNTEN RÜCKGÄNGIG GEMACHT WERDEN; D.H. ZU EINER BANALEN sTRICHNAHT (EINER EINFACHEN NAHT) KORRIGIERT WERDEN.
ES IST WIRKLICH OKAY SO UND SAG IHM DAS BITTE:

ICH WEISS ES NOCH GENAU; ES KANN EINEM NOCH SO SCHLECHT GEHEN; ABER ÄUßERLICHKEITEN SPIELEN TROTZDEM WEITER EINE GROSSE ROLLE
uND DIE tRANSPLANTATE SIND JA AUSSERDEM AUCH EXTREM EMPFINDLICH: ABER DAS IST VERGANGENHEIT WENN DIE KORRIGIERT WORDEN SIND:

WENN DU ADRESSEN BRAUCHST; SCHREIB MIR EINE pn

uND. kOPF HOCH; IHR SCHAFFT DAS

vIELE gRÜßE;
mARK
 
Hallo Mum,

6 Monate sind ein noch recht kurzer Zeitraum für eine "Schadensregulierung". Wir kämpfen seit 19 Monaten und es ist auch noch kein Ende in Sicht. Ihr braucht in den nächsten Monaten sehr, sehr viel Geduld und einen guten Anwalt. Ihr dürft Euch jedoch auf keinen Fall unterkriegen lassen.
Der Kopf muß immer oben bleiben.
Und wenn sich dein Sohn wieder Sorgen um die Narben macht, die plastische Chirurgie schafft inzwischen fast alles.

LG

CHEVY
 
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