Mein Mann meine Kinder und ich hatten einen „Selbstverschuldeten Autounfall“ mit Personenschaden. Mein Mann fuhr den Wagen und hatte sich bei unserem Unfall den Arm gebrochen, meine Kinder waren bis auf kleine Platzwunden und einen verstauchten Fuß unverletzt. Mein persönlicher Personenschaden bestand aus einer Trümmerfraktur am Schienbein, einem mehrfach gebrochenen Oberschenkel, Beckenringfraktur, Rippenserienfraktur, Milzriss, Abriss zweier Strecksehnen u.v.m.
Dieser Unglückstag wurde zu einem Tag unbeschreiblichem Glücks. Als unser Unfall passierte war der Rettungshubschrauber über uns, die Feuerwehr war sofort zur Stelle und ich wurde ins Bundeswehrkrankenhaus nach Ulm gebracht. Begnadete Ärzte haben mir das Leben gerettet, mich ins künstliche Koma gelegt, mir das Blut von Blutspendern geschenkt und wahres Können bewiesen.
Geärgert hatte ich mich nur über unseren persönlichen Versicherungsvertreter der mir sagte, ich müsste meinen Mann auf Schmerzensgeld verklagen ansonsten würde ich keines bekommen. Diese Nachricht bekam ich nach meiner Verlegung von der Intensivstation auf die Chirurgie. Diese interessierte mich zu diesem Zeitpunkt auch nicht im geringsten aber mit dieser Bemerkung war das Thema Schmerzensgeld auch abgehakt.
Ich tat alles was mir in der Mach stand um wieder gesund zu werden. Ich trainierte, machte Physiotherapie teilweise unter richtig starken Schmerzen. - Und ich wurde wieder gesund. Das war mein ganzes Sinnen und Trachten.
Durch Zufall steiß ich letzten Herbst auf einen Beitrag im Internet in welchem stand, dass die Ehefrau als Beifahrerin im Falle eines selbstverschuldeten Autounfalls ebend doch einen Anspruch auf Schmerzensgeld hat. Und ein "verklagen" des eigenen Ehepartner sowieso nicht rechtens ist.
Hier im Forum wurde mir geraten, einen Rechtsanwalt zu suchen...
Erlittene Schmerzen werden meiner Meinung nach schlimmer, wenn der eigene Versicherungsvertreter einen im Stich läßt und der Gedanke an einen Rechtsstreit wegen Schmerzensgeld ist für mich unerträglich.
Nachdem ich unseren Versicherungsvertreter zur Rede stellen wollte, wurde ich von seiner Sekretärin auf das Schadensregulierungsbüro verwiesen. Der Schadensregulierer würde sich bei uns melden, u.a. weil er Unterlagen über meine Folgeschäden bräuchte und ich mich in Ulm im Bundeswehrkrankenhaus untersuchen lassen sollte.
Die Monate vergingen und da ich seit Januar nichts mehr von der Versicherung gehört hatte, rief ich vorgestern selbst dort an. Das Gespräch verlief folgendermaßen:
Schadensregulierer: Meldet sich mit seinem Namen
Ich: "Guten Tag Herr X, ich rufe wegen unserem Unfall Schadens-Nr.: SK062XXXXX an. Mir wurde gesagt, dass ich mich im BWK Ulm wegen Folgeschäden untersuchen lassen müsste. Da ich voraussichtlich Anfang Mai wegen einer OP sowieso im BWK-Ulm bin, dachte ich, dass das bei dieser Gelegenheit gleich mitgemacht werden kann."
Schadensregulierer: "Ja, das ist richtig. Was ist das für eine OP. Hat die mit dem Unfall zu tun?
Ich: "Ja, das ist eine Marknagelentfernung."
Schadensregulierer: "Was haben Sie denn für Folgeschäden?"
Ich: "Keine."
STILLE
Schadensregulierer: "Das kann ja nicht sein. Ich habe hier Ihre Unterlagen und sehe die Liste der Frakturen und Operationen die sie hatten."
Ich: "Der Unfall war für uns ein extrem traumatisches Erlebnis. Ich hatte aber so unbeschreiblich viel Glück, so großartige Helfer und ich bin so dankbar diesen Schicksalsschlag so gut überstanden zu haben, dass ich heute glücklich auf Holz klopfe und sagen kann: Ich habe keinerlei Folgeschäden und keine Beeinträchtigungen."
STILLE
Schadensregulierer: "Sie haben das Recht auf einen Anwalt. Die Höhe des Schmerzensgeldes richtet sich nämlich entscheidend nach den Folgeschäden"
Ich: "Ich weiß. - Ich weiß auch, dass wenn ich jetzt einen Arzt volljammern würde, er mir eine Liste an Folgeschäden bestätigen könnte.
Das alles sind aber Kinkerlitzchen im Vergleich zu der großartigen Heilung die ich erfahren durfte. Ich sage es noch einmal: Ich habe keine Folgeschäden.
STILLE
Ich: "Sind Sie noch dran?"
Schadensregulierer: "So etwas habe ich noch nie erlebt. Das ist unglaublich. - Moment"
STILLE, RASCHELN ...
Schadensregulierer: "... ich habe gerade in der Liste nachgesehen. Ihnen stehen für das was Sie durchgemacht haben 35.000,- Euro zu. Wenn Sie möchten werde ich die Überweisung dieses Geldes umgehend veranlassen. Sind Sie damit einverstanden?"
Ich: "Ja."
Schadensregulierer: "Wenn Sie sich einen Rechtsanwalt nehmen, können Sie durchaus mehr Geld einklagen. Mit der Summe von 35.000,- Euro kommen Sie uns sehr entgegen."
Ich: "Freut mich, dass ich Ihnen damit entgegen komme. Ich nehme das Geld gerne an. Von meiner Seite aus ist die Sache damit erledigt."
Am Nachmittag klingelte das Telefon
Schadensregulierer: "Ein Telefongespräch wie das von heute Morgen habe ich in meiner Laufbahn bisher noch nie gehabt. Normalerweise laufen unsere Schmerzensgeldabwicklungen ausschließlich mit den Rechtsanwälten der Unfallopfer, in Verbindung mit Rechtsstreitereien.
Nach Rücksprache mit unseren Abteilungsleitern sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass Ihnen 50.000,- Euro zustehen. Wir werden Ihnen diese Summer überweisen!"
Vor einiger Zeit habe ich hier schon einmal geschrieben, dass ich den Begriff Unfallopfer auf die meisten Leute hier nicht zutreffend finde. In meinen Augen sind alle Menschen die einen Unfall überleben Unfallhelden. Ein Unfallopfer ist meiner Meinung nach ein Mensch der bei einem Unfall sein Leben lies.
Mir ging es in dieser Schmerzensgeldangelegenheit nicht um mich, sondern ausschließlich um eine Belohnung an meine Helfer und Retter. Das einzige was ich mir von diesem Geld kaufen werde ist ein Blumenstrauß und eine Kerze die ich in einer Kirche anzünden werde. Den Rest verspende ich.
Kein Geld der Welt wird meine Narben verschwinden lassen und den Tag des Unfalls aus meinem Leben radieren und nichts was man sich für Geld kaufen kann kommt auch nur annähernd daran, was mir mein Schicksal am 1. März 2006 ein 2. Mal schenkte.- Mein Leben.
Dieser Unglückstag wurde zu einem Tag unbeschreiblichem Glücks. Als unser Unfall passierte war der Rettungshubschrauber über uns, die Feuerwehr war sofort zur Stelle und ich wurde ins Bundeswehrkrankenhaus nach Ulm gebracht. Begnadete Ärzte haben mir das Leben gerettet, mich ins künstliche Koma gelegt, mir das Blut von Blutspendern geschenkt und wahres Können bewiesen.
Geärgert hatte ich mich nur über unseren persönlichen Versicherungsvertreter der mir sagte, ich müsste meinen Mann auf Schmerzensgeld verklagen ansonsten würde ich keines bekommen. Diese Nachricht bekam ich nach meiner Verlegung von der Intensivstation auf die Chirurgie. Diese interessierte mich zu diesem Zeitpunkt auch nicht im geringsten aber mit dieser Bemerkung war das Thema Schmerzensgeld auch abgehakt.
Ich tat alles was mir in der Mach stand um wieder gesund zu werden. Ich trainierte, machte Physiotherapie teilweise unter richtig starken Schmerzen. - Und ich wurde wieder gesund. Das war mein ganzes Sinnen und Trachten.
Durch Zufall steiß ich letzten Herbst auf einen Beitrag im Internet in welchem stand, dass die Ehefrau als Beifahrerin im Falle eines selbstverschuldeten Autounfalls ebend doch einen Anspruch auf Schmerzensgeld hat. Und ein "verklagen" des eigenen Ehepartner sowieso nicht rechtens ist.
Hier im Forum wurde mir geraten, einen Rechtsanwalt zu suchen...
Erlittene Schmerzen werden meiner Meinung nach schlimmer, wenn der eigene Versicherungsvertreter einen im Stich läßt und der Gedanke an einen Rechtsstreit wegen Schmerzensgeld ist für mich unerträglich.
Nachdem ich unseren Versicherungsvertreter zur Rede stellen wollte, wurde ich von seiner Sekretärin auf das Schadensregulierungsbüro verwiesen. Der Schadensregulierer würde sich bei uns melden, u.a. weil er Unterlagen über meine Folgeschäden bräuchte und ich mich in Ulm im Bundeswehrkrankenhaus untersuchen lassen sollte.
Die Monate vergingen und da ich seit Januar nichts mehr von der Versicherung gehört hatte, rief ich vorgestern selbst dort an. Das Gespräch verlief folgendermaßen:
Schadensregulierer: Meldet sich mit seinem Namen
Ich: "Guten Tag Herr X, ich rufe wegen unserem Unfall Schadens-Nr.: SK062XXXXX an. Mir wurde gesagt, dass ich mich im BWK Ulm wegen Folgeschäden untersuchen lassen müsste. Da ich voraussichtlich Anfang Mai wegen einer OP sowieso im BWK-Ulm bin, dachte ich, dass das bei dieser Gelegenheit gleich mitgemacht werden kann."
Schadensregulierer: "Ja, das ist richtig. Was ist das für eine OP. Hat die mit dem Unfall zu tun?
Ich: "Ja, das ist eine Marknagelentfernung."
Schadensregulierer: "Was haben Sie denn für Folgeschäden?"
Ich: "Keine."
STILLE
Schadensregulierer: "Das kann ja nicht sein. Ich habe hier Ihre Unterlagen und sehe die Liste der Frakturen und Operationen die sie hatten."
Ich: "Der Unfall war für uns ein extrem traumatisches Erlebnis. Ich hatte aber so unbeschreiblich viel Glück, so großartige Helfer und ich bin so dankbar diesen Schicksalsschlag so gut überstanden zu haben, dass ich heute glücklich auf Holz klopfe und sagen kann: Ich habe keinerlei Folgeschäden und keine Beeinträchtigungen."
STILLE
Schadensregulierer: "Sie haben das Recht auf einen Anwalt. Die Höhe des Schmerzensgeldes richtet sich nämlich entscheidend nach den Folgeschäden"
Ich: "Ich weiß. - Ich weiß auch, dass wenn ich jetzt einen Arzt volljammern würde, er mir eine Liste an Folgeschäden bestätigen könnte.
Das alles sind aber Kinkerlitzchen im Vergleich zu der großartigen Heilung die ich erfahren durfte. Ich sage es noch einmal: Ich habe keine Folgeschäden.
STILLE
Ich: "Sind Sie noch dran?"
Schadensregulierer: "So etwas habe ich noch nie erlebt. Das ist unglaublich. - Moment"
STILLE, RASCHELN ...
Schadensregulierer: "... ich habe gerade in der Liste nachgesehen. Ihnen stehen für das was Sie durchgemacht haben 35.000,- Euro zu. Wenn Sie möchten werde ich die Überweisung dieses Geldes umgehend veranlassen. Sind Sie damit einverstanden?"
Ich: "Ja."
Schadensregulierer: "Wenn Sie sich einen Rechtsanwalt nehmen, können Sie durchaus mehr Geld einklagen. Mit der Summe von 35.000,- Euro kommen Sie uns sehr entgegen."
Ich: "Freut mich, dass ich Ihnen damit entgegen komme. Ich nehme das Geld gerne an. Von meiner Seite aus ist die Sache damit erledigt."
Am Nachmittag klingelte das Telefon
Schadensregulierer: "Ein Telefongespräch wie das von heute Morgen habe ich in meiner Laufbahn bisher noch nie gehabt. Normalerweise laufen unsere Schmerzensgeldabwicklungen ausschließlich mit den Rechtsanwälten der Unfallopfer, in Verbindung mit Rechtsstreitereien.
Nach Rücksprache mit unseren Abteilungsleitern sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass Ihnen 50.000,- Euro zustehen. Wir werden Ihnen diese Summer überweisen!"
Vor einiger Zeit habe ich hier schon einmal geschrieben, dass ich den Begriff Unfallopfer auf die meisten Leute hier nicht zutreffend finde. In meinen Augen sind alle Menschen die einen Unfall überleben Unfallhelden. Ein Unfallopfer ist meiner Meinung nach ein Mensch der bei einem Unfall sein Leben lies.
Mir ging es in dieser Schmerzensgeldangelegenheit nicht um mich, sondern ausschließlich um eine Belohnung an meine Helfer und Retter. Das einzige was ich mir von diesem Geld kaufen werde ist ein Blumenstrauß und eine Kerze die ich in einer Kirche anzünden werde. Den Rest verspende ich.
Kein Geld der Welt wird meine Narben verschwinden lassen und den Tag des Unfalls aus meinem Leben radieren und nichts was man sich für Geld kaufen kann kommt auch nur annähernd daran, was mir mein Schicksal am 1. März 2006 ein 2. Mal schenkte.- Mein Leben.