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2 schwere Verkehrsunfälle innerhalb von 2 Monaten

Gina80

Neues Mitglied
Registriert seit
30 Juli 2019
Beiträge
10
Mitte Mai geschah der erste Unfall. Auf der Landstraße bin ich mit meinem 6 jährigen Sohn, angeschnallt hinten beifahrerseite und meinem, zu dem Zeitpunkt 4 Monate alten Sohn, sitzend im maxi cosi auf der beifahrerseite, airbag war ausgeschaltet, 100 km gefahren. Ein Auto nahm mir die vorfahrt, da es in die strasse rechts von mir einbiegen wollte. Dies geschah so schnell, dass ich keine Zeit mehr hatte, rechtzeitig zu bremsen. Ich dachte nur, oh mein und schon krachte es und ich hatte den airbag im Gesicht. Meinen beiden Kindern ist zum Glück nichts passiert, ich hatte leider einige Prellungen, Schürfwunden und hämatome am ganzen Bauch und schulterbereich durch den anschnallgurt. Es waren zum Glück gleich genug erst Helfer vor Ort. Wir mussten eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Ich hatte die Woche über starke Schmerzen nachts in der Schulter, sodass es nur mit Schmerzmitteln ging. Unser Chevrolet war total Schaden, sowie das Auto vom unfallverursacher auch.
Seiddem habe ich das Problem, dass ich als beifahrer nur schwer mitfahren kann ohne Angst, schitzige Hände usw...
Die gegnerische Versicherung hat auch über 5 Wochen gebraucht, um den Schaden für das Auto zu begleichen. Im Moment warten wir noch auf das andere Geld, wegen Schmerzensgeld und Sachbeschädigung usw... Ich glaube, das wird sich noch schön in die Länge ziehen. Zudem hat die Versicherung auch 200 Euro weniger für das Auto überwiesen, da warten wir auch noch drauf.

Letzte Woche Dienstag sind wir mit unseren neuen Auto wieder unterwegs auf der Landstraße. Mein lebensgefährte ist gefahren, ich als beifahrer und unser mittlerweile 7 Monat älter Sohn auf der rückbank im neu gekauften maxi Cosi. Kurz vor Ende der 70 er zone zieht auf einmal ein Auto aus dem Gegenverkehr raus, erwischt das Auto vor uns und trifft es mit hoher Geschwindigkeit, hinten. Es prallt dann an und rast auf uns zu und trifft uns vorne. Mein Partner konnte zum Glück noch bremsen und stand fast, trotzdem ist das andere Auto in und rein gerast. Die Airbags vorn und an der einen Seite sind aufgegangen. Auto ist wieder total Schaden. Zum Glück hat unser Sohn nichts abbekommen, mein Partner und ich wieder Prellungen.

Jetzt bin ich beim Autofahren sehr angespannt, wenn mir jemand entgegenkommt. Meine Hände schlafen auch beim Fahren immer ein. Ich habe Angst, dass ich mich immer so fühlen werde ein fahren.
 
Hallo Gina,
herzlich Willkommen hier im Forum. Du brauchst unbedingt medizinische Hilfe. Das Unfalltrauma muß bearbeitet werden, zumal es der 2.Unfall innerhalb kurzer Zeit war.

Such unbedingt schnellstmöglich einen Psychologen auf und arbeitet die Unfälle auf.

Gruß von der Seenixe
 
Danke für deine Antwort, ich hatte bisher noch nichts mit einem Psychologen zu tun, wie gehe ich denn da vor? Muss ich erst zum Hausarzt, mir eine Überweisung holen oder kann ich einfach so zu einem gehen?
 
Hallo Gina80,

zu dem ersten Unfall:
Mit welcher Begründung hat denn die gegnerische Versicherung für das erste Auto 200,00 € weniger bezahlt? Ich habe da zwar schon eine Vermutung, aber schreibe mal, was die Versicherung dazu geschrieben hat.

Zu Deinem zweiten Unfall:
Ich habe so den Eindruck, als würdet Ihr Unfälle geradezu magisch anziehen. Was @seenixe geschrieben hat, solltest Du unbedingt beherzigen. Dass Dir die Hände am Lenkrad einschlafen, kommt davon, dass Du die Hände am Lenkrad derartig verkrampfst, dass damit die Blutzufuhr stark eingeschränkt wird.

Gehe einfach zu Deinem Hausarzt und bitte um eine Überweisung zu einem Psychologen.

Ach ja, das mit den 5 Wochen Regulierungszeit für das erste Auto liegt noch im annehmbaren Zeitrahmen. Man muss der Versicherung auch die nötige Zeit geben, den Fall zu prüfen, auch, wenn er für Euch eindeutig ist. Die Schadenabteilungen der Versicherung bekommen täglich mehrere Fälle rein. Dann wird sortiert, nach Klein-, mittleren und Großschäden. Großschäden landen dann in einer Extraabteilung.

Herzliche Grüße vom RekoBär :)
 
Wir haben bisher keine Antwort erhalten, unser Anwalt schreibt ja die Briefe zur Versicherung. Er meinte nur, dass machen die Versicherungen ganz gern mal.

OK das ich so verkrampft, stimmt. Grade jetzt auf der Landstraße, wenn mir mehrere Autos entgegen kommen. Ich werde dann immer ganz steif und denke, hoffentlich schert jetzt keiner aus.

Da wir in einem kleinen Ort wohnen, bin ich ja auch aufs Autofahren angewiesen.

Ja ich hoffe mal, dass nicht nochmal ein Unfall passiert.

Wenn ich als beifahrer im Auto sitze, dann bremse ich automatisch mit, ich geh mal davon aus, dass ich solche Angst bekomm, weil ich kein Kontrolle über das Fahrzeug habe, ich fühle mich dann der Situation ausgeliefert.
 
hallo Gina

mir fällt folgendes auf

Meinen beiden Kindern ist zum Glück nichts passiert, ich hatte leider einige Prellungen, Schürfwunden und hämatome am ganzen Bauch und schulterbereich durch den anschnallgurt. Es waren zum Glück gleich genug erst Helfer vor Ort. Wir mussten eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Ich hatte die Woche über starke Schmerzen nachts in der Schulter, sodass es nur mit Schmerzmitteln ging.
Zum Glück hat unser Sohn nichts abbekommen, mein Partner und ich wieder Prellungen.
Meine Hände schlafen auch beim Fahren immer ein.

dazu nennst du "100 km gefahren", wobei mal unterstellt wird, dass es sich um die gefahrene geschwindigkeit handelt.

da stellt sich die frage, welche verletzungen festgestellt wurden, welche behandlungen erfolgten, denn die beklagten schmerzen und auch der letzte punkt der eingeschlafenen hände kann auch auf neurologische schädigungen hinweisen.
auch wenn du schreibst, die kinder hätten nichts abbekommen, sollten sie unbedingt eingehend untersucht werden. diese geschwindigkeiten können schädigungen verursachen, die äusserlich nicht unbedingt erkannt werden müssen und auch kinder (vor allem im kleinkindalter) nicht adäquat bezeichnen und einordnen können.

deine eingeschlafenen hände sind dafür typisches beispiel. wenn jahre oder jahrzehnte später probleme bei den kindern auftreten, sind diese kaum mehr den jetzigen geschehnissen zuzuordnen. sie haben dann lebenslang damit zu kämpfen und dadurch einbussen, ohne dass es irgendjemanden kümmert.


gruss

Sekundant
 
Beim ersten Unfall haben wir ja eine Nacht im Krankenhaus verbracht. Wir wurden gründlich untersucht. Ich kam erst in den schockraum, wurde geröngt und ich kam in die röhre. In der Zeit wurden meine beiden kinder auch gründlich untersucht, Blut abgenommen usw...
Bisher geht's ihnen gut, sie haben keine weiteren Beschwerden.

Beim zweiten Unfall waren wir in der Notaufnahme und wurden geröngt,bei mir wurde noch Ultraschall gemacht. Unser Sohn wurde auch untersucht.
 
Hallo Gina80,

ich kann Dir empfehlen, Deine traumatischen Störungen (Ängste, Belastungen) auch zunächst Deinem Hausarzt regelmäßig bei Besuchen mitzuteilen, so daß diese eindeutig als Unfallfolge von ihm dokumentiert werden. Es kann etwas dauern, bis Du einen Termin bei einem Psychologen bekommst, da diese mitunter lange Wartezeiten haben. Auf der Überweisung, die der HA ausstellt, sollte auch der Bezug Deiner "Angststörungen" nämlich der Autounfall festgehalten werden. Das ist wichtig, da die Kausalität Deiner Ängste evtl. später von der Versicherung des Unfallverursachers haftungsrechtlich betritten wird. Denn auch psychische Störungen sind Schäden, für die die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers aufkommen muß, das heißt, sie muß Dir alle materiellen und immateriellen Schäden (auch künftige) ersetzen.

Du weiß heute noch nicht, wie sich so eine Angststörung entwickelt und wie lange sie behandlungsbedürftig ist, deshalb ist es von Bedeutung dass die Ursächlichkeit dieser Störungen, nämlich der Autounfall, dokumentiert wird! Das gilt auch für das Einschlafen Deiner Hände.

Noch ein Tipp: Kopiere Dir auch alle Ärztlichen Verordnungen, Überweisungen, Arztbriefe usw. vorsorglich!

Gruß Bobb
 
Hallo Gina,

ich gebe meinen Vorrednern recht und rate dir aus eigener Erfahrung einen Psychologen auf zu suchen, bevor es sich manifestiert.

Hast du auch Flashbacks und beim Einschlafen oder Nachts Angstträume, das wäre auch noch wichtig beim Psychologen mit anzugeben.

Was wir haben sind Angstzustände die Kontrolle zu verleiern, wir treten auf die Bremse oder halten uns mit aller kraft am Lenkrad fest um uns auf einen möglichen Einschlag vorzubereiten.

Ich habe meine stärksten Angstzustände wenn ich auf einer Abbiegespur vorne stehe und es kommen mir größere Autos oder LKWs entgegen, dann fange ich ganz gezielt regelmäßig zu Atmen an.

MfG

GSXR
 
Ich war heute nochmal beim Arzt, habt jetzt eine Überweisung für den Orthopäde bekommen, damit ausgeschlossen werden kann, ob das Krippeln vom schledertrauma kommt. Zudem werde ich versuchen hier im Ort ein Termin beim psychologe zu bekommen, ich hoffe, dass ich nicht ewig warten muss.

Gestern mussten wir unsere Tochter von einer Freundin abholen, wir sind hauptsächlich Autobahn gefahren. Ich selber habe auch versucht zu fahren, erst ging es ganz gut aber dann waren dort sehr viele Lkws, die sich gegenseitig überholten. Als ich dann ein LKW auf der 3 spur Überholen wollte, bekam ich eine panikattacke. Zum Glück war mein Partner mit dabei, der mich etwas beruhigen konnte. Ich war total steiff am ganzen Körper, zitterte und ich fühlte mich, als wäre ich in watte eingepackt, also so nahm ich die Lautstärke war. Weiss nicht, wie ich es sonst erklären kann. Ich fuhr dann ab undeon Partner übernahm das Auto.

Ich bin früher immer so gern Auto gefahren, jetzt habe ich Angst, sobald ich nur dran denke, dass wir länger auto fahren müssen.

Wir haben auch grade erfahren, dass die Frau gestern Abend verstorben ist, die den letzten Unfall verursacht hat. Das macht die ganze Situation nicht besser. Ich hatte vorgestern erst mit ihrem Mann telefoniert.
 
Grosse Alpträume habe ich zum Glück bis jetzt nicht, ausser 2 mal vom Unfall geträumt. Nach dem ersten Unfall war es 2 Wochen schon schlimm, weil ich laufend dran gedacht hatte auch was wäre, wenn einer meiner beiden Söhne gestorben wäre usw... Dies hat zum Glück nachgelassen.
 
Hallo Gina80,

Deine Beschreibung der Panikattacke lässt darauf schließen, dass sich bereits ein sogenannter "visueller Anker" bei Dir manifestiert hat. Sobald Du überholende Lkw's siehst, reagiert Dein Körper mit einer extremen Abwehrhaltung. Das ist natürlich nicht wirklich gut, schon aus dem Grunde nicht, weil das zu einer Erfüllung einer negativen Prophezeiung führen kann.

Mal ein Beispiel:
Kradfahrer fixieren einen bestimmten Punkt auf der Straße an. Und in diese Richtung fahren sie. Nun lassen wir mal einen Pkw den Weg des Krades kreuzen, wobei der Pkw noch auf der Hälfte abbremst. Eigentlich könnte nun das Krad links ausweichen und würde gefahrlos am kreuzenden Pkw vorbei fahren. Da derr Kradfahrer sich aber auf den Pkw konzentriert, fähret sie anstatt nach links auszuweichen, geradewegs auf den Pkw zu.

Daher ist abzuwägen, ob Du momentan überhaupt Auto fahren solltest. Denn solch eine Körperstarre kann dazu führen, dass Du nicht mehr in der Lage bist, in einer weiteren Notsituation das Richtige zu tun.

Herzliche Grüße vom RekoBär :)
 
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