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14 Jahre alter Rollstuhl

Aramis

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
27 Okt. 2012
Beiträge
1,320
Ort
Unterfranken
Hallo,

unsere Geschichte: unschuldig durch Verkehrsunfall Bein verloren, Bauch kaputt = Haftpflichtfall!
Beinprothese, Badehilfen , Medis und Therapien wurden bisher von der KK bezahlt,
bisher schien klar, dass es regessiert werden kann.

Nun sitzt mein Lebensgefährte mehr im Rollstuhl, als der KK lieb ist. Wir beantragten einen Adaptiv-Rollstuhl (angepasster und wendiger als das Altenheimmodel was uns nach dem Unfall -halbmontiert- gestellt wurde), gibt es nicht, weil: er hat das C-Leg (Grundversorgung für Oberschenkelamputierte)

Den SB ist nicht klar, das man nicht von früh bis nachts in einer Prothese rumläuft, schon gar nicht mit Verknöcherungen Stumpf
Tragen die etwa ihre Schuhe 18 Stunden am Tag?

Die Ablehnung wurde an das Sanitätshaus geschickt, von dort bekamen wir den Bescheid- das war unserer KK auch nicht recht- wir dürften darüber nicht informiert werden! Wer soll denn bitte die nötigen Argumente bringen?

Wir schickten den Rentenbescheid an die KK, Reaktion: ein 14 Jahre alter Rollstuhl, der noch umgebaut werden muß! Ohne Worte ;-(((

Wir kommen an unsere Grenzen, aber der Zorn läßt uns weitermachen!

LG
Aramis
 
Hallo Aramis,

hier geht es steil in das Thema: Zahlt eine gegnerische Versicherung mehr als was von der Krankenkasse bezahlt werden würde bzw. zahlen sie einen Aufpreis für ein nicht komplett von der KK übernommenes Hilfsmittel?

Es gibt sehr viele gute Hilfsmittel, die einem das Leben unheimlich erleichtern. Dazu gehört ein optimal auf den Fahrer angepasster und für den Zweck abgestimmter Rollstuhl.
Oft liegen aber gerade die optimalen Hilfsmittel über der Kassenleistung. Was dann?

Aktuell befinde ich mich im Streit um hochwertige Gehstützen (auch preislich). Die sind nicht im Hilfsmittelkatalog der GKV gelistet. Ich habe sie mir privat zugelegt (ich brauchte die sehr schnell, hatte verschiedene Gründe) und der gegnerischen Versicherung mit der Rechnung eine Begründung meiner Hausärztin beigelegt (und noch weitere Ausführungen meinerseits).
Die Gehstützen wurden nicht bezahlt, ich versuchte noch was mit der Krankenkasse zu regeln (auf Anraten meines Anwalts) und die haben mir geschrieben: Wir FREUEN uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir 10 (!:eek:!) Euro übernehmen können. Der Preis der Gehstützen lag bei 330 Euro.
Danke!

Nochmal zu Eurem Rolli: Lasst Euch bloß kein Klapperteil Modell Russische Schrankwand andrehen!
Dein Männe ist sicherlich trotz (guter) Prothese nicht in der Lage, weitere Strecken zurückzulegen. Ihr wollt aber doch sicherlich auch mal einen Spaziergang machen, der nicht nur ums Haus geht.
Erschwerend kommen ja die Bauchverletzungen hinzu.

Leider kann ich Dir keinen wirklichen Rat geben, bin ja zur Zeit ebenso ratlos wie Du...

Viel Erfolg!
Emma
 
Hallo Aramis und Emma und alle ,

bin momentan in einer ähnlichen Situation wegen Prothese im Oberkiefer bzw Implantaten .
habe wegen der Kostenübernahme erst mal die BG angeschrieben
sollten sie ablehnen werde ich die gegnerische Haftpflicht anschreiben und direkt darauf hinweisen , dass sich bei ablehnung eventuel die Schmerzensgeldsume erhöhen wird .
Ist eine Idee ob sie funktioniert weis ich noch nicht .
selbst bezahlen kann ich die Implantate nicht .

mfg
eltoro
 
Hallo,

selbst bezahlen und regressieren? Wann und wovon?

Kann doch Alles nicht wahr sein, mein Lohn reicht für den Lebensunterhalt, nicht für irrwitzig hohen Kosten der medizinischen Versorgung:mad:

Was ein Horror

Lg
Aramis
 
Hallo Aramis,

leider habe ich nicht ganz verstanden wo das Problem genau liegt.
möchte die KK generell keinen ROllstuhl bezahlen oder nur den Speziellen nicht.

Manchmal liegt es auch am Retzept:
- steht da nur Rollstuhl = bekommst du ein ganz einfachen Gewicht so ab 30 Kg.
- steht da Leicht-Rollstuhl = bekommst du einen Leichten Rolli Gewicht so 20-30 Kg
- seht da Aktivrollstuhl = muss dieser angepast werden, damit dein Mann selbst / Aktiv fahren kann gewicht unter 20 kg,
auch ist der Schwerpunkt wo ganz anders ( bei einer Beinamputatuion, sollte dieser ggf. wieder einer anderen Stelle liegen.

Wenn ich jetzt voll kommen falsch beantwortet habe entschuldige, aber das viel mir spontan dazu ein.

Grüße Michi
 
Hallo Michi;

scheinbar möchte die KK aktuell gar keinen Rollstuhl bezahlen ( scheinbar vergessen die, das sie uns vor Jahren schon einen gestellt haben).

Rezept; wurde nach Angaben des Reha-Teams ausgestellt.

Danke und lG
Aramis

P.S. unser Wohnungsrollstuhl wiegt unter 20Kg, soll ich froh sein, dass er nicht mehr wiegt?
 
Hallo Aramis,

gibt es einen RA? Wenn ja schnell hin und gegen die KK angehen.
Außerdem dringend einen guten(besseren) Arzt suchen der sich für deinen Mann auch einsetzt.
Zudem würde ich auch einen Krankassenwechsel in Erwägung ziehen, keine Angst, die Krankenkassen müssen deinen Mann aufnehmen trotz Behinderung. Mein Mann und ich haben auch gewechselt dieses Jahr, völlig problemlos, trotz das wir beide 80% haben.

Als Argument eines vernünfigen Rollstuhls bitte auch dringend die Bauchverletzung und den verknöcherten Stumpf (der sicher sehr schmerzhaft ist) angeben, damit kann er keinen ganzen Tag mit Prothese oder Gehhilfe laufen, und diese Problematik möglichst verdeutlichen, sodass es auch der dümmste SB bei der KK versteht. Und den nun angebotenen Rollstuhl ablehnen da er ungeeignet ist für die Problematik die vorliegt.

Ach ja, was ist mit der gegnerischen Haftpflicht? Soll die sich nun endlich mal kümmern, so gehts ja auch nicht.

Viel Glück
Gitti
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Aramis,

was ist die Begründung warum sie keinen Rollstuhl bezahlen wollen?

Ja wenn nur Rollstuhl auf den Rezept stand ;) da habe ich schon ganz andere sachen gehört.

Wird der Rollstuhl den ihr habt noch auf kosten der KK gewartet.
Sonst könntet ihr anbieten diesen ab zu geben, da ihr einen neuen braucht.

viele Grüße Michi
 
Hallo Michi,

Begründung der KK: die Prothese reicht, sollte er Probleme mit dem Stumpf haben, dann hätte man das früher erkennen müssen (wir sind ja alle vom Fach und verlieren regelmäßig Beine:mad: )

Auf dem Rezept stand genau was gebraucht wurde, wie vom Sanitätshaus gefordert. Ausführliche Begündung war auch dabei.


Hallo Gitti, schön von dir zu lesen!

Über den KK-wechsel haben wir schon gesprochen, gut zu wissen, dass es wirklich möglich ist!

Das Ablehnungsschreiben liegt dem Anwalt vor, sollte sich diese Woche nichts neues ergeben, wird er handeln.

Ja, die gegnerische Haftpflicht sieht nicht ein, dass mein LG in Rente ist:eek:

Liebe Grüße
Aramis
 
Hallo Aramis,

was ist denn das für eine Begründung tzz.
Probleme können nun mal auch erst später entstehen / auffallen.

Habt ihr eine Ausführliche Begründung der Ärzte mit bei gelegt?
Also nicht die kurz Variante auf demm Rezept, sondern ein eigenes Schreiben, Arztbrief?

Alles gute ich drück die Daumen.
Grüße Michi
 
Hallo Aramis,

sollte er Probleme mit dem Stumpf haben, dann hätte man das früher erkennen müssen (wir sind ja alle vom Fach und verlieren regelmäßig Beine )

Die verlieren nicht nur ständig Beine, auch Köpfe, sonst hätten sie wenigstens einen der denkt.

Das es bei Beinamputationen zu Schwierigkeiten mit dem Stumpf kommt liegt schon in der Natur der Sache, denn der Druck der auf den Stumpf einwirkt ist nicht unerheblich und dadurch gibt es schnell Druckstellen, offene Stellen, Entzündungen, Verhärtungen und einiges mehr. Das ist nichts Seltenes und auch bekannt im Krankheits-Verlauf eines Amputierten. Das wissen die auch, aber sie ignorieren es.

Kurze Zwischenfrage: seid ihr im VDK? Die haben in der Regel viel Erfahrung mit Amputierten (durch die vielen Kriegsversehrten). Vielleicht ist da jemand der euch weiterhelfen kann.

Wenn ihr einen KK-Wechsel vorhabt, dann sucht euch eine KK aus zu der ihr wechseln wollt und nehmt zu dieser Kontakt auf, so habe ich es auch gemacht und auch offen gesagt das wir beide Schwerbehindert sind. Wir sind nun seit April in der neuen und (ist natürlich noch keine Zeit) bis jetzt problemlos.
Aber demnächst werde ich für uns beide ne gemeinsame Kur beantragen, da mein Mann nicht alleine geht, mal sehen was dann passiert.


Ich habe immer mitgelesen sobald es ging, aber mein Zugang war wohl "teilgesperrt" bis vor Kurzem:confused:

VG
Gitti
 
Grüß Dich, Aramis,

wenn die KK nicht zahlt, dann müssen wir prüfen, ob nicht der gegnerische Kraft-Haftpflichtversicherer zahlen muss!

Vorsicht, beliebte Ausrede: "Wir müssen nicht mehr zahlen als die Kasse. Wer Kasse gewählt hat, der hat zu erkennen gegeben, dass ihm die Kassenversorgung reicht."

Diese Darstellung des Rechtes ist falsch. Das ist schon deshalb falsch, weil die berühmte "Wahl" in der Regel nicht bestanden hat. Die Darstellung, was die Kasse nicht zahlt, müssen auch Krafthaftpflichtversicherer nicht zahlen, ist seit der Entscheidung OLG Hamburg NZV 88/105 nicht mehr so zu halten. Diese Mauer hat inzwischen viele Löcher bekommen. Gerade bei schweren Verletzungen.

Da hatte ich mal einen netten Erfolg mit einem Pflegegutachter. Da ging's auch um Rollstuhl und Mobilitätshilfen. Kann ich Dir zeigen, wie das geht, wenn Du willst.




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