Welches war die erste Reaktion auf Depressionen nach einem Unfall?

Die erste Reaktion des Leistungsträgers war?


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Deprimissimo

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

sicher bin ich nicht der Einzige, der nach seinem Unfall auch mit der Psyche zu kämpfen hat...
Gedanken wie die Folgenden, treten ja sicher häufig auf und können auch Depressionen, Ängste, Panik oder noch schwerere psychische Erkrankungen auslösen.

"Warum ich?"
"Wie soll's nur weitergehen?"
"Mein Leben ist zerstört..."
"Ich werde nie mehr wie früher..."

Dazu kommt oft der Ärger mit den zuständigen Versicherungen.
Diese bringen dann Gedanken, wie:

"Alle sind gegen mich..."
"Keiner kann mich verstehen..."
"Ich bin allein..."
"Keiner hilft mir!"
"Ich kann doch nichts dafüüüür!"

Und schwups, schnell steckt man doch in der Depression.

Wie wurde bei euch damit umgegangen?
Worauf wurden die Depressionen in erster Reaktion zurückgeführt?

Viele Grüße,

Deprimissimo
 
Na Deprissimo,
ich hatte zwar keinen Unfall aber 1. Blasenkrebs und 2. Prodtatakrebs.

All die Fragen stellt man sich natürlich auch, und dank Internet und der entsprechenden Foren, malt man sich die dunkelsten Szenarien aus.

Zu 1. Kunstblase und Seitenausgang, zu 2. Inkontinenz und Impotenz.
Alls Optimist und Raucher, es ist fast nichts davon eingetreten. Jedesmal, wenn es die Rückenmarksnarkose erlaubte, bin ich sofort zum Rauchen aufgestanden.
Bei der Prostata war es das Gleiche, Freitags 14°° Operation, Samstags 14°°, Kaffee und Zigarette im Raucherpavillion.
Die Ärzte sagen, die Raucher sind die am Schnellsten mobilen Patienten.
Beim Blasenkrebs, war ich noch arbeiten, beim Prostatakrebs schon Rentner.

Bei warum ich, sage ich mir, Sche****e, Pech gehabt, und dann kommt mir der Spruch zugute, den die Kollegen meiner Lehrfirma ins Fotoalbum klebten:
"Das Leben ist Kampf, sieh zu das Du Sieger bleibst."

Seit 13 Jahren kämpfe ich mit/gegen meine BG, von der ich Hilfe erwartete. Der 2. Teil Deiner Jammerarie, trifft auf dieses Kapitel zu.
Es dauerte eine Weile, bis ich das System begriff, sie wollen nicht.
Na ja, nun geht es von Teilerfolg zu Teilerfolg, von Soz.-Ger. zu Soz.-Ger.
Gottseidank bin ich nicht von denen Abhängig aber sehr nachtragend.

Also sich nicht negative Gedanken verirren, sondern den Kampf aufnehmen.
Man kann auf die Schnauze fallen, aber man muss wieder aufstehen.

Paro
 
Hallo Paro,

vielen Dank für deine Schilderungen!
Natürlich hast du recht, denn...
"Wer nicht kämpft hat schon verloren"

Manchmal gibt es halt Situationen, in denen einem einfach sprichwörtlich die Puste ausgeht. Das dann Dritte auch noch einen "draufsetzten", wurde mir von meiner Psychologin als "normales, menschliches Verhalten" erklärt, denn man würde sich ja, unterbewusst gesteuert, als "geschwächt" zeigen....
Wenn es dabei aber um die Instanzen geht, die einen "eigentlich" (das Wort gibt es bekanntermaßen nicht :)) Schützen, Aufbauen, Wiederherstellen sollten, gerät das Weltbild schnell aus den Fugen und man gerät in einen Strudel aus Zweifeln, Selbstzweifeln, Hoffnungslosigkeit, Verwirrung, etc, etc.

Die daraus resultierenden, psychischen Krankheiten oder sogar Störungen, sind für mich also ziemlich klar fremdverschuldet.
Logisch kommt es auch auf Erfahrungswerte und persönliche Stärke an, aber wie auch dieses Forum beweist, knicken selbst die Stärksten unter uns auch mal unter der Last der Verfahren ein. Diese psychische Qual, der man ausgesetzt wird, ist für mich unmenschlich.
Und die "Erklärungen" dieser Personengruppen, ala
"Tja, hast halt schon immer einen an der Klatsche gehabt", sind für mich Minimum ein Hohn. Drücke mich da noch gewillt aus...

Viele Grüße,

Deprimissimo
 
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