Beihilfe und Dienstunfallfürsorge verweigern Kostenübernahme

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Zahn

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Hallo an alle,

ich bräuchte nochmal Eure Hilfe.

Die Beihilfe übernimmt die Kosten für Arztrechnungen mit der Diagnose PTBS nicht, da das Vorliegen eines Dienstunfalls dort aktenkundig ist: beim Antrag auf Kurzzeittherapie hatte der Therapeut angegeben, dass ein Dienstunfall vorliegt, aber die PTBS bisher nicht als Unfallfolge anerkannt ist.

Wie ist die Rechtslage: ist die Beihilfe zuständig, so lange die PTBS als Unfallfolge nicht anerkannt ist? Gibt es einen Paragraphen, auf den man sich berufen kann?
Nachfragen bei der Beihilfe oder der Dienstunfallfürsorge haben übrigens keine rechtssichere Auskunft erbracht. Auch Juristen tun sich hier schwer. Vielleicht weiß jemand im Forum Genaueres.
Es häufen sich die Arztrechnungen!

Das bringt mich zur nächsten Punkt:
die Kurzzeittherapie läuft aus. Es soll eine Langzeittherapie beantragt werden. Ich fürchte auch hier die Ablehnung der Kostenübernahme durch die Beihilfe, nachdem die Kurzzeittherapie erst nach Monaten und viel Druck (vorläufig) genehmigt wurde.

Kann von einem Kranken, der Hilfe braucht, erwartet werden, Kosten von mehreren Tausend Euro aus eigener Tasche zu zahlen?
Was tun, damit zur Sorge um die Gesundheit nicht noch Sorge vor überbordenden Kosten (Therapie- und Arztrechnungen) kommt?

VG
Zahn
 
Hallo @Zahn

Wurde es schon mit einem Antrag bei der Beihilfe oder der Dienstunfallstelle versucht? Antrag, die Kosten vorübergehend unter Vorbehalt bis zur Klärung der Zuständigkeit zu übernehmen.
Eine der der beiden Stellen ist auf jeden Fall zuständig!
Du hast ein Anrecht auf Behandlung.

Bei der Dienstunfallstelle würde ich außerdem einen Antrag auf Feststellung der PtBS als Folge des Dienstunfalls stellen und auf die Dringlichkeit zwecks Behandlung und Kostenübernahme hinweisen. Immer alles schriftlich.

VG
 
Hallo HWS,

danke für Deine schnelle Antwort.
Die Dienstunfallstelle hat zunächst abgelehnt. Sie ist laut ihrer Aussage damit nicht zuständig. Die ganze Angelegenheit befindet sich aber im Widerspruch.

Die Beihilfe zahlt auch nicht, obwohl sie dann eigentlich müsste. Ich hätte gern eine Textstelle aus einem Gesetzesblatt, auf die man sich berufen könnte, aber bisher nichts dazu gefunden. Gibt es da irgendetwas?

Was rätst Du/ratet Ihr hinsichtlich der Therapie? Der Therapeut möchte möglichst keine Pause zwischen Kurzzeit- und Langzeittherapie.
Aufgrund der ganzen Widrigkeiten habe ich aber Bedenken, wenn das vllt. wochenlang ohne Klärung weiterläuft (Erfahrungswert aus der Zeit bis zur Genehmigung der Kurzzeittherapie), da die Kosten für Therapiesitzungen auf den Monat gerechnet nicht unerheblich sind. Aus gesundheitlichen Gründen wäre eine Pause aber nicht günstig.

Danke
 
Hallo Zahn,

ich lass mich in letzter Zeit häufig von KI inspirieren und ich bin sehr erstaunt, wie solide m.E. häufig die Anworten sind. perplexity bietet deep search an und zeigt Dir zugleich ähnliche Fragestellungen mit Antworten an. Ich habe einfach Deinen Text eingegeben hier ist das Ergebnis. Ggfs müsstet Du den Prompt nochmals anpassen, so dass Du noch präzisere Anworten erhällst. Daraus würde ich dann Fragen ableiten, die Du dem Anwalt nochmals schriftlich stellst und ihn bitten diese zu beanworten und den Sachverhalt neu einordnen.
Hoffe, so kommst Du weiter.
Wenn ich wegen dem prompt in untersstützen kann, dann komm bitte auf mich zu.

LG thinkwice
 
Hallo thinktwice,

außerhalb des Themas, aber passend zu deiner Antwort. Ist das die kostenfreie Möglichkeit peplexity zu nutzen wenn du von deep search schreibst?
Bei meiner Erfahrung, ich habe die Quellen nachgelesen der KI, sind bei manchen Fragestellungen die Treffer unterschiedlich solide. Daher die Frage, ob du dort angemeldet bist und das kostenpflichtig nutzt?

Viele Grüße
Helios
 
Der Therapeut möchte möglichst keine Pause zwischen Kurzzeit- und Langzeittherapie.
Aufgrund der ganzen Widrigkeiten habe ich aber Bedenken, wenn das vllt. wochenlang ohne Klärung weiterläuft (Erfahrungswert aus der Zeit bis zur Genehmigung der Kurzzeittherapie), da die Kosten für Therapiesitzungen auf den Monat gerechnet nicht unerheblich sind. Aus gesundheitlichen Gründen wäre eine Pause aber nicht günstig.
Liebe @Zahn,
die Übergangszeit zwischen dem Ende der Kurzzeittherapie und dem Beginn einer Langzeittherapie ist immer von großer Unsicherheit auf beiden Seiten geprägt. Für den Laien und auch die Ämter hört es sich viel an, wenn 25 Sitzungen absolviert worden sind. Die Praxis spricht eine andere Sprache.

Die Therapeuten erklären dem Patienten, dass auch eine Ablehnung kommen kann und geben Empfehlungen, wie man damit umgeht. Sie helfen beim Formulieren der Widerspruchsschreiben an den jeweiligen Kostenträger.

Meine Erfahrung ist, den Therapeuten um eine fachliche Stellungnahme zu bitten, diese im verschlossenen Umschlag dem Antrag auf Kostenübernahme für Langzeittherapie beizufügen. Schildere den Ämtern die jetzige Situation.

Es hat sicherlich eine Stabilisierung gegeben, allerdings ist eine weitere Therapie erforderlich, um Rückfälle zu vermeiden und dem Alltag wieder mehr gewachsen zu sein.

LG KS1973
 
Hallo @Helios,
hallo @Zahn
ja, genau das ist die kostenfreie Version von perplexity. Ich war am Anfang bzgl. KI auch sehr kritisch und habe mich langsam vorgetastet. Mittlerweile finde ich Gefallen daran und bin immer wieder erstaunt, welche Möglichkeiten mir damit aufgezeigt werden, man erhällt neue Ideen, die richtigen Worte/Begrifflichkeiten/Kriterien, um dann weiter tiefer einsteigen zu können. Die "alternativen Fragen" am Ende finde ich auch immer sehr interessant und wertvoll zugleich.
Na klar, muss man wissen, wie man KI "füttert" - aber das ist ja im echten Leben auch so. Die Qualität der Fragen beeinflusst die Qualität der Antworten. Es freut mich sehr, dass es Dich unterstützt, probiere es einfach aus und wenn jemand wegen promts Unterstützung braucht, dann bitte einfach melden.
Ich hatte im Kontext mit Trauma schon ein paar sehr interessante Fragestellungen, da war wirklich Tiefgang mit Quellen aus neuroscience und pubmed. Alles auf Englisch, habe das kurz angelesen und das war sehr, sehr solide. Eine Ambulanz einer Uniklinik hat sich nun bereit erklärt, das mal gegenzulesen. Mich interessiert wie valide das medizinisch ist und ob die Mediziner KI als Unterstützung annnehmen können. Bin gespannt, ich halte Euch gerne auf dem Laufenden.
LG

wenn 25 Sitzungen absolviert worden sind. Die Praxis spricht eine andere Sprache.
Hallo @Zahn,
ich keinen Diagnose nicht genau und dennoch stelle ich die Hpypthese auf, dass bei PTBS, inbesondere bei Schocktrauma auch keine Langzeittherapie helfen wird. Es könnte sein, das diese ein Prozess von Monaten/Jahren ist. Nicht weil ich Dich entmutigen möchte, sondern weil ich Dich stärken möchte für Dein Recht einzustehen, so dass Du die best mögliche Behandlung, die auch wirklich helfen könnte (was oft nicht im Kassensystem zu finden ist, weil es nicht "state of the art" ist. Bei Details, die hier zu persönlich sind, melde Dich einfach. LG
 
Hallo @ Zahn und @ thinktwice,

da war wirklich Tiefgang mit Quellen aus neuroscience und pubmed.
Supi, danke, das du mehr dazu schreibst. Die Quellen sind gut auch aus meiner Erfahrung.

und dennoch stelle ich die Hpypthese auf, dass bei PTBS, inbesondere bei Schocktrauma auch keine Langzeittherapie helfen wird.
Dies als Hypothese zu formulieren find ich erstmal hilfreich.

Dazu möchte ich hypothetisch betrachtet weiter ausführen, das wenn man 2 Personen betrachten würde, Person A und Person B

- Person A für sich die Hypothese verinnerlicht, bei PTBS hilft auch keine Lanzeittherapie, somit keine Besserung möglich das in Folge dieser Überzeugung meist unbewußt Ereignisse oder Symptome so eingeordnet werden, das die Überzeugung wieder und wieder bestätigt werden würde, was zu einer weiteren Festigung der Symptome der PTBS führen könnte. Stichwort wäre hierfür auch Selbsterfüllende Prophezeiungen.

- Person B weiß davon nichts liest ein Buch, da stehen die und die Erfolge bei der und der Behandlung drinnen, diese und jene Stabilisierungsübungen werden bei einer Therapie vermittelt, diese werden im Alltag angewandt, eine Stabilisierung tritt ein und kleine Fortschritte sind möglich auf denen weiter aufgebaut werden kann.

Beide Entwicklungen sind, rein hypothetisch, möglich.

Ein weiterer Gedanke, eine Traumatherapie sollte immer zu 4 Teilen aus Stabilisierung bestehen und aus 1 Teil Durcharbeiten des Traumas. Letzteres kommt zum Schluß in einer Therapie.

Viele Grüße
Helios
 
Hallo @Helios

schau mal, hier sind ein paar Ausführungen meinerseits, vllt. mag das zum Verständnis beitragen.
Dann muss ich nicht alles doppelt schreiben.

Experten gehen davon aus, dass bei einem erlebten Schocktrauma auch immer ein Bindungstrauma (auch wenn dieses nicht bewusst ist oder gut verabeitet/integriert ist) da ist. Oder allgemein auf der Metaebene, es gibt bereits eine persönliche Vulnerabilität, auf die das Schocktrauma aufsetzt. Das erklärt, warum manche Personen Trauma einfach wegstecken und andere daran zerbrechen.

Und aus diesem Grund werden m.E. 64 Stunden bei einer Langzeittherapie (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) nicht reichen.

Ein Wiederleben/Konfrontation und die Arbeit mit Emotionen ist bei Schocktrauma kontrainduziert, da es in Millisekunden in die Re-Traumatisierung führt. Bei Bindungstrauma und Entwicklungstrauma kann bei ausreichend Stabilisierung langam unter professioneller Begleitung mit Emotionen gearbeitet werden. Vorausetzung hierfür ist, dass ausreichend Co-Regulation vom Therapeut aus da ist, dieser seine eigenen Themen geklärt hat, sein Nervenystem in Balance ist und ein sicherer Raum geschaffen wurde.

LG thinktwice

P.S. @Helios, das hängt meines Erachtens nicht mit dem Wissensstand und der Placebowirkung zusammen, sondern vielmehr mit dem Thema das Nervensystem NEU so formen (Neuroplastizität, Ausgleich der beiden Gehirnhälften) und im ersten Schritt Nervensystemregulation.

Weitere Faktoren sind
  • die Exploration aus einem sicheren Raum mit Rückzugsmöglicheiten, die Bereitschaft Versuche zu machten (denn wenn ich Versuche mache, dann erlaube ich mir auch zu Scheitern, es ist ja nur ein Versuch, eine Möglichkeit)
  • die bewusste Erweiterung des Window of Tolerance
  • die Neugier auf das Leben/Menschen
  • das Vertrauen in Menschen, in sich selbst und den eigenen Körper
  • die innere Haltung
 
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