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Wegeunfall und Behandlungsfehler

Durchgangsarzt

Hallo zusammen!

Ich habe mal gelesen, dass bei einem Berufsunfall bzw. Wegeunfall auf dem Weg von/zur Arbeit die Durchgangsärzte (D-Ärzte) der BG ins Spiel kommen - außer der Unfall war zu heftig, dann entfällt der D-Arzt offenbar. Ich hatte auch keinen D-Arzt, wohl weil ich nach meinem Wegeunfall anfänglich in Lebensgefahr schwebte.

Habe nun eben hier im Forum gelesen, dass es für BG-Patienten offenbar einen D-Arzt braucht, wenn man eine Zweitmeinung einholen will. Würde das für mich auch gelten, da ich ja bislang noch keinen D-Arzt hatte?

Ich würde natürlich nächste Woche, wenn ich anfange in die Rehaklinik zu gehen (teilstationär), schon gerne dort eine Zweitmeinung hören/einholen, was die beiden gegensätzlichen Arztmeinungen zu meinem Schlüsselbeinbruch betrifft (OP angeraten aus Hamburg, OP abgeraten aus Göttingen), vor allem, weil mein rechter Arm und die Hand eben seit etwa 4 Wochen Probleme machen. Was meint Ihr, wie soll ich mich am Besten verhalten?

Schöne Grüße,
Alive
 
Erstversorgungsklinik

Hallo Alive,

spätestens mit der BG-Klinik in Hamburg warst du dann auch in Kontakt mit D-Ärzten ;-)

P.S.: Konntest du dich nach dem künstlichen Koma an Sachen erinnern, die dir dein Mann im Nachhinein "aus der Realität" (Schwestern in deinem Zimmer, Hand gehalten, getrunken neben dir, Zeitung gelesen o.ä.) erzählt hat, die du allerdings nur in ähnlicher Weise in deinem (Koma-)Traum erlebt/verarbeitet hattest? Ich war 3 Wochen im künstlichen Koma und könnte dir da einige Sachen aus meinem Unterbewusstseins/Morphium Mix erzählen....;-)

Schönes Wochenende

LG Prowler
 
Hallo prowler,

wahrscheinlich hast du recht, irgendwie liegt es ja nahe wg. BG-Klinik - aber vorgestellt hat sich mir dort keiner als D-Arzt in hamburg. Bzw. für mich persönlich war wohl kein D-Arzt zuständig. die BG-klinik hamburg war ja auch mein drittes krankenhaus nach dem unfall.

Ich war auch drei wochen im koma, allerdings weiss ich gerade nicht (und mein mann auch nicht), ob von anfang an im künstlichen, glaube eher nicht. ich weiss NICHTS mehr von dem unfall oder meinem rettungshubschrauberflug in die klinik hannover (erstversorgungsklinik, meine damalige BG-betreuerin hat mich da besucht, höre ich gerade). auch von der ganzen koma-zeit weiss ich nichts mehr, erinnere mich auch nicht an die sachen, die mein mann mir aus der zeit erzählt hat. alles weg.

am schluss war ich schon im künstlichen koma, weil ich angesichts meines zustands wohl zu aktiv war, offenbar versucht habe, mir die beatmungskanüle aus dem hals zu ziehen, und aus dem bett wollte ich offenbar auch aussteigen - die mussten mich dann deshalb wohl auch fixieren, ich hab die wohl ganz schön gestresst, die pfleger und schwestern. aber erinnern kann ich mich da an nix mehr aus hannover.

erste erinnerung fing ende klinik kreischa an (wo ich nach hannover war), aber auch nur, nachdem ich mich mit meinem mann drüber unterhalten hab. ich hab zu ihm gesagt: "schön, dass du da bist" - das wusste ich dann auch wieder.

Wenn du magst, prowler, erzähle ruhig von deinen morphium-mix-erinnerungen! ich finds sehr interessant, mich mit anderen über ihre nach-unfall-erlebnisse auszutauschen, und bin sehr froh dieses forum entdeckt zu haben. von mir aus, wenn es dir hier zu "öffentlich" ist, auch gerne per pn - allerdings weiss ich nicht (mehr), ob wir "neulinge" das schon können, uns per pn austauschen. mein gedächtnis lässt doch noch arg zu wünschen übrig!

ebenso schönes wochenende, auch für alle anderen,
Alive
 
Hallo Alive,

das in deiner Schulter sind wohl Myogelosen oder Schwellungen die von der Fraktur ausgehen. Also alle mal ruhig im Auge behalten.

MfG

GSXR

Ich bin seit 5 tagen in ner rehaklinik. seit vier tagen nehme ich ibuprofen 600 (für insgesamt 1 woche), haben die ärzte mir verordnet, eben um einer eventuellen entzündung vorzubeugen (myogelose?), und damit ich überhaupt die therapien in der reha mitmachen kann.

habe nun kürzlich nen zweiten entlassungsbericht von der Klinik in hamburg, wo ich zuletzt stationär war, per post bekommen. da steht auf einer seite, dass eine op des schlüsselbeinbruchs nicht anzuraten ist, und zwei seiten später steht exakt das gegenteil! habe den bericht für die rehaklinik kopieren lassen. prompt hat mich mein reha-arzt gestern zuhause angerufen (bin teilstationär in reha) und wollte wissen, was die ärzte in der klinik in göttingen (wo ich nach hamburg war, in der annahme, das schlüsselbein müsse baldigst operiert werden) denn gesagt hätten. ich habe ihm gesagt, dass die in göttingen mir von einer op abgeraten haben (arztbericht aus göttingen wurde von meiner jetzigen rehaklinik dringlichst angefordert). tja, mein aktueller arzt wundert sich genauso wie ich ... man darf gespannt sein, wie es weitergeht.

Hat jemand erfahrung mit schlüsselbeinbrüchen, die sich zuerst ruhig verhalten haben, dann aber wieder schlimmer wurden? bin echt etwas ratlos. irgendwas muss in hamburg passiert sein, was es schlimmer gemacht hat. denke da an meinen umzug innerhalb der klinikanlage, da ja keiner wusste, dass mein schlüsselbein gebrochen war, hab ich munter tüten getragen, und habe auch ab und an eine bekannte aus der klinik in ihrem rollstuhl kurz geschoben (ich war in der annahme, mein bruch sei nun, nach 2 monaten, schon verheilt, was er wahrscheinlich auch war - mir hat ja kein arzt was gesagt, weils keiner gelesen hatte mit dem bruch). am tag nach dem umzug fingen die probleme an und sind im laufe der zeit (seit inzwischen ca. 8 wochen) schlimmer geworden.
 
Hallo Alive,

ich hatte vor Jahren mal einen Schlüsselbeinbruch. Was meinst du mit "Tütentragen"? Einen Rolli hätte ich gar nicht erst angefasst, weil die "Schubkraft" vor Schmerz gar nicht vorhanden war.

Ein Schlüsselbeinbruch äußert sich in jeder Bewegung des Arms sehr schmerzhaft! Du merkst richtig, wie die Knochen aufeinander reiben und hörst dieses auch

Viele Grüße
Derosa
 
Hallo Derosa,

ich hatte in den ersten beiden monaten nach meinem unfall eben keine schmerzen, aber der schlüsselbeinbruch war da. gut, ich war ja auch erst drei wochen im koma und habe, als ich davon aufgewacht bin, erstmal noch viel zeit im bett verbracht. ich denke, in der zeit wird er wohl verheilt sein. als ich ab und an mal den rolli meiner bekannten geschoben habe - immer nur ganz kurz, z. b. leicht bergauf, wenn sie nicht gut weiterkam - hab ich keine schmerzen gehabt.

beim umzug innerhalb des klinikgeländes habe ich zwei tüten getragen mit ein paar sachen von mir (nicht gerade schwer, ich wusste ja, im gegensatz zu den ärzten, vom schlüsselbeinbruch, aber nicht weil ich den damals gespürt hätte, sondern weil ichs in meinen berichten mehrfach gelesen hab, als ich die akte mal in den fingern hatte), während die krankenhausschwester meinen trolly mit dem hauptgepäck gezogen hat. ich hab und hatte weder dabei noch später gemerkt, wie knochen aufeinanderreiben, auch nichts gehört.

aber seit dem umzug fing das schlüsselbein wieder an, wehzutun (erst mäßig, dann mehr). wurde ja am letzten tag vor meiner entlassung aus hamburg auch endlich nochmal geröntgt, da hieß es dann: ach, ist ja doch gebrochen (schon wieder gebrochen?).

schlüssebein wurde vor ein paar tagen auch ganz leicht dick, wohl deswegen auch die ibuprofen von arztseite aus (entzündungshemmend). aktuelle schmerzen in der schulter haben deswegen auch nachgelassen, fühlt sich auch nicht mehr "dick" an. aber die finger tun das schon noch, sind auch noch "taub" und wie eingeschlafen, habe schwierigkeiten, eine faust zu machen, habe aber zum glück wieder etwas mehr kraft in der hand.

tja, komische sache das.

angenehmen tag euch allen!
LG, Alive
 
moin!

bin ja nun seit 4 wochen in reha, und wollte mal wieder berichten.

von den ibuprofen bin ich von 3 am tag auf 2 runter, weniger geht noch nicht. allgemein haben sich die schmerzen aber gebessert. arm ist etwas beweglicher geworden (geht bis 90 grad fast problemlos hoch), hand auch - kann jetzt wieder eine faust machen, zwar nicht gut, aber es geht immerhin. muskeln im schulterbereich sind allerdings noch recht angespannt. finger haben schon wieder mehr kraft, fühlen sich aber immer noch taub an und "brennend", zum glück nicht non-stop, in ruhestellung hab ich auch ruhe, was ein glück.

bin mit den therapien der reha im großen und ganzen zufrieden (physiotherapie, physikalische therapie, ergotherapie, aufmerksamkeitstraining, handtraining sowie aufmerksamkeitstraining und entspannungstraining in der gruppe, ab und an noch neuropsychologie). dass mein tinnitus vom neuropsychologen in die psycho-ecke geschoben wird, wie gerade im thread "wirbelsäule"/unter hypophyse sht berichtet - naja, das werde ich noch klären müssen. da war ich in dem moment mal wieder nicht schlagfertig genug. nichts gegen den umstand, dass ganz vieles mit der psyche zusammenhängt, das sehe ich auch so - aber eben auch nicht ALLES! ist ja aber auch nix neues, diese "psycho-masche".

ich habe noch 2 wochen verlängerung für die reha bekommen, aber mal sehen, ob das reicht - ich sehe mich nach 2 wochen nämlich noch nicht wieder arbeiten gehen. und das wär ja sicher die erwartung an mich: raus aus der reha, rein in die arbeit ... oder sehe ich das falsch?
wenn ich es richtig verstanden und in erinnerung habe, müsste mich nach der reha dann meine hausärztin (?BG?) noch weiter krankschreiben, wenn ich noch nicht wieder arbeiten kann. oder sollte ich "einfach" solange weiter reha machen, bis ich wieder fit bin (keine ahnung, wie lange das dauert)? mal sehen, was dann der kostenträger (BG) dazu sagt ... kommt wohl sehr drauf an, was im aktuellen arztbericht steht.

alles nicht so einfach, aber wem erzähle ich das. ich bin nach wie vor sehr froh, auf dieses forum gestossen zu sein. auch wenns mir manchmal angst macht, was ich hier so alles lese ... gibt auch momente, wo ich absichtlich nicht hier reinschaue, weils mir zuviel wird. aber die sind eher selten. danke euch allen sehr für eure gedanken und infos hier!

liebe grüße,
Alive
 
Hallo Alive,

Deine Hausärztin darf Dich im BG-Fall nicht AU schreiben.

Du musst weiter zur Behandlung + AU-Schreibung zu Deinem D-Arzt.

Sicherlich wird der D-Arzt je nach Deinem Status die Wiedereingliederung einleiten.

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Kasandra,

ich HABE keinen D-arzt. habe in dem zusammenhang mal gelesen, dass der D-arzt meistens natürlich schon zum einsatz kommt - ausser wenn der unfall so schwer war wie bei mir (lebensgefährlich), dann wohl anscheinend nicht.

bei mir hat sich bislang noch keiner der ärzte in den vier kliniken, wo ich war, und auch jetzt in der von der BG bezahlten reha nicht, als D-arzt "vorgestellt".

was nun? BG bzw. meinen dortigen sachbearbeiter drauf ansprechen? da muss ich morgen sowieso anrufen.

liebe grüße,
Alive
 
Hallo Alive,

es stellt sich kein Arzt bei Dir vor als: ich bin der D-Arzt.

Die Kliniken welche Du ansprichst haben D-Arzt-Status. Also kannst Du Dich doch weiter in den Ambulanzen dort behandeln lassen.

Allerdings gibt es auch niedergelassene Unfallchirurgen / Orthopäden mit der Berechtigung als D-Arzt zu arbeiten.

Du kannst Dir unter den D-Ärzten Deine behandelnden Ärzte ausssuchen.

Das hat auch nichts mit lebensgefährlichen Verletzungen oder nicht zu tun.

Arbeitsunfall o. Wegeunfall Behandlung IMMER durch D-Ärzte..

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Ihrs! Seid schonmal vorgewarnt, es ist echt viiiel Text geworden ...

Sodele, vorgestern war letzter Tag der Reha, hat mir nach insgesamt 8 Wochen dann auch gereicht. Und ich war dort nicht bei nem D-Arzt! Die haben zwar in der Rehaklinik einen solchen (müssen sie, weil sie ne Notaufnahme haben), nur war ich nie bei dem, der war halt nicht auf der Neuro, sondern auf der Chirurgie/Radiologie. Vielleicht hat der ja mal einen Kringel in meine Akte gemacht, als in dort zur Kernspin war ... Immerhin haben die Docs auf der Neuro zugegeben, dass sie fast nie BG-Fälle haben - DAS habe ich (öfters) gemerkt.

Meine rechte Schulter, Arm und Hand haben nun eindeutig wieder mehr power und weniger Schmerzen (brauche aber noch Schmerzmittel, bin von Ibu 600 aus Novaminsulfon umgestiegen, der "Abwechslung" halber). Fühlt sich zwar alles noch etwas steif und ungelenk an, aber der Körper muss sich halt gerade an der Stelle wohl irgendwie "neu einrichten", der Schlüsselbeinbruch ist nicht so zusammengewachsen wie er mal war (kommt vor nach Brüchen), aber immerhin ist es überhaupt wieder zusammengewachsen, also alles gut.

Die Fingerspitzen - und inzwischen auch (wieder) die Zehen des linken Fußes - sind halt noch taub und "brennen", aber wenigstens nicht pausenlos, nur wenn ich sie bewege (also in Ruhestellung merk ich nix davon, zum Glück). War auch bei Reha-Anfang noch schlimmer mit der Taubheit. Ich krieg jetzt inzwischen kräftemäßig aber immerhin alleine ne Flasche aufgedreht und kann bischen Geschirr spülen, wow!!

Also die Reha hat mir schon was gebracht, auch wenn die dort keinen wirklichen Plan von UO und BG haben. Dadurch habe ich wenigstens wieder gelernt, mich mehr um meine eigenen Belange zu kümmern und wieder hartnäckiger zu werden. Und ich hatte viele gute Therapien, muß ich schon sagen.

In der Reha wurde u. a. nochmal eine Kernspintomografie des Halses gemacht: man sieht wohl nur, wenn mans weiß, das da mal ein HW gebrochen war, sagte man mir. Ist nix abgeklemmt oder sowas (um das zu checken wurde die Kernspin dort gemacht).

Mittlerweile finde ich ja das SHT 3 auch "schlimmer" als beispielsweise den mysteriösen Schlüsselbeinbruch (der ja erst so knapp 2 Monate nach dem Unfall auftauchte). Seit ich wieder zuhause bin, merke ich die Veränderungen im Koppe viel mehr als davor. Was ich z.B. nicht so alles vergesse, ist schon frappant. Mein Mann sagt immer, ich sei auch vor dem Unfall schon etwas vergeßlich gewesen - das stimmt, bin nunmal knapp über 50 und darf das dann ja auch sein :) - aber er sagt mittlerweile auch, dass es nach dem Unfall eindeutig mehr geworden ist.

Lachen und Weinen liegen immer noch recht nah beieinander, wenn es inzwischen auch nicht mehr ganz so oft zum plötzlichen, großen Heulen kommt. Aber mit dem Lachen, das ist schon mitunter sehr überzogen ... ich musste mich z. B. gestern in einem Laden regelrecht schlapplachen über zwei Postkarten, die ich dort sah. Die waren auch lustig, ja klar ... aber mein Gepruste darüber war schon eher unverhältnismäßig zu nennen.

Ich hab dann auch zugesehen, dass ich weitergehe, wollte niemanden damit "irritieren" - ich weiß ja, wo das bei mir herkommt mit dem überzogenen Gegacker. Aber immerhin kann ich noch lachen! Mit meinem Mann zum Glück auch. Schädel-Hirn-Trauma eben, die "special effects" wie Elster999 es so treffend nennt - ach ja.

Gestern waren wir hier bei uns im Ort bei "meinem" neuen D-Arzt (den ich als "meinen" auserkoren habe - danke nochmal für den Hinweis, Kasandra!). Einfach, weil ich ne weitere AU brauchte - die konnten die mir in der Reha nämlich nicht ausstellen. Wahrscheinlich, weil ich eben dort nicht beim D-Arzt war *augenroll*. Alles nicht so einfach.

Bei "meinem" D-Arzt war ich ja schon, als es noch darum ging, das Schlüsselbein müsse operiert werden (sagten die Hamburger ja). Das konnten die in dieser Klinik bei mir im Ort ja nicht machen, da sie für diese OP keine BG-Zulassung haben. Aber ich dachte mir nun, als "meinen" D-Arzt kann ich den ja trotzdem nehmen. Der schien mir doch wesentlich vernünftiger zu sein als der D-Arzt aus Göttingen.

Dieser wollte zwar nach wie vor den Schlüsselbeinbruch lieber nicht operieren (war wegen der Sache ja schonmal bei ihm) - nix dagegen, ne OP kann eben auch immer nach hinten losgehen. Er wollte mich dann aber in 4 Wochen (also das wäre jetzt schon in 1 Woche, war vor 3 Wochen bei ihm) schon zur beruflichen Wiedereingliederung schicken.

"Medizinisch gesehen" ginge das, meinte er. Aha. Gut möglich, der hat auch das mit dem SHT 3 gar nicht gelesen/gewusst - dergleichen wäre ja nichts Neues, das kommt vor (Schlüsselbeinbruch in Hamburg!). Bei diesem D-Arzt war ich von der Reha aus halt nochmal zum nachsehen, und als der kapiert hat, dass ich BG-Fall bin, wurde er auf einmal anders und fing mit der Wiedereingliederung an.

Gut, dass ich nun bei einem anderen (eben "meinem") D-Arzt war! Bei dem fühle ich mich wesentlich besser aufgehoben. Der hat mich für den kommenden Monat noch AU geschrieben, von sich selbst aus. DER hat kapiert, dass ich noch nicht soweit bin, wieder arbeiten zu gehen, auch wenn man mir das eben nicht ansieht.

Er war es auch, der von sich aus mit dem Zauberwort GEDULD anfing, im Sinne von: sowas braucht alles seine ZEIT. Lieber noch etwas warten mit der Wiedereingliederung , und dann klappts, als zu früh anfangen, und es klappt nicht. Mein BG-Sachbearbeiter sieht das glücklicherweise genau so.

Tja, und endlich kehrt mal wieder etwas mehr Alltag ins Leben zurück. Ist zwar nun definitiv ein anderer solcher als früher, aber es ist eben auch kein Klinikleben mehr. Ich bin da heilsfroh drum. Und mein Mann auch. Der ist mittlerweile irgendwie fast kaputter als ich. Er hatte schon vor meinem Unfall einige Probleme mit seiner Gesundheit - und das ist seit dem Unfall und dem ganzen, was damit einher ging, nun nicht gerade besser geworden, ganz im Gegenteil. Ätzend.

Er wusste halt drei Wochen lang nicht, ob ich überhaupt überlebe (u. a. Atmungssituation war zeitweise sehr kritisch), oder wenn, dann vielleicht im Rollstuhl lande (HWS-Bruch). Meinen Eltern gings ähnlich. In deren aller Haut wollte ich auch nicht gesteckt haben ...

Von dem vielen Papierkrieg, mit dem mein Mann alleine fertig werden mußte, ganz zu schweigen. Und dann noch mich oftmöglichst besuchen (ohne Auto,und ich lag weit weg von zuhause), und "nebenbei" arbeiten, und, und, und ... Angehörige sind von so nen Unfall auch schwer betroffen, gibt ja nicht umsonst auch solche hier im Forum.

Fast jeder Arzt staunt darüber, wie GUT ich gerade körperlich diesen schweren Unfall überlebt habe. Das muß ich mir dann auch immer wieder sagen, wenn ich merke, das ich unleidlich werde. Vor allem werde ich oft ganz kleinlaut, wenn ich hier im Forum bin! Das mit dem SHT 3, naja das ist eben so. Auch das kann sich wieder bessern, meinte "mein" D-Arzt jedenfalls. Es hat eben vor 5 Monaten ein neues Leben begonnen, juhuuuu! Es ist ein anderes, definitiv -aber es ist immer noch LEBEN.

So, jetzt ist aber eindeutig genug getextet ;-)

Ich schicke allen UO hier gute und starke Gedanken! Wie schön, dass wir uns hier "treffen" können, groooßes DANKE mal an dieser Stelle an die Forumsbetreiber! Ich habe schon viel hier mitnehmen können für mich, hoffentlich kann ich auch ein bischen was von mir geben.

Schöne Grüße und Euch allen einen entspannten Abend plus eine gute Nacht!
... wünscht Euch Alive
 
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