Hy!
Ich war länger nicht online, möchte aber dennoch etwas dazu sagen.
In Hessen ist es mittlerweile so, dass man entweder Dienstfähig ist, oder pensioniert wird. Da gibt es keine anderen Möglichkeiten. Wie ist das bei Euch? Ich hatte ebenfalls die Frage der Ablehnung des Gutachters gestellt. Mein Anwalt meinte, dass das zwar gehen würde, jedoch das Land entscheidet, ob ich zu einem anderen gehen kann. Man wird leider nicht als Mensch gesehen, sondern als Gegenstand. Es kommt nicht darauf an, was man geleistet hat. Wenn man nicht mehr funktioniert, wird man abgeschoben. Ich wurde dann auch in den Innendienst umgesetzt, aber nicht versetzt. Als immer klarer wurde, dass ich ins Pensionierungsverfahren gehen werde (was der Personalrat bei uns zumindest, nicht ablehnen kann!), hat man mir nahegelegt, dass ich Urlaub nehmen soll und Überstunden abfeiern soll. Ich bin dann zum Arzt, der mich krank geschrieben hat. Nach einigen Wochen hat dann unsere Abt. V entschieden, dass ich keinen Arzt mehr brauche und durch V "krankgeschrieben" werde. Letztlich habe ich später meinen Urlaub und die Überstunden ausgezahlt bekommen.
Der Gutachter selbst war nicht schlecht. Kannte sich aber im Vollzugsdienst nicht ausreichend aus und ich wurde in einer Tabelle eingegliedert mit allen Leiden, die auch für Dachdecker gilt und eben nicht die spezielle Tabelle für Vollzugsbeamte usw.
Dennoch konnte man (auch wegen der ganzen Schreiben meiner Therapeuten und Klinik) mich nur aufgrund des Dienstunfalls pensionieren. Mir fehlt die Kraft mich weiter gegen den Staat zu wehren, so dass ich das so akzeptiert habe und nicht mehr um die Anerkennung auf einen qualifizierten DU kämpfe. Meine PTBS liegt 13 Jahre zurück, wurde überprüft und wurde anerkannt. Die Versorgung liegt bei mir jetzt bei der A10 in der Endstufe bei 75%. Das ist mehr als manch einer verdient, wenn er Vollzeit arbeitet. Ich habe mich entschlossen einen strich unter die Sache zu machen. Ich wollte nichts mehr mit der Polizei zu tun haben und einfach meine Ruhe haben. Die abfälligen Blicke, die Ignoranz der Kollegen, die einen plötzlich nicht mehr kennen wollen, Vorgesetzte, die nicht den Menschen sehen usw. haben dazu geführt, dass ich ein anderes Bild habe und meinen Abstand brauchte.
Mein GdB liegt übrigens auch bei 20%. Von daher, nicht viel aber es reicht. Ich bin jetzt seit über einem Jahr zu Hause, fast 2 Jahre. Das Verfahren ist seit September abgeschlossen. Meine neue berufliche Herausforderung werde ich aber erst nächstes Jahr angehen, wenn ich denn weiterhin Kraft tanken kann.
Vielleicht denkst Du mal drüber nach, ob Du Dir das ganze geben willst? Danken wird es Dir niemand!! Meine Stelle ist längst besetzt. Die Kollegen melden sich nie mehr und ich renne niemandem hinterher, der mich nicht akzeptiert, wie ich bin. Ein Mensch, der anderen Menschen und auch Kollegen das Leben gerettet hat, wird ausgegrenzt und pensioniert, weil er nicht funktioniert wie gewünscht. So ist das eben in unserer Gesellschaft und auch bei der Polizei...
Bei Fragen, kannst Du Dich gerne melden.
Gruß