Hallo allerseits!
Ich habe mich soeben bei diesem Forum angemeldet, da sich bei mir ein Rechtsstreit anbahnt und ich gerne ein paar andere Meinungen zu meinem Sachverhalt hören würde. Ich schildere mal:
Ich bin Person A, unterwegs mit dem PKW im dichten Stadtverkehr. Die Straße hat in meine Richtung zwei Spuren, eine Geradeaus-Spur und eine Rechtsabbiege-Spur. Beide Spuren sind mit entsprechenden Pfeilen auf einer Strecke von mindestens 50 Metern als solche markiert.
Ich stand in der rechten Spur etwa 30 Meter vor der roten Ampel, vor mir andere wartende Fahrzeuge. Als die Ampel (für beide Richtungen) grün wurde, fuhr ich gemeinsam mit den anderen Fahrzeugen los. Nun überholte mich in der linken Spur ein anderes Fahrzeug (B). Vor mir scherte es in die rechte Spur ein. Durch den Beschleunigungsvorgang war ich aber schon schneller als das B. Ich bremste stark, konnte aber eine leichte Berührung etwa 5-10 Meter vor der Ampel nicht mehr verhindern. Es entstand ein kleiner Schaden ( je ca. 500€) an beiden Fahrzeugen (A: Stoßfänger vorne links, B: Radkasten hinten rechts)
Die Polizei nahm den Schaden auf. Ich wurde eine Stunde lang von netten Polizisten verhört. Die Rechtslage war laut den Polizisten eindeutig. Der Unfallgegner verweigerte aber jede Aussage.
Am gleichen Tag meldete ich bei meiner und bei der gegnerischen Versicherung den Schaden. Nach etwa drei Monaten erreichte mich von der Versicherung von B die Information, dass das Bußgeldverfahren gegen B eingestellt wurde und daher die Versicherung davon ausgeht, dass B nicht Schuld am Unfall sei. Kurz darauf informierte mich meine Versicherung, dass B den Schaden an seinem Fahrzeug reguliert haben möchte und mich als Schuldigen sieht.
Nun ist es aber so, dass ich seit einigen Jahren eine Dashcam im Auto habe, die auch diesen Unfall aufgezeichnet hat. Ich hatte keiner beteiligten Partei davon etwas gesagt, da ich den Schadenshergang für offensichtlich hielt und nicht mit diesen Problemen gerechnet habe.
Ich war nun bei einem Anwalt für Verkehrsrecht und habe ihm das Video mit einer Bitte um seine Einschätzung gezeigt. Er meint, dass ganz klar folgendes zu sehen ist:
- B überfährt beim Spurwechsel mit 50% seines Fahrzeuges eine durchgezogene Linie
- B beginnt erst ca. 1 Sekunde vor dem Zusammenstoß mit dem Blinken
- Mein Sicherheitsabstand ist ca. 10 Meter groß
- Mein Bremsvorgang beginnt sofort nachdem B sich in Richtung meiner Spur bewegt
Ich habe also meine und die Versicherung von B über das Video informiert. Meine Versicherung will das Video erst im Falle eines Prozesses haben. Die Versicherung von B meinte, dass sie es sich wohl mal anschauen werden, informierten mich aber darüber, dass es vor Gericht wohl ohnehin nicht zugelassen werden würde. Ich befürchte also, dass mein Schaden nicht reguliert wird. Inzwischen hat mich auch meine Versicherung darüber informiert, dass B behauptet, der Spurwechsel hätte nicht stattgefunden - mehr weiß ich nicht.
Nun ganz konkret meine Fragen:
- Wenn B auf Regulierung seines Schadens besteht, muss er dann meine Versicherung oder mich verklagen?
- Spielt der Ausgang dieses Verfahrens eine Rolle, wenn ich meinen Schaden von der Versicherung von B ersetzt haben möchte? Wird es ggf. zwei getrennte Verfahren geben oder wird das alles in einem Rutsch verhandelt?
- Besteht die Möglichkeit, B wegen der offensichtlichen Falschaussage anderweitig zu belangen?
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Ich habe mich soeben bei diesem Forum angemeldet, da sich bei mir ein Rechtsstreit anbahnt und ich gerne ein paar andere Meinungen zu meinem Sachverhalt hören würde. Ich schildere mal:
Ich bin Person A, unterwegs mit dem PKW im dichten Stadtverkehr. Die Straße hat in meine Richtung zwei Spuren, eine Geradeaus-Spur und eine Rechtsabbiege-Spur. Beide Spuren sind mit entsprechenden Pfeilen auf einer Strecke von mindestens 50 Metern als solche markiert.
Ich stand in der rechten Spur etwa 30 Meter vor der roten Ampel, vor mir andere wartende Fahrzeuge. Als die Ampel (für beide Richtungen) grün wurde, fuhr ich gemeinsam mit den anderen Fahrzeugen los. Nun überholte mich in der linken Spur ein anderes Fahrzeug (B). Vor mir scherte es in die rechte Spur ein. Durch den Beschleunigungsvorgang war ich aber schon schneller als das B. Ich bremste stark, konnte aber eine leichte Berührung etwa 5-10 Meter vor der Ampel nicht mehr verhindern. Es entstand ein kleiner Schaden ( je ca. 500€) an beiden Fahrzeugen (A: Stoßfänger vorne links, B: Radkasten hinten rechts)
Die Polizei nahm den Schaden auf. Ich wurde eine Stunde lang von netten Polizisten verhört. Die Rechtslage war laut den Polizisten eindeutig. Der Unfallgegner verweigerte aber jede Aussage.
Am gleichen Tag meldete ich bei meiner und bei der gegnerischen Versicherung den Schaden. Nach etwa drei Monaten erreichte mich von der Versicherung von B die Information, dass das Bußgeldverfahren gegen B eingestellt wurde und daher die Versicherung davon ausgeht, dass B nicht Schuld am Unfall sei. Kurz darauf informierte mich meine Versicherung, dass B den Schaden an seinem Fahrzeug reguliert haben möchte und mich als Schuldigen sieht.
Nun ist es aber so, dass ich seit einigen Jahren eine Dashcam im Auto habe, die auch diesen Unfall aufgezeichnet hat. Ich hatte keiner beteiligten Partei davon etwas gesagt, da ich den Schadenshergang für offensichtlich hielt und nicht mit diesen Problemen gerechnet habe.
Ich war nun bei einem Anwalt für Verkehrsrecht und habe ihm das Video mit einer Bitte um seine Einschätzung gezeigt. Er meint, dass ganz klar folgendes zu sehen ist:
- B überfährt beim Spurwechsel mit 50% seines Fahrzeuges eine durchgezogene Linie
- B beginnt erst ca. 1 Sekunde vor dem Zusammenstoß mit dem Blinken
- Mein Sicherheitsabstand ist ca. 10 Meter groß
- Mein Bremsvorgang beginnt sofort nachdem B sich in Richtung meiner Spur bewegt
Ich habe also meine und die Versicherung von B über das Video informiert. Meine Versicherung will das Video erst im Falle eines Prozesses haben. Die Versicherung von B meinte, dass sie es sich wohl mal anschauen werden, informierten mich aber darüber, dass es vor Gericht wohl ohnehin nicht zugelassen werden würde. Ich befürchte also, dass mein Schaden nicht reguliert wird. Inzwischen hat mich auch meine Versicherung darüber informiert, dass B behauptet, der Spurwechsel hätte nicht stattgefunden - mehr weiß ich nicht.
Nun ganz konkret meine Fragen:
- Wenn B auf Regulierung seines Schadens besteht, muss er dann meine Versicherung oder mich verklagen?
- Spielt der Ausgang dieses Verfahrens eine Rolle, wenn ich meinen Schaden von der Versicherung von B ersetzt haben möchte? Wird es ggf. zwei getrennte Verfahren geben oder wird das alles in einem Rutsch verhandelt?
- Besteht die Möglichkeit, B wegen der offensichtlichen Falschaussage anderweitig zu belangen?
Vielen Dank für Eure Hilfe!
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