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(Sehr)Spätfolgen eines Unfalls

hallo HOLgK,

hast du einen Beinbruch ist ein Gips für ein paar Wochen sinnvoll, obwohl er die Muskeln schwinden lässt, aber zur besseren Heilung beitragen kann. Auch dann bekommst du Gehhilfen und keiner sagt, lass die weg, leide bei jedem Schritt.

Also nimm die Medis als Krücke für ein paar Wochen oder Monaten bis es besser wird. Dann kannst du sie langsam wieder in die Ecke legen. Einen Versuch zur Besserung ist es doch wert. Oft finden die ersten Mediwochen in einer Schmerzreha statt unter ärztlicher Beobachtung und man muss sich über 1-2 Monaten einschleichen bis zur Wirkungsdosis. Genauso musst du es beim Ausschleichen machen. Bei mir war es ein Mittel das eigentlich gegen Epilepsie eingesetzt wurde, aber dieser Funkenflug im Hirn findet eben auch bei Schmerzverarbeitung statt, daher könnte das Medi helfen, obwohl einem die aufgelisteten Nebenwirkungsliste die Haare zu Berge steigen lassen.

Vielleicht hilft es, anderen hat es geholfen, ob es dir hilft, kannst du erst sagen, wenn du das Vorgeschlagene persönlich versucht hast.

LG Teddy
 
Hi Teddy,

da hast du in gewisser Weise natürlich recht. Wenn es keine Alternativen geben sollte, dann muss ich da wohl durch.

Ich will aber nur nicht, dass es sich die beiden bisher konsultierten Ärzte zu leicht machen, Medis verschreiben obwohl es möglicherweise Alternativen gäbe und fertig.

Bei einem Beinbruch gibt es neben einem Gips ja unter Umständen auch andere Möglichkeiten. Wie gesagt, ich will nur nicht, dass die Mediziner den aus ihrer Sicht einfacheren Weg wählen, wenn es andere Optionen geben sollte.

Da in meinem Fall alles bei einem Orthopäden zusammenläuft bin ich mal gespannt ob es da so etwas wie eine Schmerzreha und/oder ärztliche Beobachtung gibt. Kommt wohl darauf an, was im neurologischen Befund genau steht.
 
...
Hallo HOLgk,

Du suchst nach Alternativen! Genau deshalb hatte ich Dir den Link zur chinesischen Medizin eingestellt.

Bspw. kann Ibu profen zu Magengeschwüren trotz Magenschutz führen. Deshalb verkneife ich mir Schmerztabletten. Der Magenschutz sprich Säureblocker kann selbst zum Problem werden, wenn er über einen langen Zeitraum genommen wird.


LG Christiane
 
Hallo Christiane,

dein Link ist nicht untergegangen. Ich werde mich auch damit beschäftigen. Da ich die nächste Woche zu Hause bin hab ich auch mal so richtig Zeit dafür.
 
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Hi,

ich dachte, wenn die Kosten übernommen werden, kann man es ruhig ausprobieren - nach Diagnosestellung. Zumal die fernöstlichen Mediziner einen anderen Ansatz in der Heilbehandlung haben.

Aus der Mail....

Mit den verschiedenen Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), an erster Stelle Akupunktur und chinesische Arzneimitteltherapie, aber auch unterstützend mit Akupressur, Tuina, Diätetik und Qi Gong, können viele Krankheiten gebessert oder geheilt werden.

Die Traditionelle Chinesische Medizin kann bei akuten und chronische Erkrankungen angewendet werden. Die Lehre der TCM basiert auf der Idee, dass Körper und Geist eng miteinander verbunden sind.

Ziel einer TCM-Klinik ist es, jedem Patienten auf der Grundlage belastungsarmer und nebenwirkungsfreier Methoden ein ganz individuelles Heil-Konzept anzubieten.


LG Christiane
 
Hallo HOIgK,

ich kann verstehen das du ein wenig enttäuschst bist, hattest du ja gehofft gleich eine Überweisung in die Schmerzklinik zu bekommen.

Aber seh es positiv. Der Neurologe nahm sich scheinbar Zeit für dich, untersuchte dich gscheid, machte auch Messungen und bestätigt wenigstens den Nervenschaden. Das heißt ja eig. das was vorran gehen und gemacht werden muss. Wenn er dir bzw dem Orthopäden nun auch den Bericht so schreibt wie gesagt, wird was vorran gehen.

Eine Schmerztherapie ist in der Regel multimordal. Also mit Medis und z.b Physio, autogenem Training, Entspannungstherapie etc etc...

Mach dir mal noch nicht zuviel Sorgen wegen der Medikamente. Hat er dir den Namen genannt (Lyrica z.b o.ä).
Die meisten Medikamente die zentral wirken (Antiepileptika, Opiate, viele Muskelrelaxantien) haben u.a sowas wie Müdigkeit, Benommenheit etc als Nebenwirkung. Aber der Körper gewöhnt sich relativ schnell daran.

Es ist wichtig das du mal aus deinem Schmerzkreislauf raus kommst!

Das man mit solchen Medikamenten nicht Autofahren oder Maschinen bedienen soll ist meist Vorsichtsmaßnahme da sie sich eben auf das Bewusstsein auswirken KÖNNEN...es steht auch in den Beibackzetteln zur Absicherung der Hersteller.
Meist hat man jedoch nur zu Beginn ggf diverse Nebenwirkungen...bis dann die richtige Dosierung gefunden wird und man eingestellt ist.

Ich selbst nehme mittlerweile seid 1 3/4 Jahren Opiate und noch mehr stark wirksame Medikamente. Laut Doc dürfte ich theoretisch (wenn es von der Beweglichkeit und Kraft etc. ginge...) also rein auf die Medis bezogen auch Autofahren. Ich habe auch einen Opioidausweis u.a.
Dadurch wäre ich z.b bei einer Polizeikontrolle abgesichert. Bei Unfall würde es aber bestimmt immer Probleme mit der Versicherung geben wenn man mit den Medis fährt. Und ganz ehrlich gesagt würde ich das eh nicht wollen...als ich noch gesundheitlich hätte fahren können, sagte ich mir selbst das mir das Risiko zu hoch ist. Lass doch mal was passieren...da kann jeder Arzt sagen man darf fahren...ich würde es mir nie verzeihen und irgendwie (auch wenn ich keine Nebenwirkungen mehr empfunden hatte) wäre das immer iw mitbeteiligt gewesen.
Es gibt glaub auch die Möglichkeit beim TÜV z.b einen Reaktionstest zu machen und sich die Tauglichkeit des Führens eines KfZ bestätigen zu lassen.

Wie gesagt, es kommt ja auch drauf an welche Medikamente du überhaupt bekommst.
Aber mental arbeiten solltest du normalerweise trotzdem können (ggf hast du Anfangs etwas mehr Konzentrationsschwierigkeiten...aber wie gesagt das gibt sich in der Regel).
Und sieh es mal so....wie oft warst du durch Schmerzen schon abgelenkt bzw unkonzentriert :)

Ich wünsche dir und denke auch, das es langsam seinen Weg gehen wird.
Der Neurologentermin war doch eig. schon mal positiv.

Ich wünsch dir gute Besserung

LG

Cyborg
 
Hi Cyborg,

du hast ja recht, die Enttäuschung ist eigentlich nicht angebracht, es geht ja vorran.

Das was du über das Autofahren unter Medis sagst trifft eigentlich in vollem Umfang so auf mich zu, deshalb besorgen mich die starken Medis (neben den natürlich nicht nur positiven Auswirkungen auf den Körper) ja auch.

Ich könnte damit auch nicht oder nur schwer klar kommen unter Medis in einen Unfall verwickelt zu sein oder den sogar verursacht zu haben, auch wenn die Ärzte Fahrtauglichkeit bescheinigen.
Ich war selbst Opfer eines Verkehrsunfalls. Ich habe mich zwar in meiner Situation damals nicht wohl gefühlt, es ist aber fraglich ob ich mich in der Rolle des Autofahrers damals wohler gefühlt hätte.

Ich bin trotzdem etwas nervös wegen des Befundes des Neurologen, da er zwar den Nervenschaden festgestellt hat, aber auch die Aussage "das hätte ich mir schlimmer vorgestellt" getroffen hat.

Das hat mich dann wieder ziemlich verunsichert, da mir meine Schmerzen definitiv schlimm genug sind.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass es sehr, sehr viele, wahrscheinlich gerade hier im Forum gibt, die froh wären, wenn sie "nur" meine Probleme und Schmerzen hätten. Das ging mir schon mal so, als ich von unserer Klinik vor Ort - hier war ich die ärmste Sau mit den schwersten Verletzung - in die Unfallklinik nach Murnau gekommen bin. Dort hätte ich mich überspitzt formuliert fast gefragt, was ich hier eigentlich mache, mir gehts doch eigentlich noch gut.

Naja, jetzt warte ich erstmal ab. Vielleicht ist ja an der Sache mit dem "Schmerzgedächtnis" was dran. Muss mich mal noch intensiver damit beschäftigen.

Auf jeden Fall nochmals vielen Dank an alle hier, es tut mir richtig gut mich hier mit euch auszutauschen! Mir fällt es nämlich grundsätzlich ziemlich schwer so offen über das alles zu reden (auch wenn das nicht unbedingt den Anschein hat, wenn man meine Postings liest). Schreiben ist da wohl deutlich einfacher.
 
Hallo HOlgK,

auch ich leide unter einer Peronaeusläsion,
und diese blieb jahrelang unerkannt und unbehandelt
(ich hätte mir am liebsten das Bein abgehackt),
weil unter anderem auch nicht klar werden sollte,
wer die Kosten zu tragen hatte.
Die BG hat geschlampt, und war untätig.

Leider muss nur ich mit dem angerichteten Schaden und den Schmerzen leben, und die BG hat die Behandlungen zu zahlen.

Ohne Medikamente geht es bei mir gar nicht mehr.
und so nehme ich unter anderem ein Medikament mit dem Wirkstoff Gabapentin ein.
Es hilft etwas, und ich erhalte Physiotherapie und gehe ins Warmwasserbad,
welches auch hilfreich für den Nervenschaden ist.
Entspannungstherapie hat bei dem Schaden nicht geholfen,
Akkupunktur ebenfalls nicht.

Ich gehe auch in eine Schmerzambulanz,(welches ich aufgrund von schlechten Erfahrungen
eigentlich nicht mehr wollte),
zu einem Schmerzanästhesist, und bin dort bis jetzt gut aufgehoben.
Wartezeit hatte ich keine, weil man ihn mir bei einem Krankenhausaufenthalt einfach aufs Auge gedrückt hatte.

In einer anderen Schmerzambulanz hatte ich angerufen,
einen Termin innerhalb von zwei Wochen erhalten,
die BG nicht um Erlaubnis gefragt, und der Orthopäde hat mir dann
die Überweisung ausgestellt.

Ich wünsche Dir Glück und Erfolg,
an einen guten Schmerzanästhesisten zu gelangen.

Gruß
nightwalker
 
Hallo HOIgK,

mach dir mal im Vorfeld nicht zuviel Kopf über die Aussage des Neuros.....manchmal verkopft man sich unnötig und manchmal ist es auch berechtigt. ABER ändern kannst du es eh nicht, da du sowieso den Befund abwarten musst, danach kannst du dich immernoch verkopfen wenn es nötig sein sollte, was ich nicht hoffe und auch nicht glaube ;-) .
Aber das ist natürlich leicht gesagt. Eigendlich müsst ich mich grad selber an den Ohrwatscheln packen...ich warte gerade auch auf einen für mich sehr wichtigen und essentiellen Befund und zugegeben auch ich verkopfe mich etwas.

Und eins liegt mir noch ganz dolle am Herzen. DU hast Schmerzen, DU leidest und DU suchst Hilfe! Natürlich mag es immer Menschen geben, denen es schlechter geht oder die es wie man so schön sagt "schlimmer erwischt" hat, aber das bagatellisiert dich NICHT.
Naja wie soll ich das jetzt ausdrücken was ich meine. Hm. Für jeden dem es mieß geht, der einen Unfall, Krankheit od ähnliches hatte, der Schmerzen hat bzw für den selbst die Lebensqualität dadurch sinkt oder teilweise so gut wie fehlt, für den ist seine Situation tragisch und schlimm! Und dem sollte geholfen werden wenn er es will.
Ich finde es z.b eine Frechheit wenn beim Arzt z.b jemand vorgezogen wird dem es sichtlich nicht gut geht und sich dann ein anderer beschwert mit z.b: "wieder typisch...mir geht es bestimmt viel schlechter...aber ich bin wohl nicht so hübsch...die läuft doch sehr gut...was die schon haben wird Paah".
Ist mir letztens im Wartezimmer von meinem Sitznachbar empörend zugetragen worden, als ein Mädchen sehr bleich und wacklig vorgezogen wurde...
Ich hatte dafür Verständnis, obwohl ich mit starken Schmerzen, Orthesen und Krücken dagesessen bin, das Mädchen hätte sich warsch paar Minuten später von ihrem Frühstück im Wartezimmer postwendend entledigt.

Jeder Mensch empfindet subjektiv. Und wenn es dir nicht gut geht geht es dir nicht gut und basta.
Ggf gehts einem anderen der "schlimmer dran ist" in dem Moment sogar besser wie dir. Wer weis das schon.

Und hey, dein Unfall war nicht ohne und du hast erhebliche Unfallfolgen davon getragen.

Fakt ist das man sich so fühlt wie man sich eben fühlt. Es gibt bessere und es gibt schlechtere Tage.
Die Einschränkungen und Schmerzen die man hat sind halt da...man kann nur das bestmöglichste versuchen diese zu bessern und ggf manchmal auch mit etwas mehr Akzeptanz anzunehmen.
Häufig benötigt man aber auch Hilfe.

Wichtig niemals den Mut und die Hoffnung aufgeben. Phasenweise Ok...ist normal...aber dann muss man wieder versuchen an sich zu glauben.

LG

Cyborg

P.s:
Bist du denn eig. darauf angewiesen selbst Autozufahren?

Ich dachte ich komme nie ohne Auto klar. Jetzt fahr ich schon ca 1,5 Jahre nicht mehr...
Bei Terminen ist es oft schwer für mich, da ich auch so sehr imobil bin und selbst nur max Kurzstrecken mit Hilfsmittel überwinden kann. Teilweise ist es dann das Taxi, oder es kann jemand fahren...
 
Danke! Ihr macht mir Mut! Den Kopf ausschalten ist gar nicht so einfach, aber ich werde daran arbeiten. Das hat mir auch früher schon immer Probleme bereitet, zu Zeiten als die BG noch regelmäßig Nachuntersuchungen anberaumt hat, war aber letztlich nie berechtigt.

Dass es so etwas wie Schmerzanästhesisten gibt wusste ich noch gar nicht. Ich habe aber auch viel zu lange gewartet bis ich aufgrund zunehmender Schmerzen meine Probleme mal wieder in Angriff genommen habe.
Solche Schmerzanästhesisten werden dann wohl auch in Schmerzkliniken anzutreffen sein. Ich muss schauen, dass ich da eine Überweisung kriege. Wir haben eine Schmerzklinik sogar vor Ort, habe ich festgestellt.

Beruflich bin ich auf ein Auto nicht angewiesen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln könnte ich mich schon ganz gut behelfen, allerdings brauch ich privat sehr viel und oft ein Fahrzeug. Meine Eltern, beide Mitte 80 benötigen häufiger meine Unterstützung als Chauffeur für Einkäufe und/oder Arztbesuche usw.
Auch die Kinder müssen oft gefahren werden. Zum Ballet zu Auftritten usw., da müsste ich ganz viel umorganisieren und bin mir nicht sicher ob ich das alles so gebacken kriege.
Aber gut, ein Schritt nach dem anderen. Jetzt den Befunde abwarten, dann das weitere Vorgehen mit dem Orthopäden besprechen und dann ggf. Lösungswege finden.

Jedenfalls kann ich nicht weitere 30 Jahre nichts machen und bei der derzeitigen und stetig ansteigenden durchschnittlichen Lebenserwartung könnten die auf mich zukommen.
Vielleicht bescheinigen mir die Ärzte ja auch die Erforderlichkeit eines Home-Office Platzes. Einige Tag in der Woche von zu Hause zu arbeiten wäre auch schon mal eine Erleichterung. Meine Arbeit ist zwar nicht voll umfänglich dafür geeignet, aber dann soll der Arbeitgeber meine Aufgaben eben entsprechend ausrichten.
 
hallo HOlgK,

genau, Schritt für Schritt, eins nach dem anderen, das bringt dich langsam aber stetig weiter.

Idealerweise wäre eine Reha in einer auf Schmerzen spezialisierten Klinik sehr empfehlenswert. Kannst dir mal im Netz die Kliniken Schmieder anschauen. Sie therapieren sämtliche neurologische Krankheiten, Unfallopfer, Schlaganfall etc und insbesondere auch Schmerzpatienten.

Ich war mehrfach in Schmieder Konstanz und kann dir nur dazu raten - sie gelten im Vergleich zu manch andern als "Porsche" unter den Kliniken, sind aber für jede Kasse zugelassen. Da bin auch ich auf Gabapentin eingestellt worden - für mehrere Jahre - und man hat mich nicht im Regen sehen lassen sondern Adressen und Anregungen mitgegeben, wie es weiter gehen kann.

Schmerzambulanz ist für akute Schmerzschübe ideal. Viele Kliniken bieten dies an. Aussage eines dort tätigen Neurologen: Sie kommen, wenn sie es nicht mehr aushalten, sofort und ohne Hemmungen.

Schmerzanästhesist: Rehaneurologe hatte dies angeregt und ich habe in meinem Umkreis eine gefunden. HWS und SHT Traumafolgen wurden unter Vollnarkose ambulant mit Lidocainspritzen in obere Halswirbel betäubt und ich konnte nach Jahren das erste Mal mich schmerzfrei bewegen. Leider hielt das nur für wenige Tage an und ließ sich nicht aufrechterhalten, aber es war sinnvoll für mich es auszuprobieren.

TCM: chronifizierte Schmerzen reagieren oft gut auf Akupunktur, Erst verstärken sich die Symptome- werden aufgewühlt- bevor sie nach und nach weniger werden. Viele haben lange davon, leider war es bei mir nicht nachhaltig, leider binnen eines halben Jahres war der alte Schmerzzustand wieder da.

Medis, Akupunktur, Physio, autogenes Training, Tai Chi, Psychotherapie alles Werkzeuge, die einem an die Hand gegeben werden, selber etwas zur Besserung seines eigenen Leidens aktiv etwas tun zu können und nicht ohnmächtig dem ausgeliefert zu sein.

Schmerz ist eine sehr individuelle Wahrnehmung, der eine zuckt die Schulter, dem anderen stehen die Haare zu Berge. Bei jedem ist es sehr sehr unterschiedlich. Besonders jene, erläuterte mir der Arzt in der Reha, die nach außen kaum beeinträchtigt erscheinen, sind oft jene die heftigst und schrecklich darunter leiden. Selbstkontrolliert meistern sie ihren Alltag und haben sich an ein Level des Schmerzes gewöhnt, wo andere laut jaulend würden und es unerträglich empfänden.

Psychotherapie: dort habe ich gelernt keine falsche Tapferkeit an den Tag zu legen und die eigenen Ansprüche runterzufahren: ich muss doch funktionieren, ich kann mich doch nicht gehen lassen, die Familie ist auf mich angewiesen, reiß dich zusammen etc. das hat soviel Kraft gekostet und den Schmerzzustand verstärkt und verschlimmert, bis kurz vor dem Zusammenbruch.

Der Satz: das wird schon irgendwie gehen, ich schaff das schon alleine, bremste mich aus die möglichen Hilfen anzunehmen. Ein Therapeut rüttelte mich wach: jetzt erstmal mit aller Kraft mich um mich zu kümmern, die Schmerzen besser in den Griff zu bekommen, das wäre das Beste was ich für die von mir Abhängigen tun könnte. Recht hatte er.

Deshalb rate ich dir ehrlich zu Auszeit in einer Schmerzreha, Zeit zur Erprobung, neue Türchen kennenlernen, statt ständig an der verschlossenen Türe anzuklopfen, zu pochen zu schlagen.

Da dein Schmerzzustand nicht erst seit gestern besteht, wäre es für dich auch kein Problem 2-3 Monate auf einen Platz z.B. in Kliniken Schmieder warten zu müssen, mit dem müsstest du rechnen.

Daher Schritt für Schritt - Reha anleiern, Schmerzambulanz suchen, Schmerzanästesist testen etc ist ein guter Weg

LG Teddy
 
So, heute hatte ich wieder einen Termin beim Orthopäden und der Befund des Neurologen wurde besprochen.

Nachdem ich nach meinem ersten Termin etwas bestürzt war aufgrund des desinteressierten Verhaltens des Durchgangsarztes war ich heute mehr als positiv überrascht. Er wirkte viel aufgeschlossener und interessierter.

Der Befund des Neurologen bescheinigt eine unveränderte Situation gegenüber der bisherigen Gutachten der Unfallklinik Murnau (zumindest aus neurologischer Sicht) und geht davon aus, dass mit keiner Besserung mehr zu rechnen ist.

Er hat eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik aufgrund chronischer Nervenschmerzen empfohlen und der Orthopäde hat mir auch eine entsprechende Überweisung mitgegeben. Ich werde da also jetzt einen Termin ausmachen und den nächsten Schritt gehen.

Ich habe auch ein Attest bekommen, in dem aus medizinischer Sicht zur Erhaltung der Arbeitskraft ein Homeoffice Arbeitsplatz befürwortet und empfohlen wird.
Da wir bei uns Homeoffice einigen Fällen eingerichtet haben, werde ich auch auf diesem Wege versuchen meine Situation etwas zu erleichtern. Hoffentlich spielt da der Arbeitgeber mit. Ich hätte auch kein Problem damit, meinen Aufgabenbereich zu verändern bzw. anzupassen, so dass er möglicherweise besser für Homeoffice geeignet ist.

Falls die Schmerzklinik einen sehr späten Termin ermöglicht, soll ich mich nochmals beim Orthopäden melden, dann würde er anrufen und das Ganze beschleunigen, bei BG-Angelegenheiten gehe da oftmals alles ein bisschen schneller. Wow!

Falls mir da nicht geholfen werden könne würde er eine Art Kur/Reha in einer BG-Unfallklinik, z.B. im mir bestens bekannten Murnau, anstreben mit anschließender weiterer ambulanter Reha vor Ort.

Das alles ist mehr als ich nach den Anfängen zu hoffen gewagt habe und ich bin ziemlich erleichtert, dass sich jetzt Perspektiven für mich ergeben (und ich auch - zumindest gefühlt - ernster genommen werde).

Allerdings wurde mir auch gesagt, dass eine multimodale Schmerztherapie auch nicht ganz ohne Medikamente auskommen wird und ich diese nicht von vorne herein ablehnen sollte, da sie doch eben sehr viel Linderung bringen können.

Gut, das hab ich auch nicht unbedingt vor, aber ich hoffe, dass sich diese möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen nicht unbedingt auf die Fahrtauglichkeit oder Arbeitsfähigkeit auswirken.

Wie sieht denn der Zeitaufwand bei einer Schmerztherapie in einer entsprechenden Klinik aus? Ich kann ja nicht ständig frei nehmen, so wie bei normalen Arztbesuchen. Wir haben Gleitzeit und bekommen die Zeiten für Arztbesuche grundsätzlich nicht als Arbeitszeit angerechnet. Im normalen Umfang sind die Arztbesuche ja kein Problem, wenn sich das aber häuft könnte das ein Problem werden.

Wie auch immer, es geht voran und ich bin momentan grad sehr erleichtert!

Danke an dieser Stelle auch nochmals an alle Schreiber hier im Thread, ihr habt mir Mut gemacht, gute Tipps gegeben und Anteil genommen! Thx!

Montag setze ich mich mit der Schmerzklinik in Verbindung!
 
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