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Qualifizierter Dienstunfall und mehr

immer gern, ich will auch nicht abraten, sondern auf die frage meine grundsätzlichen gedanken geben.

ebenso wenig persönlich gemeint kommt es wohl auch auf das alter an. ich kenne zb zwei ehem. koll., die (allerdings schon wenige jahre) nach der ausbildung umsattelten; ausgerechnet einer zum jetzigen orthopäden, der andere auf RA. es ist jedenfalls ein intensives vorhaben.


gruss

Sekundant
 
Hallo

Ich stolpere über die Aussage
Zumal ich als betroffner über Schusswaffengebrauch und Trauma schon heute Experte bin...
Als Betroffener kennst du erstmal deine Sichtweise und magst dir dazu auch Spezialwissen zugelegt haben.
Macht einen das schon zum Experten?
Gerade angesichts der Zukunftsüberlegungen und im Interesse zukünftiger KlientInnen: Bitte überdenken.

LG
 
Hey HWS-Schaden.
Danke, für den Einwand. Eine meiner Therapeuten sagte mal, dass man als traumatisierten Experte im Berwich Trauma sein sollte, um sich selbst und das Trauma zu verstehen. Und so meinte ich es. Ich bin sicherlich noch kein experte für die Behandlung eines Traumas!!! Aber das möchte ich werden. Aus meiner Sicht ist es für viele Patienten ein Vorteil, wenn man jemanden vor sich hat, der weiß, wovon er spricht. Kein Polizist kann sagen, was es mit ihm macht, wenn auf ihn geschossen wird. Kein Polizist weiß, was es bedeutet, einen Menschen zu erschießen! Aber wie viele maßen sich an eine Meinung, oder besser noch einen Ratschlag zu erteilen, was man z. B. machen muss, damit es einem besser geht? Aus diesem Gedanken heraus möchte ich das machen. Ich weiß, was das alles bedeutet und kann mich so sehr gut in mein Gegenüber reinversetzten.
Klar ist es schwer, ohne meine gesamte Lebensgeschichte und sonstigen Background das alles einzuordnen. Wie gesagt, ich bin froh und dankbar über jeden Gedanken!!
 
hallo,

eine abwägung zwischen und wider geht ja einer grundsatzfrage nach. um abzuwägen stellen sich dann die persönlich zu klärenden aspekte.

ich sehe darin zb auch folgende:
gab es für das gebiet schon zuvor ein gewisses interesse, das mir neben grundkenntnissen auch die anforderungen zeigt?
ist das interesse aufgrund eines/des aktuellen ereignisses geweckt und habe ich die motivation einer intensiven auseinandersetzung und bin ich bereit, auch später auftauchende dagegen sprechende argumente zu akzeptieren?
semiprofessionelles wissen vorhanden?
organisatorische frage der ausbildung: wie seriös ist das institut/der ausbilder? wie lange sollte die ausbildung nach fachorganisationen mindestens sein?
welche informationen hast du woher (fachstellen)? hast du hier schon kontakte und hast dich gründlich informiert (nicht darüber was man hören will, sondern hören muss)?
wie schaut es mit einem gründungsplan aus (gibt gute infos und erstellungsprogramme im netz, ggf finde ich noch welche bei mir)?
hast du genügend geduld und ausdauer nicht nur hinsichtlich ausbildung, sondern auch bei schwierigen, langwierigen und vll "nervigen" fällen?
und: was sagt das umfeld (familie, freunde) dazu, wie schätzen sie das vorhaben und die persönlichen voraussetzungen ein?


gruss

Sekundant
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Sekundant!
Danke, für die interessante Unterhaltung!
Es sind gute Gedanken für mich dabei. Mein Interesse lag eigentlich immer darin Menschen zu Helfen. Dies hat sich auch in der Berufswahl als Polizist gezeigt. Allerdings ist es so, dass man meist gar nicht dazu kommt, sich mal einem Bürger zu nähern und zu helfen. Und das wurde in den letzten Jahren immer weniger. Außerdem mangelt es auch innerhalb der Polizei an Menschlichkeit und wahres Interesse. Schon seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit dem Gedanken mich in diese Richtung Psychotherapie zu entwickeln. Tatsächlich kam ich erst nach dem Dienstunfall darauf. Allerdings habe ich das erstmal verworfen, da ich zum einen mit den DU beschäftigt war, zum Anderen an den Anforderungen für den Beruf des Psychotherapeuten abgeschreckt wurde. Der Gedanke in diesem Bereich zu arbeiten lies mich aber nicht los. Ich habe mich über die Jahre auch mit der Psycho von Serienkillern (Bücher) beschäftigt. Aber das nur am Rande. Der Gedanke, was ich beruflich machen will, kam dann aber erst richtig auf, als es hieß, dass ich pensioniert werden soll. Da kam die Frage natürlich auf, wie soll ich meine Familie ernähren, das Haus abbezahlen und und und. In dieser Zeit bin ich auf den Heilpraktiker gestoßen.
Ich werde als nächstes einen Businessplan erstellen, um da auch auf der sicheren Seite zu sein. Ich habe, wie gesagt, mit Therapeuten gesprochen, mit Mitpatienten, mit Freunden, meiner Frau und es gab wenige Einwände. Das Augenmerk lag vielmehr auf den anfallenden Kosten für die Praxis. Mein Ziel ist erstmal nicht sonderlich hoch. Es soll sich um einen Nebenerwerb handeln, bei dem am Ende pro Monat ca. 300-400 € übrig bleiben. Wenn es irgendwann mehr ist, werde ich nicht nein sagen. Aber primär möchte ich Menschen helfen und vor allem ein Ansprechpartner für Kollegen sein, die niemandem in der Behörde trauen wollen oder können und die im Regen stehen gelassen werden oder wurden. Ich hätte so ein Angebot gerne angenommen, habe jedoch niemanden gefunden, der mir Mal sagt, was gemacht wird, wie es weiter geht, was es bedeutet, wenn man pensioniert wird, wie der Lauf der Dinge ist mit Gutachter usw.
Bezüglich der Heilpraktikerschule habe ich inzwischen tatsächlich eine seriöse Schule gefunden. Diese Ausbildung stellt erstmal eine Basis dar. Es ist aber unabdingbar sich weiter zu bilden und weitere Lehrgänge zu besuchen, um sich angemessen um seine Patienten kümmern zu können. Außerdem wird dann ja alles vom Gesundheitsamt überprüft, so dass man sagen kann, dass man befähigt ist eine Psychotherapie als Heilpraktiker durchführen zu können.
Viele Grüße
 
Nach längerer Abwesenheit mal wieder etwas "geistreiches" von mir...

>spezialagenthead

Deine Entscheidung - die ich kann mental nur unterstützen.

In meinem Freundeskreis ist eine Frau, die nach einem schweren Unfall, als Beamtin, vorzeitig in den Ruhestand versetzt wurde.
Das Trauma, welches sie durchlebte und auch heute sie immer wieder einholt, hatte sie dazu bewogen ihr Diplom in Psychologie ab zu schließen. Ich weiß, dass sie ihre Entscheidung zu keiner Zeit bereut hat.

Aus eigenem Erleben als (pensionierter) Polizist weiß ich um die Höhen und Tiefen dieses Berufes.

Leider ist es so, dass ab einer bestimmten Farbgebung der Sterne auf den Schultern auch der Bezug zur Basis verloren geht. Somit auch das Verständnis für physische und phychische Belastungen der Beamten auf der Straße mit Vorstellungen verbunden wird, die fern ab der Realität sind. Leider sind die meisten Therapeuten nicht in der Lage, sich in die emotional sehr angespannten Situationen, ob als Polizist(in)/Feuerwehrmann oder -frau hinein zu versetzen.
Ich habe selbst in meinen Therapien erleben müssen, dass ich damit an Grenzen bei den Therpeuten gestoßen bin.

Außerdem finde ich es nicht nur mutig sondern auch für die eigene Verarbeitung seiner Lebensgeschichte außerordentlich wichtig, sich einem neuen Projekt zu widmen. An dem man nur wachsen kann.

Du weißt ja....Rom ist auch nicht an einem Tag errichtet worden....

In diesem Sinne einen schönen Rest Ostermontag und beste Grüße
 
Hallo Beilitz!
Vielen Dank, für Deine Worte! Neben den ganzen anderen Sachen, die ich bereits geschildert habe, hatte ich die letzten Monate unter massiven Eheproblemen zu leiden, die unter anderem aus dem Dienstunfall herrühren, weil meine Ex einfach nicht mehr mit einem kranken und pensionierten Menschen leben wollte. Das war eine sehr harte Zeit, aber jetzt, wo es endgültig vorbei ist, ist es eine deutliche Erleichterung, zumal ich in der schlimmsten Zeit eine Frau kennen gelernt habe, die mir viel Kraft gegeben hat und uneingeschränkt an meiner Seite steht. Somit habe ich beruflich eine neue Perspektive und hoffe, dass ich hier genau diesen genannten Berufsgruppen ein guter Ansprechpartner sein kann, habe auf der anderen Seite aber auch eine neue Lebenspartnerin und eine Patchworkfamilie, die mir viel Kraft geben. Schön, dass man hier eine Plattform hat, wo man sich austauschen kann. Das hat mir über viele Jahre gefehlt und ist auch etwas, worauf niemand einen Hinweis liefert.
 
>@spezialagenthead

Ich habe seit fast 3,5 Jahrzehnten eine Partnerin an meiner Seite, die mit mir bereits durch alles Höhen und Tiefen des Lebens gegangen ist - ja auch schon die Hölle erlebte.
Solch einen Menschen an seiner Seite zu haben ist unzählige Male wichtiger als alles Medis und Therapien auf diesem Planeten.

Für solch ein Vorhaben, wie von Dir beabsichtigt, da braucht es ein solides Fundament.
Einen Ort, wo man auch mal flüchten kann, um sich neue Energie zu holen.

Ich kann Dir daher nur alles erdenklich Gute für Dein Vorhaben wünschen.

Gruß
 
Hallo Zusammen.
Das gilt für Polizeibeamte der Bundespolizei. Aktuelle Verfügungslage: Ein rechtswidriger Angriff kann zukünftig als qualifizierter Dienstunfall anerkannt werden. Hierzu müssen nicht alle Voraussetzungen des Paragraphen 37 BeamtVG erfüllt sein. Für die Feststellung der Merkmale ist die unfallbearbeitende Dienststelle zuständig.
Dies ist das Resultat aus einer Klage. Hierbei wurde dem Kläger nach einem rechtswidrigen Angriff die Anerkennung als qualifizierter Dienstunfall verwehrt.
Nochmals vieeeelen Dank an Bockel !!!!!
 
Kann man so ein Urteil nicht auf Landesebene übertragen?

Es gibt bereits einige Urteile von Verwaltungs-und Oberverwaltungsgerichten welche den rechtswidrigen Angriff als Qualifizierungsmerkmal für einen qualifizierten Dienstunfall anerkannt haben. Gegen einen anerkannten Dienstunfall, welcher durch einen rechtswidrigen Angriff erfolgte, Widerspruch einlegen und Anerkennung als qualifizierten Dienstunfall beantragen. Ggf. Gerichtsurteile benennen und/oder einen Fachanwalt beauftragen (unter Nennung solcher Urteile). Durch die Ablehnung des Antrages nicht entmutigen lassen!!!!
 
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