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Ich fühle mich so hilflos

sunshine2703

Nutzer
Registriert seit
28 Nov. 2006
Beiträge
6
Guten Abend,
ich bin u.a. Mutter eines nun 17 jährigen Sohnes, der am 29.Mai 2005 einen Unfall mit seinem Leichtkraftrad hatte , weil ihn ein Autofahrer beim Ausfahren von einem Feldweg übersehen hatte. Durch den Zusammenprall der beiden Fahrzeuge verbog sch die Motorhaube des PKWs und mein Sohnstreifte diese mit seinem Fuß als er über den PKW flog. Der Schuh war noch ganz, doch durch den Druck des Bleches entstand eine 8cm lange Schnittwunde auf dem Fußrücken. Die Verletzung mußte 1 1/2 Woche nach dem Unfall nochmal operiert werden. Er hat heute noch Nervenschmerzen in diesem Bereich, man darf den Fuß dort nicht berühren, er kann keine geschlossenen Schuhe tragen. Bei Belastung des Fußes ( Einkaufsbummel, Sport, langes Arbeiten (Fachinformatiker) schwillt der Fuß regelmäßig an und schmerzt.
Das Amtsgericht hat uns nun ein Vergleichsangebot gemacht : Insgesamt 3000 € Schmerzensgeld und damit sind alle Ansprüche erledigt.
Ich habe Angst darauf einzugehen, denn ich sehe tagtäglich , dass seine Lebensqualität beeinträchtigt ist. er ist nicht mehr derselbe als zuvor. Und was ist wenn die Schmerzen irgendwann schlimmer werden und er noch weniger laufen kann ohne starke Schmerzen. Wann ist es empfehlenswert seine ansptüche zu "verkaufen"? Gibt es außer einem Anwalt weitere Beratungsstellen? Ich fühle mich so allein und hilflos in dieser Situation.
Danke schon mal fürs lesen !
Gruß
sunshine
 
Hallo Sunshine !

Hi, hier Gibbus:cool: !

Auf dies Vergleichs-"Angebot" kannst Du m. E. für Deinen Sohn gar nicht eingehen:

Dränge auf Berücksichtigung des sog. IMMATERIELLEN VORBEHALTS :mad: !

Die Gesundheitseinbußen, die Dein Sohn (ist er mit seinen jungen 17 Lenzen schon Fachinformatiker ? Ist er ein Genie ?:rolleyes: ) erduldet :eek: , können doch auch nie und nimmer mit läppischen 3000€ abgegolten werden !

Ist kein (vernünftiger Fach-)Anwalt, am besten: für Verkehrsrecht mit Richtung Personenschädenregulierung, für Euch tätig ?

Hier endet meine "Kompetenz", weil ich BG-/Unfallopfer (Gesetzliche Unfallvers.) bin, nicht aber mein Mitgefühl. Alles Liebe und Gute Besserung !

Euer Gibbus (41,9°) :cool:

PS: Ihr solltet einen Facharzt für Schmerztherapie & Anästhesie aufsuchen. Diese Nervenschmerzen kenne ich (habe sie im Rücken, bekomme dagegen ein Medikament, "Lyrica 150" und habe neuerdings ein sog. TENS-Gerät)
 
Hallo Gibbus,
nein er ist natürlich kein Genie sondern FI -Azubi :))
Danke für dein Zeilen! Ich werde gleich mal einen Termin bei einem Schmerztherapeuten ausmachen.
Es depremiert mich so sehr mit welchen Mitteln diese Versicherung kämpft, denn es erweckt in mir den Eindruck , dass sie glauben wenn sie nur lange genug ihr Briefe mit ihren absurden Behauptungen hin und her schicken, werden wir schon mürbe werden.
Aber ich denke eben einfach, dass ich da nicht locker lassen darf. Er ist so jung und muß den Rest seinens Lebens mit Schmerzen leben. Ich weiß , es gibt schlimmere Schäden nach einem Unfall und ich bin auch froh , das es so gut ausgegangen ist. Aber ein Leben mit Dauerschmerz ist halt auch nicht das was man sich für sein Kind wünscht.
Danke nochmal für deinen Beitrag!
Gruß
sunshine
 
Hallo sunshine
Wenn der Fuss Deines Sohnes immer noch anschwillt, dann ist dort doch etwas faul!
Wurde der Fuss geröntgt
Eine Abfindungserklärung könntest Du unterschreiben, wenn die Versicherung Dir schriftlich gibt, dass sie für alle Folgeschäden einstandspflichtig ist.
Bitte keinesfalls für unvorhersehbare Folgen!
Das gibt bei Bedarf regelmässig Ärger, weil dann behauptet wird die Folgen wären vorhersehbar gewesen.
Gruß Gisela
 
re. Antwort

Hallo Sunshine,

Willkommen im Forum bei uns,..
Wenn ich Deinen Beitrag lese sehe ich eine Löwin vor mir,...

Ich finde es einfach nur toll wie Du Dich für Dein Kind einsetzt. Ja Gibbus hat Recht mit seinen Ausführungen. Die Entscheidung zu einem guten Schmerzmediziner ist super. Hier im Forum unter Speziellen Gesprächskreis findest Du Betroffene die mit der Folge dem Schmerz kämpfen.
Es ist leider ein Punkt der in der Medizin noch nicht das nötige Verständnis zu oder für den Betroffenen bringt. Das Ausmaß wie Du es bereits erwähnst in Deinem Beitrag ist häufig der Anfang und lässt sich später nur schwer korrigieren.
In diesem Sinne, sam ;)
 
ein paar Denkanstösse....

Hallo Sunshine!

Habe deine nachricht gelesen und wurde sofort an meinen eigenen Unfall erinnert!

Ich war 16 Jahre alt (Rollerfahrerin), als mir ein Autofahrer die Vorfahrt nahm und habe damals viele Verletzungen davongetragen.
Heute bin ich 29 Jahre alt, leide an den Folgschäden und kämpfe mit der Versicherung.

Ich möchte Dir aus meiner Erfahrung raten, auf das Angebot der Versicherung NICHT einzugehen
Ich habe schon etliche Abfindungsangebote erhalten....
Unfallschäden (körperlich) werden gerne über gewisse Listen berechnet, in denen man z.B. unter Verletzungen "Fuß" nachschlägt.
ABER nicht jede Verletzung ist gleich. Es spielt z.B. auch eine große Rolle, dass dein Sohn erst 17 Jahre alt ist und noch viele Jahre mit diesem Fuß leben muss. Länger als ein 57 Jähriger. Es kann sich im Alter ja noch alles verschlimmern.
Auch ist bei dem Unfall ja nicht nur der Fuß in Mitleidenschaft gezogen worden! Sicherlich hat Dein Sohn ja auch einen Schock (Trauma) davon-
getragen. (Mal abgesehn von einer OP, vielen Schmerzen und verlorener Lebenszeit im Krankenhaus oder bei Arztterminen. Vielleicht ist er sogar in seiner Berufswahl eingeschränkt)
Kurz,- so ein Ereignis beeinträchtigt die Lebensqualität Übrigens auch psychisch. Sicherlich leidet Dein Sohn auch unter den posttraumatischen Folgen! Das sollte man nicht unterschätzen!
(Ist aber direkt nach Unfällen gut behandelbar! Recht kurze Traumatherapie.)

Und das Alles sollte in einer Schmerzensgeldberechnung Beachtung finden!
Dein Anwalt sollte dich diesbezüglich gut beraten!

Liebe Sunshine, möchte Dich mit meinem Beitrag nicht erschrecken. Im Gegenteil. Eher Mut machen und Dir einige Punkte mit in die Hand geben, die man bei einem solchen Unfall mit bedenken sollte.
Leider ist man meistens hinterher schlauer! Soviel weiß ich heute!

Ich wünsche Dir viel Kraft für deinen/euren weiteren Weg!

lieben Gruß
*Stern*
 
Hallo Ihr alle,
ich muß gestehen ich bin total überwältigt! Ich hätte nicht damit gerechnet soviel Antwort zu bekommen und noch dazu so einfühlsame. Ich bin wirklich gerührt und fühle mich zum ersten mal seit 1 1/2 Jahren verstanden.
Ich danke euch so sehr , dass ihr mir Mut gemacht habt. Mut zum Weiterkämpfen ! Und mir auch wieder ein Stück Kraft gegeben habt.
DANKE !
sunshine
 
Hallo Sunshine,

ich muss Gibbus Recht geben. Unterschreibe keinesfalls nie auch nur den Ansatz einer Abfindung.
Allein der Versuch, so einen Sachverhalt zu einem so frühen Zeitpunkt (nur 1 1/2 Jahre) pauschal abzufinden, ist hochgradig unseriös!
Stell dich auf eine länger Zeit der Schadensabwickelung ein, das ist völlig normal und richtig. Wenn zwischenzeitlich finanzielle Belastungen zu regeln sind, ist die Versicherung gehalten, einen Vorschuss auf die zu erwartende Leistung zu zahlen.
Erst wenn die Verletzung Deines Sohnes ausgeheilt ist, kann beurteilt werden, welche Schäden (hoffentlich nicht) bleibend sind und welche temporär. Und das ist ja noch längst nicht der Fall.
Und selbst dann sind Spätschäden nicht absehbar und müssen offen gehalten werden. Sowohl materiell wie immateriell. Solche Sachverhalte kann man nicht ohne wirklich professionelle Hilfe vernünftig abwickeln.
Unser Unfall ist 25 Jahre her und wir steigen gerade wieder in die Verhandlungen ein.

Euch alles Gute

Jambo
 
Hallo sunshine2703

Hab das mit Deinem Sohn gelesen,ich weiß wie Dir zumute ist.
Laß Dich nicht hetzen und lass Dich ja auf nichts ein,dass Du nicht ganz gut durchdacht hast.

Bei uns steht in naher Zukunft das gleiche Problem vor der Tür,aber mein Anwalt und ich werden uns auf keinen Fall darauf einlassen und uns billig abspeisen lassen.

Warst Du mit Deinem Sohn schon bei einem Gutachter und hast ihn untersuchen lassen?

Wir werden dieses Thema spätestens im März angehen,da mein Sohn zu dem Zeitpunkt von seiner Berufsfindungsmaßnahme zürück kommt.

Die eventuellen Spätfolgen kannst Du nicht einschätzen und auf einen Anspruch hast Du ja dann verzichtet.

Mein Rat lass es sein und gehe nicht auf dieses sehr windige Angebot ein.

Ich wünsch Euch viel Glück

michisma
 
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