• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Autounfall angeblich ohne Gurt

Flashedangel

Nutzer
Registriert seit
25 Sep. 2006
Beiträge
5
Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem/Frage und zwar hatte ich vor 3 Monaten einen Autounfall bei dem ich "leichte Verletzungen" davon trug. Das alles spielte sich wie folgt ab:
Ich war auf dem Weg nach Hause also mir von einem LKW der auf ein Betriebsgelände drauf fuhr die Vorfahrt genommen wurde. Bremsen etc. half nichts und ich fuhr in den seitwärts auf der Starße stehenden LKW. Das Ende vom Lied war das ich einige Platzwunden o.ä. davon trug, mein Beifahrer allerdings überhaupt nichts. Dazu sollte ich vielleicht noch sagen, dass mein Auto einen Totalschaden davon trug, wir beide (mein Beifahrer und ich) angeschnallt waren bei beiden aber keine Abdrücke von Gurt festgestellt werden konnten.
Nun nach einigen Wochen hatte ich dann ein Brief von der Polizei im Briefkasten, in dem mir mitgeteilt wurde das gegen mich ein Bußgeldverfahren eingeleitet wurde, da ich keinen Sicherheitsgurt angelegt hatte. Besagter Brief ging an meine Anwältin, die dagegen Einspruch einlegte. Davon hängt nun auch ab ob ich Schmerzensgeld bekomme oder nicht, da die Versicherung sich der Meinung, ich sei nicht angeschnallt gewesen, anschloß.
Nach einiger Zeit telefonierte ich mit meiner Anwältin und diese sagte mir, es wäre an uns zu beweisen das ich angeschnallt war. Allerdings würde die Ermittlungsakte eher dafür sprechen das dies nicht der Fall war (eben aufgrund meiner Verletzungen und der Tatsache, dass mein Beifahrer nichts hat). Mein Beifahrer hat übrigens ausgesagt ich sei angeschnallt gewesen.
So meine Frage wäre nun:
Wie soll ich den bitte beweisen das ich angeschnallt gewesen bin. Das einzige was ich habe ist die Aussage meines Beifahrers, da dieser aber ein Bekannter von mir ist, ist seine Aussage ziemlich unglaubwürdig. Was erwarten die den von einem? Soll ich jedesmal ein Foto bzw. Video davon machen wie ich mich anschnalle wenn ich losfahre oder wie? Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich Schüler bin und mein Auto etwas betagter war, daher krieg ich dafür nicht besonders viel. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass ich Schmerzensgeld erhalte und damit dann ein neues Auto. Da die Herren von der Polizei und der Versicherung dies scheinbar mit allen Mitteln verhindern wollen, kann ich mir die Fotos auch sparen.
Ich bin wirklich am Ende und bin für jeden Tipp , Ratschlag etc. dankbar!

MfG Flashedangel
 
Hallo Flasheangel!

Herzlich Willkommen in diesem Forum und herzlichen Glückwunsch, dass Euch nicht mehr passiert ist.
Wenn Du Dich in diesem Forum umgesehen hast, wirst Du festgestellt haben, dass es hier jede Menge schwer- bis schwerstverletzte Personen gibt, die sich austauschen.

Aber jetzt zu Deinem Fall:

Gibt es Aufnahmen Deines Unfallfahrzeuges (vom Gutachter oder der Polizei etc.), auf denen ersichtlich wäre, dass es auf Deiner Seite des Fahrzeuges Beschädigungen gegeben hat, die für die Verletzungen verantwortlich wären, die Du erlitten hast, obwohl Du angeschnallt warst. Wärest Du nicht angeschnallt gewesen, hättest Du vielleicht die Windschutzscheibe getroffen und es gäbe dort einen Schaden...
Ansonsten wäre vielleicht mal interessant, ab welchen Geschwindigkeiten man überhaupt eine Gurtmarke davonträgt, wie schnell Ihr noch dran ward, weiß ich ja nicht, aber das wäre vielleicht auch mal eine Frage wert.

Ich verstehe, dass es Dir als Schüler um Dein Fahrzeug leid tut, das wäre mir sicher auch so gegangen (hatte als Schüler dafür aber überhaupt noch keine Kohle).
Du solltest aber angesichts der hier geschilderten Schicksale Deiner Gesundheit (vor allem deren weitgehender Unversehrtheit) vielleicht mehr Bedeutung beimessen als dem Umstand, dass Du genug Schmerzensgeld erhalten willst, um ein neues Fahrzeug zu finanzieren. Die Gesundheit ist das höchste Gut, dass wir zu verlieren haben und auch mit allem Geld der Welt nicht zurückzukaufen.-

Lieben Gruß und alles Gute für Euch!

Trixie
 
Hallo Flashedangel !

Trixies Tipp mit dem Gutachten kann ich nur unterstreichen.

Und wie steht es mit dem Beifahrer ?
Zählt seine Aussage nicht ?
Vielleicht kann er sich erinnern, dass du dich angeschnallt hast und dann hast du ne Aussage, die erstmal widerlegt werden muss.
Frag ihn mal, vielleicht hat ihn die Polizei auch DAZU schon befragt.

Gruß !
die Nine
 
Hallo Trixi ! Hallo Nine!

Sicher, die Gesundheit ist das höchste Gut.

Bei meinem Unfall war eine Radfahrerin Schuld.

Weil ich aber damals so entsetzt war über die Verletzung der Frau, wie lange sie damit zu tun hatte und vor allen Dingen,dass es mein Auto war und ich leider vor Schreck nicht reagieren konnte, habe ich um der Familie nicht noch mehr Stress zu machen auf alle eventuellen Ansprüche verzichtet.

So dass mir niemand Geldgier vorwerfen könnte.

Aber ich kann trotzdem sehr gut nachvollziehen,dass dem führ Flash.
das allerwichtigste der Ersatz von seinem Auto ist.

Wir wissen doch eigentlich genau wie wichtig es ist, heutzutage mobil zu sein.

Daran hängt oft sogar auch einne Arbeitsstelle ab.

Ich wäre ohne Auto völlig erschossen.

--versteh auch nicht ganz, warum die Aussage vom Befahrer nichts gilt

--da würde ich mich doch vor allen Dingen drauf berufen.


Gruß Maja
 
Klar, Maja, das was du sagt, stimmt auch.
Dass man nicht oder nur leicht verletzt wurde, ist super, aber man schätzt es leider nicht oder zumindest nicht öffentlich.
Und dann ist natürlich das kaputte Auto der schlimmste Schaden.

Jemand, der schwerverletzt ist, interessiert sich weniger für das "blöde" Auto.

Das ist eine Ansichtssache, die man nur mitbekommt, wenn man in der entsprechenden Situation ist/war.
Und verständlich ist dann auch die Reaktion derer, die hier posten und viel Schlimmeres erlebt haben.
Diese Betroffenen haben es gelernt, ihr Leben und die (verbliebenene oder gar fehlende) Gesundheit zu schätzen.
Es kommt einem dann wie Hohn vor, wenn jemand um sein Auto "weint".

Muss man auch verstehen.

Für Flashedangel ist es nunmal der FÜR IHN schlimmste Schaden nach diesem Unfall, auch das muss man verstehen oder akzeptieren.

Nichts destotrotz kann er aber von Glück im Unglück reden...

nine
 
Hi,
vielen Dank erstmal für die zahlreichen und ausführlichen Antworten.
Ich freu mich ja sehr, dass wir noch leben und nicht so schwer verletzt wurden, mitlerweile sind die Verletzungen fast wieder abgeklungen und daher interessiere ich mich eben fürs Geld bzw. ein neues Fahrzeug.
Es tut mir auch schrecklich leid für alle die nicht soviel Glück hatten wie ich und schwerer verletzt wurden. Ich glaube es ist aber durchaus nachvollziehbar, dass es ärgerlich ist wenn man für ein Auto sehr lange sparrt und seine Freizeit opfert um sich eins leisten zukönnen und dieses dann durch jemand anderen kaputt gemacht wird.Wobei ich dem LKW-Fahrer keine Vorwürfe mache, Unfälle passieren eben und es war ja keine Absicht (hoffe ich mal). Es ist nun einmal so, wie maja schon sagte, dass ich irgendwie zur Schule und zur Arbeit kommen muss. Ich verdiene knapp 60 - 70 € im Monat und muss davon dann 52 € für eine Busfahrkarte zahlen.
Nun zu den Fragen:
Wir waren so mit ca. 70 Km/h unterwegs bevor wir den LKW gerammt haben. Der größte Schaden ist allerdings auf der Beifahrerseite entstanden. Jedoch ist die Scheibe auf der Fahrerseite kaputt, weil irgendetwas dagegen geflogen ist. Es sieht halt so aus als wenn ich mit dem Kopf dagegen gekommen bin, wobei ich eher glaube das ich die Scheibe mit der Hand zerschlagen habe, da ich eine Schnittwunde an der Hand hatte. Ich muss wirklich zugeben, dass es so aussieht als wenn ich nicht angeschnallt gewesen bin, aber ich habe mich 100 % angeschnallt. Ich habe mich mein lebenlang angeschnallt und auch immer darauf bestanden, dass sich andere anschnallen, da ein Bekannter von mir durchs nicht anschnallen jetzt im Rohlstuhl sitz.
Mein Beifahrer hat ja ausgesagt, dass ich angeschnallt war, jedoch ist er der einzige Zeuge und da ich ihn eben kennen wird seine Aussage als wahrscheinlich als "Gefälligkeitsaussage" betrachtet, so meine Anwältin.
Die Polizei selber hätte mich am liebsten gleich eingesperrt. Die kamen nur kurz zu mir fragten ob ich angeschnallt war und gingen wieder. Mein Beifahrer haben sie vor Ort auch nicht befragt nur die Ersthelfer, er war vollkommen uninteressant. Laut einer Freundin die ebenfalls angehalten hat, als sie den Unfall gesehen hat, ging die Polizei davon aus, dass ich der Schuldige bin, nicht gebremst habe und nicht angeschnallt gewesen bin. Und da die Polizei das alles gleich so in ihren Bericht geschrieben hat, hat die Versicherung das gleich so übernommen.
Ich bin langsam echt am Ende. Es macht einen echt fertig wenn alle sofort behaupten, dass man der "**********" ist. Ich hab ja nicht mal was unrechtes getan.

Gruß Flashedangel
 
Nine!

Das dachte ich auch so beim Lesen, zumal ich schon fürchterliche Sachen gesehen habe.

Nur es ist ja schon so, wenn es einem dann besser geht , kommt das Finanzielle wie ein Lawine auf Einem zu.

Maja
 
Freundlicherweise habe ich vorhin noch ein Schreiben meiner Rechtschutzversicherung erhalten in dem steht, dass diese die Kosten nur übernimmt wenn die Tat nicht vorsätzlich geschehen ist. Versteh ich das jetzt richtig, dass wenn ein Gericht oder ähnliches beschließt das ich nicht angeschnallt war, die Tat automatisch vorsätzlich geschehen ist und ich dann alles (also Anwalt etc.) zahlen muss?

Gruß Flash
 
Lieber Flasheangel!

Noch mal die Frage, gibt es Bilder oder ein Gutachten?

Im übrigen verstehe ich nicht ganz, wieso Du der Schuldige sein sollst, wenn der LKW Dir die Vorfahrt genommen hat?
Wenn Du nicht angeschnallt gewesen wärest, dann würde man Dir natürlich dafür eine Strafe aussprechen und Deine Unfallversicherung/Haftspflichtversicherung wäre bei einer Teilschuld Deinerseits vielleicht nicht gerade begeitstert davon, für Deine Unfallschäden (Verletzungen/Schäden am Fahrzeug etc.) aufzukommen.

Es ist also wirklich entscheidend Widerspruch einzulegen, ggf. Bilder des Fahrzeuges einzusehen (existiert es noch oder ist es verschrottet?, dann könnte man noch ein Gutachten in Auftrag geben), Akteneinsicht in die Polizeiakte ist seitens des Rechtsanwaltes möglich.

Mehr fällt mir im Moment nicht dazu ein.

Trixie
 
Ja es gab Bilder und ein Gutachten, die Sache mit dem Schadensersatz fürs Auto ist auch schon geklärt und die Akte der Polizei ist mitlerweile bei der Staatsanwaltschaft. Es geht ja mitlerweile nur um das Schmerzensgeld und darum ob ich angeschnallt war oder nicht. Ich weiß halt nicht wirklich wie ich beweisen soll, dass ich angeschnallt war, wen mein Beifahrer scheinbar unglaubwürdig ist.
Warum die Polizei meint ich sei Schuld versteh ich ja auch nicht. Wahrscheinlich weil ich meinen Führerschein erst seit einem Jahr habe oder Jugendliche schon aus Prinzip die Schuldigen sind (meiner Erfahrung nach). Aber das hat sich auch schon geklärt, da es Zeugen für den Unfall gab und die den LKW- Fahrer belasten und aussagen Bremsgeräusche gehört zu haben nur leider eben nicht gesehen haben ob ich angschnallt war oder nicht.
Gruß
 
Hallo Flashedangel,

bei unserem Unfall (wir ca. 70 Km/h Gegner ca. 130 Km/h uns frontal erwischt) konnte ich an mir keine Gurtabdrücke erkennen. Bei meinem Sohn (Beifahrer) waren diese Gurtabdrücke allerdings deutlich und ca. 2 Wochen zu sehen.
Die Polizei bzw. ein Gutachter kann aber ohne Probleme feststellen, ob Du und Dein Beifahrer ordnungsgemäß angschnallt waren.

So wie ich es in meinem Gutachten verstanden habe:
angeschnallt -> Gurt ausgefahren und arretiert
nicht angeschnallt -> Gurt sauber aufgerollt

Falls Dein Auto nocht nicht verschrottet ist.

Grüße
Tucson
 
Ich denke auch, dass ein Gutachter das durchaus herausfinden kann.
Denn jeder Unfall verursacht Spuren, auch am Gurt.

Dass du nicht mit dem Kopf gegen die Scheibe geknallt bist, dürfte man beweisen können, wenn du bei der ärztlichen Untersuchung nicht mal ne Prellmarke am Kopf hattest.
Steht im ärztlichen Bericht sowas nicht drin, muss die Polizei/Versicherung das auch akzeptieren.

Vielleicht will man dich auch irgendwie "nur" unter Druck setzen, ich weiß ja nicht, wie da immer vorgegangen wird.

Und wenn dein Beifahrer ne Aussage gemacht hat, dann muss erstmal das Gegenteil bewiesen werden und das dürfte der Versicherung schwer fallen.

Vielleicht sollte deine Anwältin DAS berücksichtigen und bei Stellungnahmen in deinem Auftrag immerwieder darauf pochen, dass es eher Beweise FÜR ein Anschnallen gibt, als dagegen.

Nine
 
Top